Eidertaler Team von Chris Foley schreibt Fußballmärchen

von Ismail Yesilyurt

Coach Chris Foley (SpVg Eidertal Molfsee II) genießt die Bierdusche in vollen Zügen. © 2023 Ismail Yesilyurt


Was für eine herrliche und schöne Geschichte. Es gibt sie noch in unseren modernen Zeiten! Märchen! Besser gesagt ein Fußballmärchen. Das schrieb die zweite Mannschaft der SpVg Eidertal Molfsee im Final Four des Flens Cup Meister der Meister. Das von Trainer Christopher Foley vor knapp zwei Jahren installierte neue Team qualifizierte sich als Meister der Kieler Kreisklasse C für diesen Pokalwettbewerb, in dem alle Meister bei den Frauen und Herren aus Schleswig-Holstein von der untersten bis zu höchsten Liga teilnehmen.

Sportliches Abenteuer endet im Märchen

„Sportliches Abenteuer war der Beginn und Fußballmärchen war der krönende Abschluss“, beschrieb Chris Foley, der mit seiner Mannschaft in dieser Saison in der B-Klasse hinter Kilia Kiel II die Ziellinie überquerte, treffend das Gesamtbild im Flens Cup, das sicherlich in dieser Konstellation als Endprodukt nie mehr so gemalt wird. Ein B-Klassist, der als Meister der anderen 67 Meister gekürt wird!

Foley-Team mit viel Potenzial

Um solch einen Coup zu landen, ist sicherlich viel Potential gefragt. Das besitzt das Foley-Ensemble zweifelsohne. Schließlich kicken viele Akteure mit, die Erfahrungen im Eidertaler Ligateam (Landesliga) oder teilweise auch in der Oberliga gesammelt haben und nun mit viel Spaß im Spiel und Training dabei sind.

Nommels-Fallrückzieher ohne Folgen

Das Finale, genauso wie im Halbfinale mit einer Spielzeit von zwei mal 30 Minuten, gewann die bessere Elf. Die Eidertaler waren den berühmten Tick motivierter, engagierter, willensstärker und im Abschluss gefährlicher. In den ersten 30 Minuten gestaltete sich das Spiel recht ausgeglichen. Der Barkelsbyer SV, der in der Verbandsliga Nord am letzten Spieltag auf Platz 10 den Klassenerhalt sicherte, bekam die erste Gelegenheit in diesem Duell. Nach einem Fallrückzieher von Christopher Nommels retteten Keeper Fynn Mohr und Pfosten in Co-Produktion vor dem Rückstand (19.).

Markus Poetzsch trifft zum 1:0

Drei Minuten später klingelt es auf der anderen Seite beim drei Klassen höher spielenden BSV. Einen Schuss von Laslo Wanger wehrt Torwart Thore Kruse ins Zentrum ab: Aus elf Metern schießt dann Markus Poetzsch zum 1:0 ein. Bedauerlicherweise verletzt sich in dieser Szene Wanger ohne Fremdeinwirkung schwer. Mit einer Knieverletzung nimmt Eidertals Nummer 10 später an der Siegerehrung teil.

Tjark Carstensens 1:1 beantwortet Finn Langkowski postwendend

Kurz vor dem Seitenwechsel ist dann mega was los. Erst bleibt Poetzsch mit einem Heber an Kruse hängen, ehe der Gegenangriff zum Ausgleich durch einen Kopfball von Tjark Carstensen führt. Doch nur wenige Spielzüge danach ist der für Wanger eingewechselte Finn Langkowski nach einer Rechtsflanke von Are Maximilian Gans Edler Herr zu Putlitz zur Stelle. Der 33-Jährige, der etliche Tore in der Oberliga, u. a. für den TSV Kropp, erzielt hat, köpft zum 2:1 ein.

Die Eidertaler waren in ihren Aktionen mit mehr Willen und Einsatz dabei. Tim Kuring (m.) und Tom Lemke (Eidertal) doppeln hier. © 2023 Ismail Yesilyurt
Die Eidertaler waren in ihren Aktionen mit mehr Willen und Einsatz dabei. Tim Kuring (m.) und Tom Lemke (Eidertal) doppeln hier. © 2023 Ismail Yesilyurt

Den dauerhaften Eintrag ins Geschichtsbuch des Flens Cup lässt sich die SpVg Eidertal Molfsee II nicht mehr nehmen. Das Fußballmärchen vor den Augen machen die Eidertaler gleich zu Beginn der zweiten Hälfte alles klar. Nach einem Eckball köpft der starke Zentrums-Defensivspieler Moritz Neumann zum 3:1 ein. Spätestens mit der Rettungstat von Goalie Mohr gegen Barkelsbys Bo Hinrichsen (44.) ist die Sache durch. Zu fokussiert ist der sehr kompakt auftretende B-Klassist auf dem Weg zum Traum. Der mit 1.500 Euro Preisgeld , einem Pokal, ein paar Kisten Durstlöscher und einer Besichtigung der namensgebenden Brauerei belohnt wurde. Die weiteren Platzierungen im Final Four im Uwe Seeler Sportpark in Malente erhielten einen 350 Euro Preisgeld.

Andreas Petersen und BSV mit doppeltem Vereinserfolg

Für den Verein um Chefcoach Andreas Petersen lieferte der Finaleinzug in der 8. Auflage des Flens Cup den größten Erfolg in der Vereinsgeschichte. Der Barkelsbyer SV ist zudem für die 1. Runde im Landespokal qualifiziert, da die SpVg Eidertal Molfsee als Zweitvertretung nicht startberechtigt für den SHFV-LOTTO-Pokal ist. Dort trifft der BSV auf den Eichholzer SV. Die Lübecker spielen aktuell die Abstiegsrunde in der Landesliga und spielen in diesem Wettbewerb am kommenden gegen den SV Dörpum.

Stimmen zum Spiel

Christopher Foley (Trainer SpVg Eidertal Molfsee II)
Andreas Petersen (Trainer Barkelsbyer SV)

Barkelsbyer SV – SpVg Eidertal Molfsee II

Barkelsbyer SV: Kruse – Klöpper (48. Dennis Beerbaum), Hensen, Torben Rehder, Lennart Carstensen – Nommels (31. Bahl), Andreas – Bo Hinrichsen, Stöterau (40. Huth), Tepass (48. Truelsen) – Tjark Carstensen.
Trainer: Andreas Petersen.

SpVg Eidertal Molfsee II: Mohr – Viertel, Neumann, Braesch – Kuring (45. Höckendorf), Matthes – zu Putlitz (45. de Mooy), Fischer (58. Bothe), Poetzsch, Lemke (48. Clausen) – Wanger (25. Langkowski).
Trainer: Christopher Foley.

Schiedsrichter: Jannik Romahn (SV Hemmingstedt).
Assistenten: Luca Seils, Lennart Kunde.

Zuschauer: 250.

Tore: 0:1 Poetzsch (22.), 1:1 Tjark Carstensen (29.), 1:2 Langkowski (30./+1), 1:3 Neumann (33.), 1:4 Höckendorff (53.).

1. Halbfinale

SV Dörpum – Barkelsbyer SV 1:5 (1:1)

Spätestens mit den beiden Elfmetern zum 1:3 war beim Landesligisten SV Dörpum der Tank leer. Schon vor zwei Tagen am Samstag in der Abstiegsrunde der Landesliga beim 3:3 in Heikendorf war das Team von Uwe Petersen mit einem sehr dünnen Kader angetreten. Im ersten Halbfinale ließ Petersen exakt die gleiche Startformation wie in Heikendorf auflaufen. Vor der großen Kulisse von 800 Zuschauern zogen Tjark Carstensen und Co verdient ins Endspiel des FLENS CUP ein.

SV Dörpum: Hansen – Freiberg (53. Johannsen), Peretzke, Lasse Moellgaard, Ebsen – Hornburg (53. Lemke), Schickedanz – Petersen, Henrik Moellgaard (53. Volquardsen), Paulsen – Bajohr.
Trainer: Uwe Petersen.

Barkelsbyer SV: Kruse – Dennis Beerbaum (31. Lennart Carstensen), Hensen (53. Huth), Torben Rehhder, Bahl (31. Klöpper) – Nommels, Andreas – Bo Hinrichsen, Stöterau, Tepass – Tjark Carstensen (57. Parhm).
Trainer: Andreas Petersen.

Schiedsrichter: Lennart Kunde (TSV Kappeln).
Assistenten: Jannik Romahn, Luca Seils.

Zuschauer: 800.

Tore: 0:1 Tjark Carstensen (7.), 1:1 Hnerik Moellgaard (8.), 1:2 Andreas (34., FE), 1:3 Stöterau (38., FE), 1:4 Tjark Carstensen (46.), 1:5 Bo Hinrichsen (48.).

2. Halbfinale

SpVg Eidertal Molfsee II – Kilia Kiel 1:1 (1:1) 4:2 i. E.

Von der Papierform eigentlich eine ganz klare Sache. Der B-Klassist, der in den Punktspielen der zweiten Mannschaft des FC Kilia Kiel den Vortritt in der Meisterschaft lassen muss, gegen den amtierenden Landesmeister, der 2 Tage später gegen den OSC Bremerhaven zuhause um die Regionalliga Nord spielt. Genau dieser Fakt sorgt selbstverständlich dafür, dass eine Mischung aller 3 Kilia-Herrenteams in der Startelf antritt. 5 Liga-Spieler, die größtenteils bisher wenig Einsatzzeit bekamen, 2 Akteure aus dem Reserveteam und 3 Spieler aus der Meister-Elf von Kilia III aus der der C-Klasse. Und Torwarttrainer Hüsnü Özdemir, der noch voll im Saft steht, im FC-Kasten. Das Elfmeterschießen ist eine Folge des Spielverlaufs. Beide Seiten beackern sich und klare Vorteile gibt es weder für hüben noch drüben. Im Entscheidungsschießen vergeben Kilias Ligaspieler Sercan Yildirimer und Visar Mehmeti, während alle Eidertaler treffen.

SpVg Eidertal Molfsee II: Mohr – Viertel (31. Höckendorff), Neumann, Braesch – Clausen Kuring (38. Schmitt), Matthes, Fischer, Wanger, Lemke (42. Bandemer (46. zu Putlitz) – Langkowski.
Trainer: Christopher Foley.

FC Kilia Kiel: Özdemir, Amponsah, Mehmeti, Murad (57. Alasad), Riyadh Al-Ammari (42. Aloush), Mussa (54. Alaloush), Yildirimer, Müller, Hashem Aloklat (31. Ismail), Schultz (31. Mohamad), Polonski.
Trainer: Nicola Soranno.

Schiedsrichter: Luca Seils (Preußen Reinfeld).
Assistenten: Lennart Kunde, Jannik Romahn.

Zuschauer: 250.

Tore: 1:0 Wanger (10.), 1:1 Al-Ammari (13.).

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