3:0 – Eichede wird am Ende seiner Favoritstellung in Bordesholm gerecht

von Olaf Wegerich

Keeper Jarle Schrock (TSV Bordesholm), bester Spieler, im Luftkampf mit Henrik Arnold (SV Eichede). © 2024 Ismail Yesilyurt


Dem TSV Bordesholm gelingt im Nachspiel am Donnerstagabend keine Überraschung gegen den SV Eichede. Der Tabellenvierte gewinnt mit 3:0 gegen den 15. der Flens-Oberliga.

Der SV Eichede gewinnt die Nachholpartie vom 19. Spieltag der Flens-Oberliga beim TSV Bordesholm mit 3:0 (1:0) und rückt bis auf einen Zähler an den Drittplatzierten TSB Flensburg heran, der allerdings eine Partie weniger ausgetragen hat. Der TSV Bordesholm zeigte sich zwar im Gegensatz zur Heimpartie gegen Dornbreite Lübeck, die am Samstag mit 0:2 verloren wurde, deutlich verbessert, doch letztlich reichte es auch gegen die klar favorisierten Stormarner, die spät ihrer Favoritenrolle gerecht wurden, nicht zu einem Erfolgserlebnis, da es wieder einmal an der nötigen Durchschlagskraft im Angriff fehlte. Für den TSV Bordesholm rückt der Klassenerhalt in den verbleibenden sieben Saisonspielen damit immer mehr in weite Ferne. In den letzten sechs Spielen blieb Boho fünfmal ohne eigenen Treffer.

TSV Bordesholm von Peter Speth gut eingestellt

Die von Trainer Peter Speth und gut eingestellten Gastgeber standen hinten zunächst sehr kompakt und gut sortiert in ihrer gut organisierten Fünferkette, die Mittelfeld-Außen ergänzten bei Eicheder Ballbesitz die Abwehr. Mit Malte Lucht als Zielspieler in der Mitte stand den Gastgebern zudem endlich wieder ihr mit Abstand stärkster Angreifer zur Verfügung. Eichede versuchte mit seinem schnellen, passsicheren Kombinationsspiel immer wieder Lücken zu finden, doch die Gastgeber, die auch läuferisch und konditionell zu überzeugen wussten, hielten dagegen und wurden selbst gefährlich.

Joris Scherbath verletzt raus

Bereits in der ersten Spielminute gerieten Joris Scherbath und Eichedes Torhüter Christopher Barckmann, der rechtzeitig aus seinem Tor herauseilte und klären konnte, aneinander bei einem Aufprall. Während Barckmann weiter spielen konnte, musste Scherbath später frühzeitig ausgewechselt werden.

Die erste Halbzeit machte Eichedes Cheftrainer Paul Kujawski etwas nachdenklich. © 2024 Ismail Yesilxurt
Die erste Halbzeit machte Eichedes Cheftrainer Paul Kujawski etwas nachdenklich. © 2024 Ismail Yesilxurt

Malte Lucht trifft Innenpfosten

Bordesholm, das den ersten Durchgang ausgeglichen gestalten konnte, hatte erneut Riesenpech, als Torjäger Malte Lucht sich über die linke Seite durchsetzen konnte und mit einem satten Flachschuss nur den Innenpfosten traf. Bereits gegen Dornbreite hatte die Speth-Elf nicht das so nötige Glück auf seiner Seite, als Boztepe nach fünf Minuten nur die Latte traf.

Freistoß von Leon Tonder zum 1:0 für Eichede

Nach einem Zweikampf auf Höhe des Strafraums bekamen die Gäste einen Freistoß zugesprochen, den Leon William Tonder (42.) mit einem flach getretenen, leicht abgefälschten Schuss gegen den chancenlosen Jarle Schrock im Boho-Tor zum Führungstreffer für die bis dahin allenfalls gleichwertigen Gäste nutzte.

Rune Möller (TSV Bordesholm) bringt Kay Adam (SV Eichede) zu Fall und sieht die gelbe Karte. © 2024 Ismail Yesilyurt
Rune Möller (TSV Bordesholm) bringt Kay Adam (SV Eichede) zu Fall und sieht die gelbe Karte. © 2024 Ismail Yesilyurt

Mit Philipp Spohn, der von einem Schuss im Gesicht getroffen wurde und danach über Schwindel klagte, musste Bordesholm in der Pause einen weiteren wichtigen Spieler auswechseln.

Team von Paul Kujawski nach der Pause zielstrebiger

Auch nach dem Wechsel gestalteten die Gastgeber die Partie weiter offen, doch mit dem Vorsprung im Rücken agierten die Stormarner zunehmend zielstrebiger und hatten mehr Räume für ihre schnellen Spitzen, die immer wieder ihre Klasse andeuteten und zu Abschlüssen kamen.

Jarle Schrock zwei Mal mit Parade

Nachdem zunächst Lucht für die Gastgeber knapp das Tor verfehlte, kam danach Tom Wittig (58. und 63.) zu zwei guten Gelegenheiten, die Schrock jedoch souverän halten konnte. Doch Bordesholm ließ nicht locker und kam durch den aufgerückten Jonas Schomaker zu einer guten Kopfballchance, und Malte Luchts (68.) Schuss nach toller Vorarbeit von Arda Özkan konnte im letzten Moment geblockt werden.

Das Bordesholmer Trainergespann mit Coach Peter Speth, Dmitrijus Guscinas und Linus Krebs (v. l. n. r.) wechselt Luca Assemien ein. © 2024 Ismail Yesilyurt
Das Bordesholmer Trainergespann mit Coach Peter Speth, Dmitrijus Guscinas und Linus Krebs (v. l. n. r.) wechselt Luca Assemien ein. © 2024 Ismail Yesilyurt

Gegen die Gastgeber, die nun hinten aufmachten und mit Macht auf den Ausgleich drängten, aber dabei mehr Risiko gehen mussten, nutzten die Stormarner in der Schlussphase, als die Gastgeber alles oder nichts spielte, eiskalt ihre Konter.

Niko Hasselbusch macht den Deckel drauf

Gegen fünf Minuten vor Spielende weit aufgerückte Gastgeber wurde der erst seit 300 Sekunden auf dem Platz stehende Niko Hasselbusch zum Matchwinner. Nach einem langen Ball wurde Hasselbusch auf die Reise geschickt und vollendete mit einem schönen Lupfer und viel Gefühl zum 0:2 für die Gäste. Mit einem raffiniert getretenen Eckball wäre Evgenij Bieche (87.) fast sogar der dritte Treffer gelungen, doch Schrock war auf der Hut und konnte in höchster Not klären.

Niko Hasselbusch (SV Eichede= macht gleich per Lupfer gegen Jarle Schrock (TSV Bordesholm) das 2.0 für Eichede. © 2024 Ismail Yesilyurt
Niko Hasselbusch (SV Eichede= macht gleich per Lupfer gegen Jarle Schrock (TSV Bordesholm) das 2.0 für Eichede. © 2024 Ismail Yesilyurt

Joker Noah Fritzen zum 0:3-Endstand

Der dritte Treffer war dann Noah Cooper Fritzen (90+3) vorbehalten, der nach schöner Vorarbeit von Henrik Arnold wenig Mühe hatte, aus Nahdistanz zum 0:3-Endstand zu vollenden. TSV-Abwehrspieler Jonas Schomaker brachte die Misere auf den Punkt: „Wir sind hinten zwar viel stabiler, aber treffen einfach nicht mehr.“

Stimmen zum Spiel

Paul Kujawski (Trainer SV Eichede)
Peter Speth (Trainer TSV Bordesholm)

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