Dustin Riedel (FSG Saxonia) ist mit seinen 2 Toren der MVP des Spiels. © 2024 Ismail Yesilyurt
Der Wiker SV kommt aus seinem Ergebnistief nicht raus. Auch gegen die abstiegsbedrohte FSG Saxonia verliert der vor wenigen Wochen als einer der Favoriten auf die ersten beiden Plätze gehandelte WSV mit einem 1:3. Dabei verteilt die über weite Strecken des Spiels dominierende Heimelf zwei Gastgeschenke. In der ersten Halbzeit erläuft Saxonias Nicolai Steffen gleich zu beginn einen zu kurzen Rückpass und umkurvt Keeper Yannick Berg zum 1:0 für die FSG. Auch die erneute Führung für die Elf von Harjas „Olli“ Ahluwahlia entspringt einem missglückten Rückpass. Dustin Riedel ist dieses Mal der Handlungsschnellste zum 2:1.
Elf von Dannie Osterhoff fehlt gerade der Biss im Angriff
Im Gegensatz zum 0:1 kommen die Gastgeber ergebnistechnisch nicht mehr zurück. „Das was uns derzeit fehlt, ist die, ja die Gier nach Toren. Der letzte Pass in die Tiefe. Der präzise Abschluss. Die genaue Flanke“, vermisst Wiks Coach Dannie Osterhoff die Durchschlagskraft seiner Mannschaft. Nur 6 Teams in der Liga haben weniger Tore erzielt als die 49 der Kieler. Der Wiker SV sucht auch die Leichtigkeit vor dem gegnerischen Gehäuse, die die Gelb-Schwarzen nach einem durchwachsenen Saisonstart wieder in die elitäre Gruppe der ausgedehnten Spitzenteams der Verbandsliga Ost zurück führte.
Wiker SV rutscht in den letzten Spielen aus der Spitzengruppe raus
Zwei Punkte aus den letzten fünf Spielen sind dann halt zu wenig für mehr als nur das Niemandsland mit 44 Punkten. Die neue Zielsetzung vor den letzten drei Punktspielen ist von Dannie Struthoff mit 50 Punkten definiert. Gegen den TSV Plön, MED SV und Concordia Schönkirchen sind die Wiker dann auch ein bisschen das Zünglein an der Waage beim Aufstieg wie auch Abstieg.
Dustin Riedel verpasst 2:0 – Simon Kahnwald gleicht aus
Der ausschlaggebende Grund für die Niederlage gegen Saxonia ist wie erwähnt der Schwung, die Dynamik und Wucht, die aktuell im letzten Drittel fehlen. Das großartige, vorhandene Kieler Offensivpotenzial wird am Mittwochnachmittag nicht ausgenutzt. Nur beim Ausgleich. Nachdem auf der anderen Seite Torwart Berg per Fußabwehr eine Großchance von Dustin Riedel zum 0:2 vereitelt, zeigen die Wiker ihre Qualität. Ruckzuck geht es nach vorne. Wo sich Matthis Bremer rechts durchsetzt und sein Querpass anschließend Simon Kahnwald am langen Pfosten zum 1:1 findet.
Doch zu mehr als einer weiteren klaren Chance kommt die Heimelf nicht. In der 38. Minute streicht ein Schuss von Alexander Theel aus 18 Metern knapp am Torwinkel vorbei. Die Mannschaft von Harjas Ahluwahlia verteidigt mit einem Mittelfeldpressing ihre Spielhälfte gut, nimmt auch am hohen Tempo, das der Wiker SV vorlegt, teil. Auch wenn ab und zu die FSG-Abstimmung in den Mannschaftsteilen einer Verbesserung bedarf und die Gäste viel hinter laufen müssen, ist die kampfstarke FSG ein unangenehmer Gegner, der mit seinen schnellen Akteuren für den einen oder andern gefährlichen Konter gut ist. Wie nach dem Seitenwechsel, als das Ahluwahlia-Team höher attackiert. „Wenn man die Spielanteile nur zugrunde legt, ist das sicherlich kein verdienter Sieg. Aber wenn man dann die Moral, Einstellung und Leistung auch sieht, dann sind das für uns ganz, ganz, ganz wichtige und auch verdiente Punkte“, urteilte Olli Ahluwahlia nach dem 3:1-Erfolg, der der FSG 5 Punkte Vorsprung auf den Relegationsplatz bzw. 6 auf den direkten Abstiegsplatz einbrachte.
Stimmen zum Spiel
Wiker SV: Berg – Theel, Lazinka, Blechenberg, Beese – Franciosi, von Roennen (75. Glowatzka) – Bremer (68. Otto), Kessler, Harmsen – Kahnwald.
Trainer: Dannie Osterhoff.
FSG Saxonia: Hamann – Matze Fink, Bruckschlögel, Korte, Jantzen – Schiffer, Gerndt, Kock, Riedel (90./+6 Guschakowski) – Wedemeyer (88. Pfunt), Steffen.
Trainer: Harjas Ahluwahlia.
Schiedsrichter: Martin Herpel (Husumer SV).
Assistenten: Lennard Gawellek, Oliver Dols.
Zuschauer: 50.
Tore: 0:1 Nicolai Steffen (4.), 1:1 Simon Kahnwald (10.), 1:2 Dustin Riedel (64.), 1:3 Riedel (90./+5).