Übersicht VL Ost: Alban Jashari mit Hattrick und Fünferpack – WiK stabil gegen PSG

von Ismail Yesilyurt

Justus Schröder (Probsteier SG) legt sich den Ball zurecht für seinen tollen Treffer gegen Flintbek. © 2025 Ismail Yesilyurt


Nachfolgend die Übersicht des 30. und letzten Spieltages der Verbandsliga Ost.

Am Ende reicht es für die Probsteier SG in der Verbandsliga Ost „nur“ zum dritten Platz – und damit verpassen die Schönberger die Relegation zur Landesliga denkbar knapp. Vier Siege aus den letzten vier Spielen zeugen von einer bärenstarken Schlussphase, doch der Wiker SV ließ sich ebenfalls nicht beirren und zog mit gleicher Punktzahl und dem besseren Saisonverlauf verdient in die Aufstiegsspiele ein.

Beim abschließenden 2:0-Erfolg gegen den TSV Flintbek ließ die PSG nichts anbrennen. Selbst in Unterzahl nach dem Platzverweis des starken Ferhat Yurtseven blieb die Elf von Trainer Samed Erol souverän. Flintbek schaffte es trotz personeller Überzahl nicht, Druck aufzubauen oder das Spiel zu drehen. Die Hausherren kontrollierten über weite Strecken das Geschehen, hielten die Defensive stabil und spielten ihre Angriffe geduldig aus. Justus Schröder sorgte mit einem sehenswerten Distanzschuss für die endgültige Entscheidung.

Malik Ferhat (TSV Flintbek) hat sich den Ball von Jorve Steffen (Probsteier SG) geholt. © 2025 Ismail Yesilyurt
Malik Ferhat (TSV Flintbek) hat sich den Ball von Jorve Steffen (Probsteier SG) geholt. © 2025 Ismail Yesilyurt

Die Enttäuschung über den verpassten Relegationsplatz war nach Abpfiff dennoch spürbar – zu groß die Hoffnung nach dem Saisonendspurt. Doch die Spielzeit unter dem neuen Coach Samed Erol war zweifellos ein Erfolg. Mit mutigem Offensivspiel und geschlossener Teamleistung entwickelte sich die PSG zu einem der Topteams der Liga – ein starker dritter Platz ist der verdiente Lohn.

Im entscheidenden Moment hat der MTV Dänischenhagen geliefert – und wie! Mit einem überzeugenden 5:0-Erfolg beim Eckernförder SV am letzten Spieltag der Landesliga sicherte sich die Mannschaft von Trainer Frank Knocke hochverdient den Klassenerhalt. Die Formkurve der Dänischenhagener zeigte bereits in den letzten Wochen deutlich nach oben: Nur eine Niederlage aus den letzten neun Spielen und beeindruckende 25 Treffer in den letzten sechs Partien sprechen für sich. Schade nur, dass jetzt die Sommerpause ansteht – oder etwa nicht?

Die Gastgeber fanden in der ersten Halbzeit überhaupt nicht ins Spiel. Besonders Keeper Melf Quedens war es zu verdanken, dass der Rückstand zur Pause nicht noch deutlicher ausfiel. Der MTV präsentierte sich von Beginn an hochkonzentriert, eroberte schnell die Bälle und setzte die Eckernförder Defensive immer wieder unter Druck. Den Auftakt zur Tor-Gala machte Philip Albers, der nach einem energischen Solo einen Foulelfmeter herausholte. Lasse Schwind verwandelte sicher. Kurz darauf erhöhte Lars Mischak auf 2:0, ehe Albers selbst zum 3:0 traf. Mit dem Pausenpfiff gelang Max Benninghoff sein Premierentor im MTV-Dress – 4:0!

„Wir waren vor allem in der ersten Halbzeit nicht bereit, den letzten Schritt zu machen“, räumte ESV-Trainer Jan-Niklas Pawel nach dem Spiel ein und erkanntedie Müdigkeit seiner Mannschaft. Die lange Saison hatte sichtbar Spuren hinterlassen. Umso größer war die Erleichterung über das nahende Saisonende.

Mit der komfortablen Führung im Rücken ließ es der MTV nach Wiederanpfiff etwas ruhiger angehen. Beide Teams kamen noch zu Chancen, ehe Lars Mischak mit seinem zweiten Treffer den 5:0-Endstand besorgte. Der Schlusspunkt einer Partie, die den MTV Dänischenhagen in Hochform zeigte.

„Ich bin sehr stolz auf die Jungs, die trotz aller Widrigkeiten – gerade im Umfeld um die Ligamannschaft herum – und leichten Querelen im Verein es geschafft haben, wie von mir auch immer gehofft, aber auch erwartet, doch zum Ende hin zu zeigen, dass wir gut Fußball spielen können. Und mit ein bisschen Glück – das gehört leider Gottes im Fußball immer dazu und macht es auch für viele interessant – dann doch noch den Bock haben umstoßen können“, lautete das Saisonfazit von Frank Knocke.

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Frank Knocke (Trainer MTV Dänischenhagen)
Jan-Niklas Pawel (Trainer Eckernförder SV II)

Der Gettorfer SC erlebt ein ernüchterndes Finale: Am letzten Spieltag rutscht die Mannschaft auf einen direkten Abstiegsplatz in der Verbandsliga Ost und muss nach dem Abstieg im Vorjahr erneut die Spielklasse verlassen.

Dabei startete Gettorf engagiert in die Partie. Noch auf dem Relegationsplatz stehend, machte das Team von Beginn an Druck – mit dem Wissen, dass selbst ein Unentschieden aufgrund des schlechteren Torverhältnisses wahrscheinlich nicht reichen würde. Doch trotz zweier vielversprechender Chancen fehlte die Effizienz im Abschluss. Zudem zeigte SG-Keeper Tjark Nimmrich eine starke Leistung und vereitelte die guten Möglichkeiten.

Die Gastgeber fanden hingegen nur schwer ins Spiel. Die Abstände in den Mannschaftsteilen waren zu groß, die SG Eckernförde/Fleckeby agierte zu passiv, und auch die Zweikampfführung ließ zu wünschen übrig. Nach einem sehenswerten Angriff erzielte Levin Szymetzko jedoch überlegt das 1:0 für die Gastgeber – und die Partie wurde offener.

Rund nach 30 Minuten der nächste Rückschlag für Gettorf: Anjo Hanisch setzte sich nach einem langen Ball durch, umkurvte Torwart Holz und traf zum 2:0. Als wenig später zwei Gettorfer Spieler mit Rot vom Platz mussten, war die Partie faktisch entschieden.

„Gut, ich sage mal, das war dann auch der Knackpunkt, ganz einfach“, stellte SG-Trainer Björn Brünglinghaus fest. „Wir machen dann vor der Halbzeit noch das 3:0 und nehmen uns dann in der Halbzeit vor, das ruhig und locker zu Ende zu spielen. Den Ball laufen zu lassen“, findet die Brüngling-Mannschaft ob der doppelten Unterzahl des GSC den Raum, um das Vorhaben durchsetzen zu können.

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Björn Brünglinghaus (SG Eckernförde- Fleckeby)

Der Suchsdorfer SV wird bei seinem Gastspiel bei der SG Sarau/Bosau kalt erwischt. Noch bevor sich der Aufsteiger versieht, liegt er mit 0:1 zurück. Die Gastgeber haben sogar die Chance zu erhöhen, treffen im Torraum aber nur das Außennetz.

Nach dem frühen Rückstand wachen die Kieler auf. Mit mehr Ballbesitz und geordnetem Spiel über die Sechser kommt mehr Struktur in die Partie des SSV. Allerdings verteidigt die SG geschickt, wodurch es kaum zu zwingenden Torchancen kommt.nLauritz Stengel hat dann eine hundertprozentige Möglichkeit, doch Sarau/Bosau klärt auf der Linie. Imit dem Halbzitpfiff sorgt ein Freistoß von Marcel Reinke aus dem Halbfeld für den Ausgleich: Tim Bredtmann verwandelt per Kopf aus fünf Metern zum 1:1.

„In der zweiten Halbzeit hingegen versinken wir ein bisschen im Chaos. Gerade defensiv haben wir viele Fehler im Aufbau – extrem viele Ballverluste“, kommentierte SSV-Trainer Dennis Guscinas. Das 2:1 für Sarau/Bosau ist ein echtes Highlight: Marios Chatziou erkennt, dass SSV-Keeper Mats Berger weit vor seinem Kasten steht, und befördert den Ball aus rund 40 Metern direkt ins Netz.

Yannik Clasen nutzt die unsortierte Spielweise des SSV nach einem weiteren Ballverlust und trifft mit einem platzierten Schuss von der Strafraumgrenze zum 3:1. Anschließend stabilisieren sich die Kieler wieder und beteiligen sich aktiv an der offenen Begegnung. „Wir hatten eigentlich noch Chancen. Da müssen wir ein Tor machen. Da müssen wir uns selbst vorwerfen, dass wir die Gelegenheiten nicht genutzt haben“, so Guscinas. Das überfällige 2:3 fällt nicht mehr – dagegen das 1:4 nach einem Konter.

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Dennis Guscinas (Trainer Suchsdorfer SV)

Mit einem brüderlichen 2:2 trennten sich die SG Oldenburg/Göhl und der Heikendorfer SV im letzten Saisonspiel – und teilten sich anschließend nicht nur die Punkte, sondern auch das Bier in geselliger Runde nach dem Abpfiff.

„Heute ging es darum, die Saison vernünftig zu Ende zu bringen. Noch mal Spaß haben auf dem Platz gegen einen guten Gegner“, hatte Jens Theuerkauf aus dem Trainertrio nach dem Besuch am Mittwoch im Nachholspiel des Konkurrenten Gettorfer SC beim SVE Comet Kiel die fast 100-prozentige Gewissheit, dass man als Aufsteiger auch für die Spielzeit 2025/26 in der Verbandsliga planen kann.

Die Heikendorfer hatten mit einem Aufschwung 2025 sich rechtzeitig aus der Kellerregion der Verbandsliga Ost entfernt und den Klassenerhalt frühzeitig gesichert. In einem offenen Spiel mit Möglichkeiten auf beiden Seiten geht es mit einem gerechten 1:1 in die Pause.

„In der zweiten Halbzeit, muss man schon ehrlich zugeben, geht uns ein bisschen die Puste aus. Und Heikendorf ist schon klar überlegen“, gab Theuerkauf zu. Dennoch gelingt der SG durch ihren Freistoßspezialisten Yannik Radzwill die Führung.

Etwas später kann Lukas Deutschbein mit Saisontor Nummer neun erneut ausgleichen. Danach hat die SG GO es Rico Ott zu verdanken, dass es bis zum Ende beim 2:2 bleibt. Ott, noch U19-Keeper, zeigt nach dem 2:2 eine grandiose Vorstellung. „Wir hatten dann im Laufe des Spiels etliche Gelegenheiten, den Siegtreffer zu erzielen. Einmal das 3:2 wurde uns aberkannt. Warum, wissen wir nicht genau. Wusste der Schiri vielleicht auch nicht. Es ist aber nicht so wild“, sagte HSV-Coach Mark Hungerecker.

„Haben alle noch einmal alles gegeben. Alle gekämpft. Verdienter Punkt“, zwinkerte Theuerkauf, „vielleicht eher ein glücklicher Punkt.“ Der versöhnliche Abschluss passte zur Atmosphäre auf und neben dem Platz – und zum gemeinsamen Bier danach.

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Mark Hungerecker (Trainer Heikendorfer SV)
Jens Theuerkauf (Trainer SG Oldenburg-Göhl)

Der Wiker SV hat seine starke Rückrunde in der Verbandsliga Ost gekrönt und mit einem 3:0-Auswärtssieg beim Barkelsbyer SV den zweiten Tabellenplatz verteidigt. Dieser berechtigt zur Teilnahme an der Aufstiegsrunde zur Landesliga. In der Rückrunde stellte die Mannschaft von Trainer Dannie Osterhoff das mit Abstand stärkste Team: 40 Punkte aus 15 Spielen – sechs mehr als der Meister SVE Comet Kiel. Der Sieg in Barkelsby war zugleich das zehnte Spiel in Folge ohne Niederlage.

Obwohl für den Barkelsbyer SV tabellarisch nichts mehr auf dem Spiel stand – ein Abrutschen war nicht möglich, und ein Sprung nach oben nur minimal –, trat das Team von Tim Czarnecki engagiert auf. „Wir hatten uns eigentlich vorgenommen, wirklich einen riesigen Fight zu liefern“, so Coach Tim Czarnecki. Und tatsächlich gelang es seiner Elf über weite Strecken, dem Favoriten Paroli zu bieten.

Die erste Halbzeit war insgesamt arm an Chancen. Umso wichtiger war der frühe Treffer von Nico Otto, der einen sauber ausgespielten Konter in der 12. Minute zur 1:0-Führung verwertete. Es war bereits sein 17. Saisontor. „Vielleicht waren sie einen Tick gefährlicher als wir“, räumte Czarnecki zur Pause ein.

Nach dem Seitenwechsel erhöhte der BSV den Druck. „Wir wollten wirklich vorne ein bisschen mehr Druck machen. Auch eklig sein. Der Wik ein bisschen wehtun. Ich glaube, das ist uns auch sehr gut gelungen“, beschrieb Czarnecki den Plan für die zweite Halbzeit. Die Gastgeber kamen nun häufiger in aussichtsreiche Abschlusspositionen, doch zwingend waren die Chancen nicht. Die Gäste aus der Landeshauptstadt blieben stabil, verteidigten mit Einsatz und Leidenschaft und verdienten sich so den Relegationsplatz im Fernduell mit der Probsteier SG, die nur einen Punkt zurücklag.

In der Schlussphase spielte der Wiker SV seine Konterstärke aus. Barkelsby riskierte alles, warf nach vorn „alles rein“ – und bot dadurch Räume. Diese nutzten die Gäste eiskalt: Tom Behrens erhöhte in der 83. Minute auf 2:0, Bennet von Roennen setzte in der 90. Minute mit dem 3:0 den Schlusspunkt.

„Gratulation an die Wik. Ich hoffe, dass sie die Aufstiegsspiele aus unserer Liga dann auch gewinnen und dass sie dann auch hochgehen. Haben sie sich verdient. Haben uns einen Fight geliefert“, drückt Tim Czarnecki, der den respektvollen und fairen Auftritt der Gäste nach dem Abpfiff lobte, dem Wiker SV die Daumen.

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Tim Czarnecki (Trainer Barkelsbyer SV)

Wahnsinn! Die Trefferquote von Alban Jashari! Am letzten Spieltag bei MED SV gelang dem Offensivspieler des Meisters gleich ein Fünfer-Pack. Inkludiert ist auch ein Hattrick zum 3:0 beim 7:3-Erfolg im Kieler Derby. Damit ist der 30-Jährige bester Torschütze aller vier Verbandsligen und hat mit 38 Toren fast die Hälfte der vom SVE Comet erzielt. Es gibt kaum Spiele in der Verbandsliga Ost, in der der Linksfuß nicht getroffen hat.

Kaum aufzuhalten - Alban Jashari (am Ball, SVE Comet Kiel), hier im Spitzenspiel bei der Probsteier SG. © 2025 Ismail Yesilyurt.jpg
Kaum aufzuhalten – Alban Jashari (am Ball, SVE Comet Kiel), hier im Spitzenspiel bei der Probsteier SG. © 2025 Ismail Yesilyurt

Die Begegnung beim 16. von 16 Teams in der Verbandsliga Ost scheint mit dem Hattrick von Alban Jashari entschieden zu sein. Doch der MED SV spielt gut mit und macht das Spiel kurz nach der Pause durch Mehmet Kaya zum 2:3 scharf. Doch den 21 Sieg – bei 6 Niederlagen – lässt sich die Elf von Steve Frank nicht nehmen. Der schwierig zu bespielende Platz stört die Gäste nicht im Geringsten. Da auch Niklas Schmidt in Gala-Form ist mit etlichen Asists wird es am Ende deutlich

Niklas Schmidt (SVE Comet Kiel) ist einer der dribbelstärksten Kicker in der Verbandsliga Ost. © 2025 Ismail Yesilyurt
Niklas Schmidt (SVE Comet Kiel) ist einer der dribbelstärksten Kicker in der Verbandsliga Ost. © 2025 Ismail Yesilyurt

Dabei bedankte und verabschiedete sich Abwehrspieler Fynn Eggers mit einem Doppelpack vom SVE Comet Kiel. „Eine würdige Vorstellung abgegeben. Ball gut laufen lassen, MED auch ganz gut mitgespielt. War ein schönes Saisonabschlussspiel“, kommentierte Steve Frank die torreiche Begegnung.

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Steve Frank (Trainer SVE Comet Kiel)

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