Spannendes, aber kein hochkarätiges 1:1 zwischen Wiker SV und SG Sarau/Bosau

von Ismail Yesilyurt

Das 1:0 von Andre Wittern (li.) konnte der Wiker SV nicht über die Zeit retten. © 2025 Ismail Yesilyurt


Ein Topspiel, das versuchte, eins zu sein – und ein Platz, der alles daran setzte, es zu verhindern: In der Verbandsliga Ost trafen sich der Wiker SV und die SG Sarau/Bosau zu einem jener Partien, die in der Tabelle vielversprechend aussehen – und auf dem Platz dann eher an eine hüpfburgartige Agrarfläche erinnern. „Der Platz war sehr holprig“, sagte Wiks Trainer Dannie Osterhoff hinterher. Und man muss sagen: Das war britisch-understated formuliert nach dem 1:1 zwischen dem Fünften und Dritten im Ranking.

Andre Wittern trifft – kurz bevor der Tee serviert wird

Die Begegnung begann erstaunlich geordnet: Sarau/Bosau spielte die ersten 20 bis 25 Minuten so, als hätten sie in der Kabine dem Trainerduo mit Tony Böhme und Mark Klukas genau zugehört. „Wir kommen gut rein“, meinte Tony Böhme – und tatsächlich musste der Wiker Keeper früh zweimal glänzen.

Dann aber übernahm Wik allmählich das Kommando, weniger spielerisch als vielmehr über den großen Willen – und den Umgang mit dem hüpfenden Ball, der seinen eigenen Willen entwickelte. Kurz vor der Pause schlug schließlich Andre Wittern zu. Nach einem Einwurf pennten die Gäste einmal kurz kollektiv – Böhme sagte diplomatisch: „Da haben wir geschlafen“ – und Wittern machte sein neuntes Saisontor.

Sarau drückt, Wik ärgert sich und der Ball entscheidet, fair zu bleiben

Nach dem Seitenwechsel spielte die SG so, als hätte Böhme in der Kabine keine Worte, sondern eine Energydose verteilt. „Die zweite Halbzeit ging an uns, muss man sagen.“ Die Gäste hatten mehr Anteile, trafen den Pfosten und ließen den Ball nach 71 Minuten dann endgültig zum Ausgleich über die Linie hoppeln. Durch Julian Hagedorn mit seinem vierten Saisontreffer.

Julian Hagedorn (SG Sarau/Bosau) sorgte mit dem 2:3 für einige Minuten noch einmal für Spannung. © 2025 Ismail Yesilyurt
Julian Hagedorn (SG Sarau/Bosau). © 2025 Ismail Yesilyurt

Osterhoff hatte einen sehr effektiven Kontrahenten gesehen: „Der Gegner hat zwei Abschlüsse. Einer geht an den Pfosten, einer ist dann im Tor.“ Nach einer Stunde gab es nach einer Roten Karte je Mannschaft mehr Platz auf dem Platz. Das sorgte aber aufgrund der Voraussetzungen für keine Steigerung im spielerischen Bereich – kämpferisch warfen beide Teams alles auf die Waagschale.

Gerechte Teilung

Am Ende waren sich die Trainer einig: „Gerechtes 1:1“, meinte Osterhoff, „für beide Seiten in Ordnung“, sagte Böhme. Wenn beide Trainer das Gleiche sagen, ist der Endabrechnung nichts mehr hinzuzufügen.

Die SG geht nach dem 19. Spieltag mit einem Punkt und einer ordentlichen Portion Optimismus in die Winterpause. Auch wenn die Sarauer eine weitaus optimalere Position nicht wahrgenommen haben, bleibt die SG mit drei bzw. zwei Rückstand auf die begehrten und aufstiegsberechtigten Positionen eins und zwei weiterhin gut im Rennen. Die Kieler hingegen liegen sechs Punkte hinter der Tabellenspitze zurück. Allerdings noch mit zwei Nachholspielen in der Hinterhand. Eins davon am kommenden Samstag zum Jahresabschluss gleich im nächsten – dem dritten in Folge – Spitzenspiel bei der SVG Pönitz. Vom Tabellendritten trennte sich die Osterhoff-Truppe am 17. Spieltag mit einem 2:2.

Stimmen zum Spiel

Tony Böhme (Trainer SG Sarau/Bosau)
Dannie Osterhoff (Trainer Wiker SV)

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