Das 2-1 durch Lennard Jenssen (in blau, TSV Plön) hielt nur wenige Sekunden. © 2024 Ismail Yesilyurt
Der TSV Plön kann den Druck auf das Topduo der Verbandsliga Ost mit dem Heikendorfer SV und SC Rönnau nicht erhöhen. Am Freitagabend kommt das Team von Mats Böckmann-Rixen „nur“ zu einem 2:2 gegen den Wiker SV. Die Kieler sind nach dem Abwärtstrend bei der Vergabe der Aufstiegsplätze zwar nicht mehr dabei, können als ein Topteam, dem in dieser Saison die Konstanz in den Ergebnissen fehlte, aber die Konstellation an der Tabellenspitze beeinflussen. Beim Tabellendritten, der vor dem Anpfiff im Plöner Schiffsthalstadion zwei bzw. drei Punkte Abstand nach oben hat, gelingt das.
Simon Kahnwald bringt Wiker SV in Front
„Ich glaube, dass wir heute ein richtig gutes Auswärtsspiel gemacht haben. Wir haben in der ersten Halbzeit eine sehr gute Leistung gezeigt“, beschäftigt die Elf von Dannie Osterhoff gleich mit hohem Stören die Heimelf. Viele Ballgewinne in der gegnerischen Hälfte nutzen die Kieler, um über die Außenpositionen mit Durchbrüchen die Plöner Defensive auszuhebeln. Dem Treffer von Simon Kahnwald lassen die Wiker indes keine weiteren folgen bis zur Halbzeit.
Mats Böckmann-Rixen stellt vor der Pause System um
Der TSV Plön versucht hoch zu verteidigen, ist aber meistens gewollt und/oder auch gezwungen, mit langen Bällen aus der Abwehr zu operieren. „Wir gehen nur mit 0:1 in die Pause. Uns war eigentlich klar, dass wir da was ändern müssen. Von der Herangehensweise haben wir auch im Laufe der ersten Halbzeit vom System umgestellt. Grundordnung ein bisschen verändert“, konstatierte Böckmann-Rixen, der hüben wie drüben noch einen klaren Elfmeter gesehen hatte.
TSV Plön 2.0 kommt aus der Halbzeit
Nach dem Wiederanpfiff stellen die Plöner einige Mankos ab und kommen in ihrer stärksten Phase schnell zum Ausgleich. Nach einer guten Kombination über links trifft Lennard Jenssen im Abschluss WSV-Goalie Yannick Berg. Palle Jespersen steht dann richtig, um im zweiteiligen Nachschuss seinen inzwischen schon 19. Saisontreffer zum 1:1 zu bejubeln.
Kieler sind nach dem 1:1 einem und dem Tor näher
Der Tabellensechste ist von diesem Gegentreffer etwa 5 Minuten benommen, schüttelt sich und übernimmt wieder die Regie. Die Plöner Hintermannschaft wird von den Osterhoff-Kickern auf Herz und Niere überprüft, übersteht aber diese gefährliche Operation. „Haste Scheiße am Fuß, haste Scheiße am Fuß“, trifft das bekannte Fußballzitat in den letzten Spielen wie die Faust die Faust aufs Auge beim Wiker SV zu. Der TSV Plön geht in Führung: Nach einem Steckpass von Philipp Grandt läuft Jenssen alleine auf Keeper Berg zu.
Frederik Glowatzka mit schönem 2:2
.„Kriegen aber direkt im Anschluss quasi den Ausgleich, weil wir noch anscheinend zu sehr in Feiermodus waren. Gehen nicht richtig drauf, gibt einen langen Schlag auf Glowatzka, der den Ball irgendwie festmacht und sich in feinster Mittelstürmermanier um seinen Gegenspieler rumdreht“, beschreibt der Plöner Coach die sehr gute und gelungene Aktion. Ein 2:2 der dem TSV Plön wehtut, dem Wiker SV keiner Weise tangiert.
Und so musste dann am Ende froh sein, dass du 2:2 spielst“
„Aufgrund der 90 Minuten bin ich sogar der Meinung, müssen wir das Spiel eigentlich auch gewinnen. Ich glaube, wir hatten mehr Spielanteile, wir waren die aktivere Mannschaft, haben mehr fürs Spiel getan. Und ich glaube, wir hatten auch die größeren Chancen und müssen das Spiel aus meiner Sicht eigentlich gewinnen. Und so musste dann am Ende froh sein, dass du 2:2 spielst“, gefällt Wiks Chefcoach Dannie Osterhoff die Performance seines Teams, jedoch nicht die beiden vermeidbaren 2 Gegentore.
Assistent raubt Plön Chance auf 3:2
Nicht einverstanden zeigte sich Mats Böckmann-Rixen mit der Entscheidung des sehr jungen Schiedsrichter-Assistenten in der Nachspielzeit, als eine Plöner 2:1-Überzahl gegen Wiks Keeper Yannick Berg wegen vermeintlicher Abseitsstellung abgewunken wurde und so ein mögliches 3:2, was dem Tabellenbild in den Top 4 aus TSV-Sicht gutgetan hätte, nicht zustande kam. „Heißt nicht, dass wir auf dem Platz besseren Fußball gespielt haben als der Linienrichter. Aber solche Entscheidungen sind schon bitter, wenn man noch nach oben noch was erreichen wollte, hätte man halt gewinnen müssen. Aber das wäre nachher auch nicht unbedingt verdient gewesen. Aber wenn du in der 86. 2:1 führst, willst du gewinnen.“
Stimmen zum Spiel
TSV Plön: Fischer – Joneleit, Böckmann-Rixen (75. Falk), Witt – Jenssen, Balk, Heiner Boeck (22. Schmidt), Hinrichsen (46. Grandt) – Girod (70. Bott), Reimansteiner (85. Laurenz Dittmann), Jespersen.
Trainer: Mats Böckmann-Rixen.
Wiker SV: Berg – Franciosi, Blechenberg, Lazinka, Beese (60. Bruckmann) – von Roennen, Kessler – Stölcken (60. Otto), Kahnwald, Theel (77. Glowatzka) – Harmsen.
Trainer: Dannie Osterhoff.
Schiedsrichter: Alexander Hahn (TSV Lensahn).
Assistenten: Kevin Engel, Hannes Rollmann.
Zuschauer: 50.
Tore: 0:1 Simon Kahnwald (18.), 1:1 Palle Jespersen (50.), 2:1 Lennard Jenssen (86.), 2:2 Frederik Glowatzka (87.).