Aufsteiger TSV Selent überrascht mit 1:1 gegen Rot-Schwarz Kiel

von Olaf Wegerich

Simon Wobken, einer von drei Haupttrainern, darf sich zurecht freuen. das Unentschieden gegen den Tabellenführer ist ein Riesenerfolg für den Aufsteiger. © 2023 Yesilyurt


Der Aufsteiger TSV Selent sorgt in der Verbandsliga Ost weiterhin für Furore. In einer Nachholpartie vom 17. Spieltag erreichte die Mannschaft von Trainer Simon Wobken gegen den Tabellenzweiten SSG Rot-Schwarz Kiel ein überraschendes 1:1 und konnte sich auf den 9. Platz verbessern. Rot-Schwarz ist hingegen die Leichtigkeit aus der Hinrunde abhandengekommen. Die Mannschaft von Trainer Benjamin Szodruch musste sich im vierten Punktspiel nach der Winterpause mit der dritten Punkteteilung begnügen und verliert wertvolle Zähler im Kampf um die Meisterschaft.

Höhepunktarme erste 45 Minuten

In einer an Höhepunkten wenig ereignisreichen ersten Hälfte waren überraschend die Gastgeber das Team, was mehr Drang zum Tor entwickelte. Nachwuchsspieler Yannick Fischer hatte die dicke Chance ins verwaiste Tor der Gäste zu treffen, doch sein Distanzschuss aus knapp zwanzig Metern verfehlte das Gehäuse deutlich. Aber auch der Selenter Knipser Nils Arne Benning hatte zwei gute Chancen für die Gastgeber auf den Fuß. Doch beide Male hatte der aus dem Tor heraus eilende Tim-Jonas Jakubzik das bessere Ende für sich und konnte erfolgreich klären.

Die Kieler, die im ersten Durchgang wenig Druck entwickeln konnten, gingen aber dennoch durch einen Treffer von Leon Lemke (17.) früh in Führung, als sich seine verunglückte Flanke über den zu weit vor dem Tor stehenden Johannes Marxen ins Selenter senkte.

Rot-Schwarz mit viel Abschlusspech

Nach dem Seitenwechsel übernahm dann Rot-Schwarz das Kommando und schnürte die Gastgeber, die kaum noch zu Entlastungsangriffen kamen, in deren Hälfte ein. Dabei versäumten es die Kieler, ihre Führung weiter auszubauen und hatten auch großes Pech am Stiefel kleben, da drei ihrer Abschlüsse durch Leon Lembke, Rasmus Backhaus und Ben Jarik am Pfosten und an der Latte landeten und zweimal in höchster Not auf der Torlinie geklärt werden konnte. Zudem verweigerte der Schiedsrichter zwei Toren der Mannschaft von Benno Szodruch wegen Abseits die Anerkennung.

Selent gleicht überraschend aus

So kam es wie es kommen musste: Einen der wenigen Entlastungsangriffe, den Jan Niklas Bärschneider scharf und flach vor das Tor spielte, verlängerte Tim Kappmeyer bei seinem Klärungsversuch unglücklich zum 1:1-Ausgleich in das eigene Tor. Danach warf Rot-Schwarz alles nach vorne, kam aber gegen gut strukturiert und aufopferungsvoll kämpfende Gastgeber nur noch selten zu zwingenden Abschlüssen. Bereits am Montag geht es für Rot-Schwarz im Kreispokal-Halbfinale mit einem Heimspiel gegen den Oberligisten Inter Türkspor Kiel weiter.

Rot-Schwarz Kiel ist in Selent etwas auf die Nase gefallen. Tom Bartels hilft Kapitän Oliver Dreier auf die Beine. © 2023 Ismail Yesilyurt
Rot-Schwarz Kiel ist in Selent etwas auf die Nase gefallen. Tom Bartels hilft Kapitän Oliver Dreier auf die Beine. © 2023 Ismail Yesilyurt

Stimmen zum Spiel

Trainer Simon Wobken (TSV Selent): Den Punkt hatten wir nicht eingeplant. Wir haben heute mit dem letzten Aufgebot gespielt. Daher hatten wir Rot-Schwarz auch vorher angeboten, die Partie zu verlegen, da sie ja am Montag im Kreispokal spielen müssen. Die Mannschaft von Rot-Schwarz hatte auch zugestimmt, aber die Trainer wollten unbedingt spielen. Mit meinem Bruder und mir hatten wir Spieler im Kader, die in den letzten zwei Jahren so gut wie nie gespielt haben.

Mein erstes Spiel in dieser Saison war übrigens beim Hinspiel gegen Rot-Schwarz. In der ersten Hälfte hatten wir aus einer tiefen Abwehr immer wieder gute Umschaltmomente. In der zweiten Hälfte hat Rot-Schwarz dann Takt und Tempo bestimmt. In den letzten zwanzig Minuten hatten wir dann kaum noch Entlastung, haben es aber trotzdem gut weg verteidigt. Einige sind heute über sich hinaus gewachsen. Hervorheben möchte ich aus einer starken Mannschaftsleistung aber Yannick Schümann.

Trainer:Benjamin Szodruch (Rot-Schwarz Kiel): Das Ergebnis für uns ist ernüchternd. Wir haben keine gute erste Hälfte gespielt. Eigentlich hätte Selent führen müssen. Die hatten ein Riesending. Unser Treffer war eine verunglückte Flanke. Nach dem Wechsel treffen wir dreimal das Aluminium und erzielen drei Abseitstore. Wir haben jetzt zweimal innerhalb von drei Tagen 180 Minuten gespielt. Am Montag spielen wir nun erneut im Kreispokal. Vielen Dank für die Ansetzung. Das ist eine Frechheit. Einen fairen Wettbewerb stelle ich mir anders vor .

TSV Selent: Marxen, Niklas Bärschneider, Lorenzen, Henrik Bärschneider, Timm, Großnick, Boettjer, Schümann, Faber (90/+2 Sebastian Wobken), Bennig, Fischer (89. Simon Wobken).
Trainer: Simon Wobken.

SSG Rot-Schwarz Kiel: Jakubzik, Lembke, von Randow, Bartels (84. Iheagwaram), Kappmeyer, Dreier, Koop (74. Jarik), Gürntke, Suchocki, Backhaus (74. Lohse), Logemann (74. Lamprecht).
Trainer: Benjamin Szodruch.

Schiedsrichter: Niklas Leiding (SV Sehestedt).
Assistenten: Sönke Rehbehn und Jannik-Noah Ringshandel.

Zuschauer: 86 im OHLA-Stadion in Selent.

Tore: 0:1 Lembke (17.), 1:1 Kappmeyer (70., Eigentor).

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