Holstein Women wollen mit breiterer Qualität wieder oben mitmischen

von Ismail Yesilyurt

Das Team der Holstein Women in der Regionalliga Nord 2022/23. Quelle: Patrick Nawe


Können die Holstein Women den großen Wurf landen? Im letzten Jahr wurden die Kielerinnen souveräner Vizemeister in der Regionalliga Nord und mussten nur der Ausnahmemannschaft des Hamburger SV, der ungeschlagen blieb und 16 Punkte mehr sammelte, den Vortritt lassen. In der laufenden Spielzeit möchte Holstein näher an den Spitzenplatz heranrücken und hofft darauf, vielleicht für eine Überraschung sorgen zu können. Überraschung deshalb, weil der HSV erneut in das Rennen um die Meisterschaft geht. Der Titelträger scheiterte in der Relegation zur eingleisigen 2. Bundesliga gegen Turbine Potsdam und wird als Top-Favorit der Regionalliga Nord einen weiteren Anlauf auf Meisterschaft und Aufstieg unternehmen.

Aber nicht nur der HSV ist ein dicker Brocken, den die Women im Kampf um Platz eins aus dem Weg räumen müssten. Auch Zweitligaabsteiger SV Henstedt-Ulzburg hat aufgrund Qualität und Erfahrung beste Chancen auf den Spitzenplatz. Trotz dieser bärenstarken Konkurrenz ist KSV-Trainer Bernd Begunk durchaus optimistisch, für eine Überraschung sorgen zu können: „Es wäre natürlich vermessen zu sagen: Wir wollen Meister werden. Allerdings wollen wir oben mitmischen. Das traue ich den Mädels zu“, erklärt Begunk.

Ein Wahrsager kommt gleich am zweiten Spieltag auf die Kielerinnen zu, die zum Saisonauftakt beim letztjährigen Vierten SV Meppen II trotz siebenfachen Ersatzes ein respektables 1:1 erreichten. Am Sonntag, 14 Uhr, ist der Hamburger SV zu Gast auf der Waldwiese. Und gegen die Hamburgerinnen gibt es sehr viel wieder gut zu machen. Im letzten Jahr bekamen die Women erst im DFB-Pokal mächtig Haue und verloren 0:7, zwei Wochen später gab es im Punktspiel mit 1:6 die nächste Klatsche.

„Das darf natürlich nicht wieder passieren. Und das wird es auch nicht. Wir sind erheblich weiter als im Vorjahr Bei einem Kader von 26 Spielerinnen waren im Schnitt 20 Mädels beim Training. Da konnten wir sehr viele Sachen erarbeiten. Außerdem ist der Kader auf gutem Niveau ausgeglichener geworden. Viele Perspektivspielerinnen haben den Weg zu uns gefunden, und in Meppen wurden auch schon Jill Biesold und Emma Nentwich ins kalte Wasser geworfen. Die haben beide ihre Sache ganz gut gemacht“, ist sich Bernd Begunk sicher, dass seine Mannschaft am Sonntag gegen den HSV brennen wird.

Dem Kieler Coach ist aber auch bewusst, dass sein Team gegen den HSV wohl nur bei fehlerfreiem Spiel und in nominell bester Formation bestehen kann. Aber gerade in dieser Hinsicht sieht es vor dem Abschlusstraining nicht rosig aus. Mannschaftsführerin Sarah Begunk, die für die Regionalliga Nord eine Ausnahmespielerin ist, hat eine schwere Prellung auf dem Spann. „Da steht ein ganz großes Fragezeichen vor ihrem Einsatz. Genauso verhält es sich leider auch bei Johanna“, erklärt Begunk. Die Abwehrspielerin Johanna Labuj war schon letzte Woche erkrankt und konnte nicht trainieren. Ihr Einsatz ist fraglich.

Ganz sicher werden dagegen die beiden Urlauberinnen Melissa Möller und Jule Ziegler fehlen. „Das ist personell schon eine Bürde. Aber wir haben eine volle Bank, und außerdem kehren ja auch einige Spielerinnen zurück“, erhellt sich die Mine vom Holstein-Coach merklich. Mittelfeldmotor Madita Thien hat nach einer Prellung schon wieder mittrainieren können. Der „Wirbelwind“ sollte Sonntag ebenso zum Aufgebot gehören wie Offensivspielerin Alina Steiner, die ihren Urlaub beendet hat und Abwehrchefin Samanta Carone, die nach einer Zahn-OP wieder auf dem Damm ist.

Holstein Women

Abgänge: Chiara Leimgrübler (VfR Horst), Alena Imgrund (Ziel unbekannt), Laura Dorby (IF Stjernen Flensborg), Lotte Gerau (verletzungsbedingt).

Der Kader

Tor: Kira Willhöft, Caja Paulsen, Emma Nentwich (eigene U17).

Abwehr: Sina Meyer, Jasmin Grosnick, Johanna Labuj, Jule Ziegler, Samanta Carone, Melissa Möller, Luisa Erbar, Jasmin Grapengeter, Alia Redant.

Mittelfeld: Tabea Lycke, Alina Steiner, Luiza Zimmermann, Helene Braren (Husum), Karoline Meyer (eigene U17), Madita Thien, Lina Staben. Jill Biesold (SG Großer Plöner See B-Jugend), Vita Onderka, Lisa Wiedemann.

Angriff: Ronja Jürgensen, Paula Harder, Sarah Begunk, Laetitia Mikolassek.

Trainer: Bernd Begunk.

Co-Trainer: Jens Fritzler, Gesa Köllmer.

Athletiktrainer: Asmus Nelsen.

Torwarttrainer: Harald Zwatz.

Maskottchen: Hund Bailey.

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