Tofe unter Wert 1:3 geschlagen – Emden siegt im Aufsteigerduell

von Ismail Yesilyurt

Dennis Engel (Emden) gegen Marco Pajonk (li.) und Mirko Boland (SV Todesfelde). © 2024 Olaf Wegerich


Auch nach dem 5. Spieltag in der Regionalliga Nord ziert der SV Todesfelde weiterhin ohne Punktgewinn das Tabellenende. Im Duell der Aufsteiger unterlag die Mannschaft von Trainer Dirk Hellmann, der letztmalig den im Urlaub weilenden Cheftrainer Björn Sörensen vertrat, dem BSV Kickers Emden nach respektabler Leistung mit 1:3 (1:1). Während Tofe damit im Tabellenkeller festsitzt, haben sich die Ostfriesen auf den starken 2. Platz vorgearbeitet und an der Tabellenspitze etabliert.

Vor der enttäuschenden Kulisse von nur 417 Zuschauern im Joda-Sportpark erwischten die Gastgeber einen Traumstart und gingen nach einem Eckball durch einen Kopfballtreffer des aufgerückten Moritz Achtenberg (3.) früh mit 1:0 in Führung.

Moritz Achtenberg (SV Todesfelde) gegen Michael Igwe (re., Emden). © 2024 Olaf Wegerich
Moritz Achtenberg (SV Todesfelde) gegen Michael Igwe (re., Emden). © 2024 Olaf Wegerich

Mit der Führung im Rücken agierten die Gastgeber zunächst sehr selbstbewusst und hatten lange Zeit alles gut im Griff, was auch Emdens langjähriger Coach Stefan Emmerling unumwunden anerkannte. „Todesfelde war die ersten zwanzig bis fünfundzwanzig Minuten klar besser. Das frühe Gegentor nach drei Minuten war für uns natürlich ein Rückschlag“, konstatierte der BSV-Coach.

Nach einem Foul von Tofe-Torschütze Moritz Achtenberg an David Schiller im Strafraum entschied Schiedsrichter Alexander Roj auf Strafstoß für den BSV. Tido Steffens (31.) versenkte den Ball flach in die linke Ecke zum 1:1-Gleichstand. Die beste Chance der Gäste, noch vor der Pause in Führung zu gehen, vereitelte Tofe-Torhüter Fabian Landvoigt, als er einen Schuss von Kickers-Stürmer Tido Steffens aus gut zwanzig Metern entschärfte. „Ab dem 1:1 waren wir im Spiel und haben eine hohe Laufbereitschaft gezeigt“, sah Kickers-Trainer Emmerling seine Farben nun im Vorteil.

Nach der Pause konnten die Gastgeber die Partie lange Zeit offen gestalten. Beide Mannschaften kamen dabei wiederholt zu Torgelegenheiten. Die erste Chance hatten die Gäste durch Tobias Steffen (50.) kurz nach der Pause, doch Landvoigt war nicht zu überwinden. Auf der Gegenseite prüfte Mats Klüver den Emder Torhüter Marcel Bergmann, aber auch er konnte stark halten. Tofe kam durch Til Weidemann und Morten Liebert zu weiteren guten Möglichkeiten, aber ein Tor wollte den Gastgebern nicht gelingen.

Louis Podolski (li., Emden) gegen Falk Schmidt (SV Todesfelde) © 2024 Olaf Wegerich
Louis Podolski (li., Emden) gegen Falk Schmidt (SV Todesfelde) © 2024 Olaf Wegerich

Bis zur 70. Minute hält Tofe völlig verdient das 1:1, doch dann funktioniert die Absprache zwischen Torhüter Landvoigt und seiner Hintermannschaft nicht, und der kurz zuvor eingewechselte Michael Igwe (71.) sprintet dazwischen und trifft gegen die völlig indisponierten Gastgeber zum 1:2. Tofe spielt weiter mutig nach vorne, aber ein Treffer gegen die kompakte Abwehr der Gäste will nicht gelingen.

Mit dem 1:3 durch den erst sieben Minuten zuvor eingewechselten Marten-Heiko Schmidt (76.) sorgt ebenfalls ein Joker für die endgültige Entscheidung zugunsten der ballsicheren Ostfriesen, die nun nichts mehr anbrennen lassen. Marvin Eilerts (88.) verfehlt kurz vor Spielende mit einem herrlichen Kopfball einen möglichen vierten Treffer für die Gäste, doch das hätte dem Spielverlauf in keinster Weise entsprochen.

Trotz der erneuten Niederlage konnte Tofe erhobenen Hauptes den Platz verlassen. „Wir haben ein Klassespiel abgeliefert und das Herz auf dem Platz gelassen“, lobte der sportliche Leiter von Tofe, Sven Tramm, die Mannschaft für ihren couragierten Auftritt. Was bleibt, sind die individuellen Fehler, die zu Gegentoren führen, und die mangelnde Durchschlagskraft. „Wir haben mutig gespielt und Pech bei den Abschlüssen. Wir schenken dem Gegner zwei Tore, bis zu dem völlig unnötigen Elfmeter, der zum Ausgleich geführt hat, haben wir alles im Griff“, sah Tramm trotz der ärgerlichen Niederlage viel Positives bei seinem Team.

Janek Siederkiewicz (Emden) gegen Til Weidemann (SV Todesfelde) © 2024 Olaf Wegerich
Janek Siederkiewicz (Emden) gegen Til Weidemann (SV Todesfelde) © 2024 Olaf Wegerich

Die Gründe für die unterschiedliche sportliche Entwicklung von den Kickers und Tofe begründet Tramm wie folgt: „Das ist wie Äpfel mit Birnen vergleichen. Wir sind ein Dorfverein, der Spieler nicht gezielt mit Geld hierher lotst. Wir bauen etwas für die Zukunft auf. Ich sehe viel Potenzial in unserer Mannschaft.“

In Emden hatte man nach dem sang- und klanglosen Abstieg aus der Regionalliga vor einem Jahr nicht die Flinte ins Korn geworfen, Trainer Emmerling weiterhin das Vertrauen geschenkt und den Kader weitestgehend zusammengehalten. „Wir bringen die Erfahrung aus einem Jahr Regionalliga mit. Damals haben wir nur fünfzehn Punkte geholt. Wir haben die richtigen Schlüsse daraus gezogen und haben mit Henning Rießelmann (die Red. als sportlicher Leiter von BW Lohne gekommen) viel Kompetenz dazu bekommen und unseren Kader sinnvoll ergänzt“, gibt es aus der Sicht von BSV-Coach Trainer Emmerling vielfältige Gründe für die positive sportliche Entwicklung bei den Ostfriesen.

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