Jorik Wulff (re., VfB Lübeck) erzielt das goldene Tor in Bremen. © 2024 Ismail Yesilyurt
Der VfB Lübeck hat sein Auswärtsspiel beim Bremer SV mit 1:0 gewonnen und damit die ersten drei Punkte im neuen Jahr eingefahren! Auf Platz 11 des Weserstadions – die eigentliche BSV-Heimspielstätte am Panzenberg ist aktuell gesperrt – sollten unsere Grün-Weißen für einen harten Kampf belohnt werden! Jorik Wulff schoss den entscheidenden Treffer in der 26. Minute – hervorzuheben ist vor allem die Leistung vom VfB-Keeper Phillip Diestel, der überraschenderweise gegen den Bremer SV im Tor stand und sein Regionalliga-Debüt feiern sollte.
Mit unglücklichen Vorzeichen ging der VfB Lübeck in die schwere Auswärtspartie beim abstiegsbedrohten Bremer SV! Weil das etablierte Torhüter-Duo um Gavin Didzilatis (gesundheitlich angeschlagen) und Noah Oberbeck (gesperrt wegen eines Platzverweises im Spiel der U21 beim PSV Neumünster) an diesem Tag nicht zur Verfügung stand, nominierte das Trainerteam des VfB Lübeck die beiden Nachwuchskeeper Phillip Diestel und Timon Stührwohldt nach. Diestel war bereits beim Abschlusstraining am vergangenen Samstag mit dabei – und übernahm schließlich die Rolle des Torwarts im Regionalliga-Spiel beim BSV! Für den erst 18-jährigen Torwart war dies das Debüt in der Regionalliga Nord – ein Debüt, welches Diestel wohl lange in Erinnerung behalten dürfte…
Es war der gastgebende BSV, der nach einer abtastenden Anfangsphase die gefährlicheren Akzente setzte. Die erste richtig große Torchance ergab sich schließlich in der 15. Minute, als BSV-Spieler Diedhiou einen gefährlichen Schuss auf das VfB-Tor platzierte! Doch VfB-Torwart Phillip Diestel konnte mit einer tollen Flugeinlage zur Ecke klären und seine Qualität das erste Mal besonders unter Beweis stellen.
Nur behäbig fand der VfB Lübeck in diese Partie, welche bei leicht bewölktem Wetter und angenehmen Temperaturen durchaus unter frühlingshaften Bedingungen stattfand. Nachdem es Moritz Göttel war, dessen weitergeleiteter Kopfball keinen Abnehmer fand und dennoch als erste Torannäherung zu skizzieren war, wurde der VfB-Neuzugang in der 25. Minute nach einer guten Aktion im BSV-Strafraum zu Fall gebracht. Schiedsrichter Julian Meckfessel entschied nach relativ langem Zögern folgerichtig auf Strafstoß. Diesem widmete sich Jorik Wulff, der beim Schussversuch aus elf Metern zunächst an Torwart Wiewrodt scheiterte, den Nachschuss allerdings ins lange Eck einnetzte und somit die überraschende 1:0-Führung herbeischoss (26.).
Dieser Führungstreffer sorgte vorerst allerdings nur wenig für mehr Zugriff und Aktivität im VfB-Spiel, der sich aber gut in dieses Spiel hereinkämpfte. Eine weitere Großchance bekam jedoch der Bremer SV, der über die rechte Außenseite kombinierte und aus relativ spitzem Winkel schnell und flach abzog. Erneut war es Phillip Diestel, der blitzschnell in die Ecke abtauchte und den gut gesetzten Schuss parieren konnte (35.). Noch vor der Pause war es dann wieder Moritz Göttel, der gut in Szene gesetzt wurde und nach einer schnellen Drehung im BSV-Strafraum auf 2:0 erhöhen hätte können. Doch sein Schussversuch ging knapp daneben (45.).
Mit einer knappen 1:0-Führung im Rücken ging es nach der Halbzeitpause in den zweiten Durchgang, der mit einer weiteren hochkarätigen Chance für den Bremer SV begann. Nach einem hohen Ball über die VfB-Abwehrkette wurde der nur wenige Minuten zuvor eingewechselte Vedat Tunc in Szene gesetzt. Frei auf das VfB-Tor zulaufend blieb Diestel zunächst ruhig und abwartend, bevor er mit der wohl eindrucksvollsten Parade der Partie den flachen Schuss zur Ecke abwehren konnte (52.).
Nur vier Minuten später waren es dann die Grün-Weißen, die auf 2:0 hätten erhöhen können: Nach toller Vorarbeit von Julian Albrecht scheiterte der soeben eingewechselte Felix Drinkuth freistehend an BSV-Torwart Wiewrodt, der allerdings auch hier sehr stark parierte (56.). In der Folge spielten die Gastgeber mit einer etwas offensiveren Ausrichtung, welche dagegen mehr Platz im schnellen Umschaltspiel des VfB Lübeck bot – und auch zu weiteren gefährlichen Chancen des VfB führte! Doch erst schoss John Posselt aus aussichtsreicher Lage über das BSV-Tor (68.), wenig später setzte Julian Albrecht einen Schuss knapp am Tor vorbei (73.). Bereits zu diesem Zeitpunkt hätte unser VfB das Spiel entscheiden können!
Die wohl größte Torchance im zweiten Durchgang sahen die 1.096 Zuschauer auf Platz 11 des Weserstadions dann nur weitere zwei Minuten später, als der nun ebenfalls neu mitwirkende Robin Kölle nach starker VfB-Kombination einen guten Schuss setzte, der jedoch von der Latte an den Pfosten sprang und letzten Endes von der Linie geklärt werden konnte (75.).
Um den mittlerweile sehr wohl verdienten Auswärtssieg zittern mussten die VfBer dann aber doch noch, als Abwehr-Stammspieler Jannik Westphal aufgrund einer Notbremse mit der roten Karte des Feldes verwiesen wurde und die Lübecker das Spiel zu zehnt beenden mussten. Doch mit aufopferungsvollem Kampf, frischen neuen Spielern und einem an diesem Tage schier unbezwingbaren Diestel im Tor des VfB retteten die Grün-Weißen den knappen Vorsprung über die Zeit! Nach knapp fünfminütiger Nachspielzeit pfiff Schiedsrichter Julian Meckfessel die Begegnung ab und der viel umjubelte Auswärtssieg konnte gemeinsam mit den zahlreichen und lautstark unterstützenden VfB-Fans zelebriert werden.
Die ersten drei Punkte im neuen Jahr waren damit perfekt! Daran angeknüpft soll bestenfalls gleich im nächsten Heimspiel am kommenden Samstag, welches der VfB Lübeck gegen den SSV Jeddeloh vor heimischer Kulisse bestreitet. Der Anpfiff ertönt dann um 14 Uhr!
Bremer SV: Wiewrodt – Warm (78. Kleiner), Gröger, Schütt (69. Grgic), Miyamoto, Diedhiou (78. Kasper), Ghassan, Schmidt (46. Tunc), Degirmenci, Dursun, Yamada (88. Mittelstädt).
VfB Lübeck: Diestel – Sommer, Menke, Westphal, Thiel, Wulff (83. Farrona Pulido), Albrecht, Korte (90. K. Bukusu), Posselt (90.+3 Lehnfeld), Göttel (69. Kölle), H. Bukusu (55. Drinkuth).
Tore: 0:1 Jorik Wulff (26.).
Gelbe Karten: Gröger, Yamada – H. Bukusu, Menke, Albrecht, Posselt, Göttel, Trainer Guerino Capretti.
Rote Karte: Yannik Westphal (87. / Notbremse).
Zuschauer: 1.096 auf Platz 11 des Weserstadions.
Schiedsrichter: Julian Meckfessel.
(Quelle: PM VfB Lübeck)