Kreisel mit Alija, Adesanya, Yildirimer und Zinkondo spielt Pansdorf schwindlig

von Ismail Yesilyurt

Das macht Spaß. Inters Spielfreude war in allen Belangen, wie hier nach dem 2:0, echt riesig. © 2023 Ismail Yesilyurt


„Das ist typisch für das Spiel heute“, schmunzelte Carsten Henck, nachdem er gegen 18:15 Uhr am Sonntagabend aus dem 9-Sitzer ausgestiegen war. Aus einen von den Pansdorfer Kleinbussen, mit denen der TSV zum Punktspiel in der Oberliga Schleswig-Holstein nach Kiel zu Inter Türkspor gefahren war. Den hatte der Co-Trainer der Gäste auf dem Inter-Parkplatz eben auf die Auffahrrampe des ADAC-Abschleppdienstes abgestellt. Eine Panne, die man nicht haben möchte.

TSV Pansdorf im Zugwang

Genau wie die auf dem Kunstrasenplatz des Tabellenneunten. Der TSV Pansdorf, nach dem Husum-Sieg am Vortag auf dem 14. und ersten Abstiegsplatz von vier abgerutscht, startete mit dem pünktlichen Anpfiff um 16 Uhr mit vielen Hoffnungen auf einen erfolgreichen Sonntag. Hatten die Ostholsteiner doch im Hinspiel mit dem 4:3 gegen Inter 3 ihrer aktuell16 Punkte eingesammelt.

Kastriot Alija sorgt für viele TSV-Pannen

Die Lichtmaschine wie beim Kleinbus war es nicht, das den Pansdorfern Spielern samt Anhang Probleme bereitete. Die Gäste kamen mit dem ständig fluktuierenden Positionsspiel von Inter Türkspor Kiel überhaupt nicht klar. Und auch nicht mit dem Tempo. Vor allem mit dem Speed von Kastriot Alija, der immer wieder gefährliche Szenen produzierte. Spätestens nach etwas mehr als fünf Minuten sollten bei der Elf von Helge Thomsen doch die Alarmglocken für mehr Aufmerksamkeit und Konzentration in der Defensive schrillen? Moshood Adesanya (4., 7.) und Grady Zinkondo (5.) verpassten, die starke Eröffnung von Türkspor mit Vorteilen in Form der Führung zu verzieren.

1:0 durch Ola Adesanya und Rot für Marcel Venske

Auch ist es Pansdorfs Keeper Patrick Taube zu verdanken, dass zehn Minuten lang die Null stand. Dann war es doch passiert. Alija war wieder mühelos rechts in den Strafraum gesprintet, seinen Flachschuss wehrte Traube zur Seite ab, wo Adesanya am Torraumeck stand und zum 1:0 verwertete.

Und ab geht die Post. Kastriot Alija leitet mit Solo und Schuss das 1:0 ein. © 2023 Ismail Yesilyurt
Und ab geht die Post. Kastriot Alija leitet mit Solo und Schuss das 1:0 ein. © 2023 Ismail Yesilyurt

Zu allem „Übel“ ging Marcel Venske nach knapp einer Viertelstunde mit einer Notbremse vom Platz. Nach einem tollen weiten Ball über die Gäste-Abwehr – wie in der 7. Minute wieder von Krenar Svirca – erfasste Alija die Situation gedankenschnell. Der Knackpunkt im Spiel der Weiß-Schwarzen war der Platzverweis zweifelsfrei nicht. „Ich habe mich umgedreht, da hat er mich gekreuzt. Da fehlte auch die Absicherung“, sagte der langjährige Ex-Dornbreiter, der ungewollt in die Beine vom wegstartenden Inter-Offensivspieler lief. Dennoch alles regelkonform, auch wenn unglücklich: Rote Karte für den Innenverteidiger, der etwas später im Trainingsanzug hinter der Zuschauerumzäunung traurig das Spiel bis zur Halbzeit verfolgt.

Auswahl von Liridon Imeri bringt Gegner durcheinander

Bis dahin hatte das Team von Liridon Imeri den Gegner mit seinem Positionswechsel (Alija, Adesanya, Zinkondo und Serkan Yildirimer rotierten mit einer hohen Frequenz) schwindlig gespielt und ein beruhigendes 4:0 vorgelegt. Adesanya trifft nach toller Vorarbeit von Jeppe Waschko und Alija zum 2:0. Nach einer Hereingabe von links durch Moritz Haye verpasst Alija zwischen Abwehrspieler und Torwart um Zentimeter den Ball, aber zwei Meter weiter passt es: Zur richtigen Zeit und am richtigen Ort steht Grady Zinkondo.

Yasin Akbaba mit sehenswertem Kopfball zum 4:0-Pausenstand

Yasin Akbabas sehenswerter Kopfball nach einem Freistoß von der rechten Seite von Jeppe Waschko zum 4:0 stellt die Weichen endgültig in die erwünschte Inter-Richtung. Weitere Höhepunkte in Abschnitt eins: eine Zinkondo-Großchance (36.) und zwei Kopfball-Möglichkeiten für Pansdorfs Philip Kunert (14.) und Paul Meins (41.). Sowie zwei strittige Elfmetersituationen (35., 40.) im TSV-Strafraum, bei denen Schiedsrichter Jan-Ole Ehlers aber eine sehr gute Sicht und Nähe zum Geschehen hat.

Serkan Yildirimer hat mit seinem Drehschuss aus dem Strafraum-Zentrum kein Glück. © 2023 Ismail Yesilyurt
Serkan Yildirimer hat mit seinem Drehschuss aus dem Strafraum-Zentrum kein Glück. © 2023 Ismail Yesilyurt

TSV Pansdorf zeigt in Unterzahl Moral

Der zweite Abschnitt ist dann wie erwartet ein ruhiger und ausgeglichener. Während der TSV Pansdorf auch kämpferisch zulegt, kann Inter Türkspor Kiel eine lange Atempause einlegen. Die Möglichkeiten sind somit rar gesät. Die Thomsen-Truppe vergibt durch Kai Hahn (52.) und Meins (65.) den Ehrentreffer. Kastriot Alija, bester Spieler auf dem Platz, krönt seine Vorstellung mit einem Treffer nach Zusammenspiel zwischen Badreddin Hamze und Yildirimer-Flanke.

Viel Spielfreude bei Interisti

Das gesamte Kieler Team zeigt eine starke Performance. Aus der Defensive stechen Krenar Svirca und Yasin Akbaba hervor. Weiter vorne Jeppe Waschko und Ola Adesanya. Beim TSV Pansdorf kann trotz der 5 Gegentreffer Keeper Patrick Traube gut benotet werden. Inter belohnt damit seine wahnsinnige Spielfreude in der ersten Halbzeit. Der TSV Pansdorf kehrt dagegen erneut mit einem 0:5 (in der Vorwoche bei Kilia) zurück mit einem Kleinbus weniger für den Transport.

Glück im Unglück: Trampen zurück in die ostholsteinische Heimat mussten die Pansdorfer nicht. Es waren noch genug private PKW vor Ort, sodass ausreichend verteilt werden konnte.

Stimmen zum Spiel folgen

Helge Thomsen (Trainer TSV Pansdorf)
Liridon Imeri (Trainer Inter Türkspor Kiel)

Inter Türkspor Kiel – TSV Pansdorf 5:0 (1:0)

Inter Türkspor Kiel: Wulf – Haye (60. Schmidtke), Akbaba, Svirca, Lahu (54. Stian Waschko) – Jeppe Waschko (68. Petersen), Ibrahimoglu – Alija, Yildirimer, Zinkondo (75. Lorentzen) – Adesanya (75. Hamze).
Trainer: Liridon Imeri.

TSV Pansdorf: Traube – Denker (64. Grimm), Venzke, Kunert, Mess – Manthe (18. Gerlach (78. Knetsch)), Villbrandt, Will, Krueger (46. Wossidlo) – Meins, Hahn (74. Basse).
Trainer: Helge Thomsen.

Schiedsrichter: Jan-Ole Ehlers (SG Geest 05).
Assistenten: Torge Feldt, Simon Schmeling.

Zuschauer: 130.

Rote Karte: Venzke (16., TSV Pansdorf, Notbremse).

Tore: 1:0 Adesanya (11.), 2:0 Adesanya (20.), 3:0 Zinkondo (23.), 4:0 Akbaba (44.), 5:0 Alija (81.).

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