Serdar Ortac (MED SV), hier von Simon Kahnwald (Wiker SV) per Hand bearbeitet, und Teamkollegen machten nach der Pause viel Druck. © 2025 Ismail Yesilyurt
Den 1:0-Hinspielcoup kann der MED SV im innerstädtischen Duell in Kiel gegen den Wiker SV zwar nicht wiederholen, aber die Mannschaft von Spielertrainer Kandil Rashid hat gezeigt, dass man mit erst 6 Punkten weit unter Wert am Tabellenende der Verbandsliga Ost steht.
MED SV hinkt bei den Spielen hinterher
Bei der 1:2-Niederlage gegen den Tabellendritten war in der zweiten Halbzeit deutlich erkennbar, welches Potenzial beim MSV schlummert. Ob das ausreicht, um den immens großen Abstand von 12 Punkten zum Relegationsplatz 13 aufzuholen? Das hängt auch davon ab, wie der Verein, der seine Heimspiele auf dem Thedor-Heuss-Platz bestreitet, seine noch vier ausstehenden Nachholspiele meistert.
Halil Karakaya und Henrik Listner Bereicherung für MED
Der MED SV, der die Fußballweisheit bestätigt, dass das zweite Jahr für Aufsteiger immer das schwerste ist, hat personell aufgerüstet. So ist u. a. mit Halil Karakaya (TSV Klausdorf) und Henrik Listner, der für seinen Heimatverein SV Felm weit über100 Tore erzielt hatte, die Offensive aufgewertet worden.

Wiker SV mit Chancenplus in Abschnitt eins
Die beiden Neuzugänge sind auch gleich bei der ersten Großchance der Heimelf beteiligt. Listner flankte von rechts und Karakaya kam zentral am Torraum zum Kopfball, der knapp am Pfosten vorbei segelte (10.). Das hätte das 1:0 sein müssen. Den besseren Start erwischte jedoch der WSV. Bennet von Roennen mit seinem schwächeren rechten Fuß von der Strafraumkante knapp rüber Latte (2.) und die Doppelchance für Nico Otto und Andre Wittern (8.) blieben von der Mannschaft von Dannie Osterhoff, der wieder auf dem Platz mitwirkte nach seiner Premiere aus der Vorwoche beim 2:1 in Eckernförde, ungenutzt.
Unglückliches Eigentor von Ramazan Kaya
Auf dem kurzen und holprigen Schulsportplatz entwickelte sich in der ersten Halbzeit einen Begegnung, in der die Wiker mehr Torgefahr ausstrahlten. Beim ersten Tor des Spiels halfen die Gastgeber mit. Einen langen Ball von Keeper Michael Anderer auf die rechte Seite konnte Hüseyin Murad nicht konsequent klären. Beim anschließenden Klärungsversuch von Ramazan Kaya im eigenen Strafraum gegen Andre Wittern landete der Ball im eigenen Netz.

Team von Kandil Rashid gibt nach der Pause Gas
Mit viel Power und Schwung kamen die Rashid-Kicker aus der Kabine zurück. Mit viel Druck erspielte sich der MED SV sehr gute Chancen zum Ausgleich. In dieser Phase war es dann Keeper Michael Anderer zu verdanken, dass der Wiker SV weiterhin mit 1:0 führte. Vorbei sollte die Angelegenheit nach dem 2:0 durch Tom Behrens nicht sein in der 79. Minute. Postwendend gab es den Anschlusstreffer durch Serhat Ortac. So blieb es aufgrund des kleinen Platzes bei viel Action, aber der verdiente Ausgleich für die Platzherren fiel nicht mehr.

„Die Aufgabe bei MED immer sehr schwierig, immer, ja sehr kompliziert. Und ich glaube schon, dass einige Mannschaften da auch Probleme bekommen werden. Wir sind froh, bei MED musst du erst einmal gewinnen. Das haben wir geschafft und freuen uns auf die drei Punkte“, bemerkte Dannie Osterhoff.
Fazit: Der MED SV muss schleunigst sein Image „gut gespielt, aber keine Punkte“ ablegen. Dabei sind für den MSV die eigenen Platzverhältnisse kontraproduktiv für eine spielerisch und individuell sehr starken Mannschaft. Der Wiker SV darf nach dem zweiten 2:1 in der Rückrunde ein wenig auf Platz 2 schielen.
Stimmen zum Spiel
MED SV: Trautmann – Schröder, Mehmet Kaya, Ramazan Kaya, Murad (73. Mahmoud) – Serdar Ortac, Ogodogbo – Karim (61. Azami), Karakaya, Serhat Ortac – Listner.
Trainer: Kandil Rashid.
Wiker SV: Anderer – Ketelsen (75. Behrens), Lazinka (66. Bruckmann), Blechenberg, Großmann – Kahnwald (57. Glowatzka), Franciosi – Wittern (80. Möller), Osterhoff (85. Raith), von Roennen – Otto.
Trainer: Dannie Osterhoff.
SR: Benjamin Müller (Suchsdorfer SV).
Ass.: Leander Kemme, Jan-Mika Langhein.
Z.: 80.
Tore: 0:1 Ramazan Kaya (33., Eigentor), 0:2 Tom Behrens (79.), 1:2 Serhat Ortac (80.).