Dieses Duell aus dem Hinspiel 2022 wird es auch am Freitag geben – Yannick Meenken (li., Heikendorf) gegen Tim Markwardt (SVE Comet). © 2022 Ismail Yesilyurt
Geteiltes Leid ist halbes Leid? Wohl nicht. Eher doppelter Kummer! Den der Heikendorfer SV, der direkt im Osten an das Kieler Stadtgebiet grenzt, und der SVE Comet Kiel, auf dem Kieler Ostufer beheimatet, letzte Saison als Landesliga-Absteiger erfahren haben.
Wer übernimmt die Spitzenposition in der Verbandsliga?
Am kommenden Freitagabend, dem 13. Oktober um 19:15 treffen beide Teams im Derby auf dem Kieler Ostufer auf Kunstrasen wieder aufeinander. Nun in der Verbandsliga Ost. In der Landesliga Mitte gewann der HSV 2022/23 beide Partien zuhause mit 2:0 und auswärts 1:0. Aktuell hat die Hungerecker-Elf und die SVE-Truppe von Steve Frank eine sehr gute Position mit Platz 5 bzw. 6. In der sehr ausgeglichenen ersten Tabellenhälfte der Liga können beide Mannschaften mit einem Sieg vorübergehend den Spitzenplatz übernehmen. Wobei der Gast noch zwei Nachholspiele im Köcher (gegen MED SV und FSG Saxonia) hat. Der Heikendorfer SV hatte am letzten Spieltag schon die Möglichkeit, den TSV Plön an der Spitze abzulösen, unterlag aber in einem spektakulären Spiel mit 3:4 beim Wiker SV.
Derby: natürlich immer ein besonderes Spiel
„Merkt man auch schon in der Truppe, dass es ein besonderes Spiel ist. So ein Derby auf dem Freitagabend, Flutlicht, ist für den Kieler Fußball eine gute Gelegenheit, sich mal da den Kick zu gönnen. Hinzu kommt, dass wir natürlich aus der letzten Saison zwei Spiele gegen Heikendorf verloren haben, die wir damals nie hätten verlieren dürfen“, möchte der spielende Co-Trainer Marcel Vones mit seinen Mitspielern etwas wettmachen. „Die Tabellensituation spricht eigentlich für uns“, weiß Vones, dass eine Niederlage dem HSV mehr weh tut, „wenn wir da noch einen Dreier landen sollten, dann gehen wir mit zwei Punkten (24) an Heikendorf vorbei und haben noch zwei Spiele weniger.“
Mark Hungerecker und Steve Frank unterschiedliche Trainer
„Mark ist eher der Stimmungsmacher. Impulsiv. Der, der in der Kabine mal lauter wird. Der Motivationstraktor. Steve ist eher der ruhige, der Sachliche. Aber in den Dingen, so wie er sie wiedergibt und erklärt, total positiv. Zwei ganz unterschiedliche Typen“, vergleicht Vones seinen Ex- und aktuellen Coach. Nicht so unterschiedlich ist die Spielweise beider Teams. Aus einer guten Defensive schnell nach vorne spielen ist das sportliche Credo hüben wie drüben.
Gibt es einen Frühling für Heikendorf im Herbst?
„Es ist schön: Derby, Ostufer, Comet gegen Heikendorf, Tradition, also mehr geht ja nicht. Es ist eine besondere Atmosphäre am Freitag unter Flutlicht“, liebäugelt HSV-Neutrainer Mark Hungerecker natürlich mit der Spitzenposition nach den mindestens 90 Minuten am Neuheikendorfer Weg 14. „Für uns entscheidet sich das, ob wir oben dran bleiben, jetzt gerade in den nächsten drei Spielen im Oktober“, wartet auf den HSV nach dem Freitagabend noch Tungendorf und Selent in der Hinrunde mit 16 Mannschaften.
„Die Grundvoraussetzungen sind gegeben für ein schönes Derby“, gehört die insgesamt personell gute HSV-Lage dazu. „Es wird schon ganz witzig. Für mich relativ entspannt, wenn du Steve auf der anderen Seite hast. Wir kennen uns ja schon 20 Jahre. Die Jungs kenne ich auch lange“, gab Hungerecker zu Beginn dieses Jahres sein Amt als Cheftrainer beim SVE Comet frei. Co-Trainer Steve Frank, mit dem Hungerecker zusammen beim SVE Comet aktiv spielte, übernahm.
„Die Brisanz, das Derby steht im Mittelpunkt. Visier und Feuer frei. Ich mit der jungen Truppe dann gegen die Cometer, die halt ein bisschen mehr Erfahrung auf den Platz bringen“, weiß der HSV-Coach, dass beim Gegenüber, u. a. mit Alban Jashari und Maurice Knutzen, einige Spieler mit Oberliga- und auch Regionalligaerfahrung für eine hohe individuelle Qualität bürgen.
Übrigens für die Abergläubischen: Der 13. Spieltag an einem Freitag, dem 13.. Uuii! Wer wird der Pechvogel?