Trainer Hans-Hermann Lausen und sein Co-Trainer Jilani Ben Mahmoud vom TuS Rotenhof. © 2023 Olaf Wegerich
Am Mittwoch um 19:00 startet die Aufstiegsrunde zur Flens-Oberliga mit der Partie VfR Neumünster gegen den TuS Rotenhof. Der Vizemeister der Staffel Mitte empfängt dabei den Zweiten der Staffel Schleswig. Dritter im Bunde ist die Kaltenkirchener TS als Vizemeister der Staffel Holstein. Am Montag, den 29.05. empfängt der TuS Rotenhof um 14:00 die Kaltenkirchener TS und das abschließende Spiel wird am Donnerstag dem 01. Juni um 19:00 zwischen der Kaltenkirchener TS und dem VfR Neumünster ausgetragen.
Schafft Phönix Lübeck den Klassenerhalt?
Voraussetzung, damit der Erste der Aufstiegsrunde tatsächlich in der nächsten Saison in der Oberliga spielen wird, ist, dass Phönix Lübeck (derzeit auf dem 14. Platz) nicht aus der Regionalliga absteigt. Entweder auf dem direkten Weg (Platz dreizehn oder besser) oder aber über die Relegation. Hier spielt die Mannschaft auf dem 14. Platz der Regionalliga gegen den Vizemeister Lupo-Martini Wolfsburg aus der Oberliga Niedersachsen. Der letzte Spieltag der Regionalliga wird am kommenden Wochenende ausgetragen. Zudem muss Kilia Kiel in die Regionalliga Nord aufsteigen.
VfR Neumünster muss nachsitzen
Rasensport wähnte sich am Samstag nach dem überzeugend herausgespielten 4:0-Heimerfolg gegen den TSV Altenholz bereits mit einem Bein in der Oberliga, doch der goldene Treffer von Henrik Schnoor in Hohenwestedt in der fünften Minute der Nachspielzeit gegen den Gettorfer SC ließ alle Träume der Lila-Weißen, nach drei Jahren den Wiederaufstieg in die Belle Etage des Schleswig-Holsteinischen Amateurfußballs geschafft zu haben, zunächst wie Seifenblasen zerplatzen.
In der Staffel Schleswig hatte der TuS Rotenhof bereits vor Wochen den 2. Platz hinter dem souveränen Titelträger TSV Nordmark Satrup sicher. Seit dem Aufstieg in die Landesliga vor drei Jahren belegten die Rotenhöfer unter ihrem langjährigen Trainer Hans-Hermann Lausen stets Top-Platzierungen.
Vor dem Spiel beim VfR Neumünster, stellte sich Trainer Hans-Hermann Lausen vom TuS Rotenhof den Fragen von Youkick.
Hallo Herr Lausen, ist es ein Nachteil, die Aufstiegsrunde mit einem Auswärtsspiel zu starten und wie haben Sie davon Kenntnis genommen, dass der ursprüngliche Termin für das Spiel beim VfR (die Neumünsteraner hätten ansonsten innerhalb von 48 Stunden 2 Spiele verkraften müssen) vom Donnerstag nun auf den Mittwochabend vorverlegt wurde?
Das ist egal für uns. Ich vermute, wir werden einen gut bespielbaren Platz vorfinden. Der VfR hat sich wegen der Verlegung direkt an den Verband gewendet und der hat entschieden. Es gab nichts zu einigen. Das fand ich schon unhöflich und respektlos. Beim Verband sind viele Personen im Ehrenamt tätig. Für uns entstehen daraus aber keine Nachteile, da mir alle berufstätigen Spieler zur Verfügung stehen.
Wie schätzen Sie den VfR Neumünster sportlich ein und was könnte in dem richtungsweisenden Spiel entscheidend sein?
Ich habe die Mannschaft nicht selbst beobachtet. Aber treue Zuschauer mit viel Fußballverstand haben mir über den VfR berichtet. Ich schätze sie schon so ein, dass sie ein Feuerwerk abbrennen können, wenn sie genug Räume bekommen. Zudem haben sie immer auch torgefährliche Spieler auf der Bank, die sie bringen können. Beide Mannschaften sind gute Landesligisten. Die Frage wird sein: Wer kann mehr abrufen. Da wird auch die Tagesform eine Rolle spielen. Eine entscheidende Rolle wird auch die Psyche spielen. Junge Spieler sind vielleicht nicht so erfahren, bringen aber die nötige Lockerheit mit. Ältere Spieler haben mehr Erfahrung, aber vielleicht auch mehr Druck vom Verein.
Wie werden Sie die Partie beim VfR sportlich angehen?
Wir werden nicht alles entblößen. Der VfR ist meistens sehr gut in der Anfangsphase. Unser Ziel muss es sein, das Spiel zu kontrollieren und nicht zu offensiv zu gestalten.
Die Ergebnisse in den letzten Wochen waren nicht so gut für den TuS Rotenhof. Woran hat es aus ihrer Sicht gelegen?
Es hat sicher auf die Leistung gedrückt, dass frühzeitig klar war, dass wir sicher Zweiter werden. Es ist aber eine Form der Fairness, die Saison anständig zu beenden. Bei einigen Spielern war es aber so, dass 20 oder 30 Prozent fehlten. Nun müssen wir den Schalter wieder umlegen.
Der TuS Rotenhof ist ja für sein treues und zahlreiches Publikum bekannt. Mit welcher Unterstützung rechnen Sie in Neumünster?
Wir hoffen schon, dass eine dreistellige Zahl an Unterstützern zusammenkommt und freuen uns auf die Partie in dem altehrwürdigen Stadion. Unsere Dritte, die am Mittwoch eigentlich Training hätte, wird uns auch unterstützen. Ich hoffe schon, dass da vielleicht 200 Leute zusammen kommen, die uns unterstützen. Natürlich hoffen wir auch auf viele Unbeteiligte, die sich das Spiel anschauen möchten. Wichtig wird sein das wir ohne Veilchen nach Hause gehen.
Wie schätzen Sie die Situation in der Regionalliga Nord ein. Phönix Lübeck ist ja akut gefährdet in die Oberliga abzusteigen und empfängt am Samstag im letzten Punktspiel den SV Werder Bremen II. Da der VfB Oldenburg und der SV Meppen sportlich aus der 3. Liga abgestiegen sind erhöht sich die Zahl der direkten Regionalligaabsteiger auf fünf Vereine. Der 14. der Regionalliga spielt eine Relegation gegen den Zweiten der Oberliga Niedersachsen. Der Sieger hat den Klassenerhalt sicher. Bei einem Abstieg der Adlerträger wäre die Aufstiegsrunde ja sportlich wertlos, da dann kein zusätzlicher Platz in der Oberliga frei wäre?
Sollte Phönix verlieren und am Wochenende direkt absteigen, werden die weiteren Aufstiegsspiele vermutlich gar nicht ausgetragen. Wichtig ist natürlich, dass sie sich retten. Wir hoffen auf ein gutes Ergebnis im ersten Spiel beim VfR und hoffentlich viele Zuschauer beim Heimspiel gegen die Kaltenkirchener TS am Pfingstmontag. Das wäre schon ein sportlicher Höhepunkt und eine wichtige Finanzspritze für uns. Wenn wir allerdings unser erstes Spiel gleich deutlich verlieren, hat auch das keinen Wert mehr.
Die Partie gegen Kaltenkirchen wird aber in Fockbek ausgetragen. Warum?
Unser Platz wird für das LZ-Turnier im Juli hergerichtet. In diesem Jahr sind wir der Gastgeber und wollen uns ordentlich präsentieren. Wir sind dem FC Fockbek sehr dankbar dafür, auf ihrem Platz spielen zu dürfen.
Vielen Dank für das Gespräch.