Sarah Begunk eingequetscht von 96-Keeperin Leah Bungeroth, Janina Breitsch (vorne) und der eigenen Mitspielerin Sandra Krohn (li.). (Fotos: © Ismail Yesilyurt)
Holstein Kiel – Hannover 96 3:2 (3:1)
Ein wahres Feuerwerk brannten die Holstein Women im letzten Heimspiel des Jahres gegen Hannover 96 ab. Die bis in die Haarspitzen motivierten Kielerinnen schlugen den Tabellenzweiten der Regionalliga Nord mit 3:2 und übernahmen dadurch den Platz hinter dem Spitzenreiter Hamburger SV.
„Unser Sieg ist hochverdient. Von Hannover war bis auf die beiden Tore nicht viel zu sehen. Meine Mannschaft hat das Spiel klar beherrscht“, lobte KSV-Trainer Bernd Begunk, dessen Team wie die Feuerwehr begann. Bereits nach zwei Minuten hätte Holstein in Führung gehen können, als Hannover im Aufbau den Ball verlor. Die frei gespielte Sandra Krohn schoss jedoch aus zehn Meter über das leere Tor. Nur zwei Minuten später gelang dann aber doch die 1:0-Führung. Einen Eckball von Sarah Begunk köpfte Luiza Zimmermann aus sechs Meter in das Tor (4.). Holstein spielte wie aus einem Guss und blieb am Drücker. Nach einem Ball in die Schnittstelle und Protesten von Hannover, die Abseits reklamierten, blieb Sarah Begunk eiskalt und schob die Kugel an Hannovers Torfrau Leah Bungeroth vorbei zum 2:0 ein (11.).
Die Gäste konnten zwar nach einem Kieler Ballverlust und schnellem Umschaltspiel durch Julia Dose auf 1:2 verkürzen (18.), aber die Women ließen sich nicht beunruhigen. Die Bälle liefen meist flüssig, die wichtigen Zweikämpfe wurden gewonnen und auch die nächste Torchance wurde genutzt. Sarah Begunk schoss aus 20 Meter überlegt in den Winkel und erhöhte auf 3:1 (18.). „Leider haben wir unsere weiteren guten Möglichkeiten nicht genutzt, um den Sack vorzeitig zuzumachen“, meinte Trainer Begunk, dessen Team zwar Spiel bestimmend war, aber etwas fahrlässig beste Chancen liegen ließ. Alia Redant hatte sich gekonnt durchgesetzt, schoss dann aber halbhoch auf das Tor, anstatt den Ball in eine Ecke zu schieben (47.). Torfrau Leah Bungeroth konnte ebenso halten wie gegen Sandra Krohn, die etwas zu unentschlossen war und sich den Ball noch ablaufen ließ (61.).
Pech kam dazu als Sarah Begunk eine feine Flanke von Alia Redant um Haaresbreite vorbei köpfte (73.). Als die Schiedsrichterin Sosann El-Rawi bereits auf die Uhr schaute und die Partie so gut wie entschieden war, wechselte Trainer Begunk noch einmal Jorina Günther ein, die aus schulischen Gründen in den nächsten Monaten kürzer treten muss, aber so vom Platz aus in ihre notwendige Pause gehen konnte. Der Anschlusstreffer der Gäste durch Franziska Häcksel, die am Strafraum nicht angegriffen wurde und aus 16 Meter zum 2:3-Endstand einschoss, brachte dem Spiel keine Wende mehr (90.+3).
„Es war von allen Spielerinnen eine ganz starke Leistung“, meinte Trainer Bernd Begunk, dessen Tochter Sarah nicht nur wegen der zwei Tore und der Vorlage zum 1:0 die Spielerin des Tages war. Sarah Begunk war unermüdlicher Antriebsmotor und führte ihre Mannschaft als Kapitänin eindrucksvoll zum Sieg.
Holstein Kiel: Leimgrübler – Labuj, Grosnick, Carone, Ziegler – Thien (90. Günther), Zimmermann – Steiner – Redant, Begunk (87. Wiedemann), Krohn.
Trainer: Bernd Begunk.
Hannover 96: Bungeroth – Waßmann (85. Klein), Holitska (46. Penshorn), Breitsch, Rathmann – Mikrouli (73. Popaj), Dose, Hinz, Baar – Häckel, Heine.
Trainer: Sebastian Baar.
Schiedsrichter: Sosann El-Rawi (VfL Lohbrügge).
Assistenten: Jennifer Jollberg, Mark Niklas Späth.
Zuschauer: 80.
Tore: 1:0 Zimmermann (4.), 2:0 Begunk (11.), 2:1 Dose (13.). 3:1 Begunk (18.), 3:2 Häckel (90.+3).