Welt- und Europameisterin raubt Holstein Women 1. Sieg

von Michael Felke

Eine Torschützin gratuliert der anderen – Samanta Carone (li, Holstein Women) und Sandra Krohn, die das 3:1 für Holstein Kiel erzielt hat. Es reichte leider trotzdem nicht … .© 2022 Holger Klaschka


Holstein Women – TSV Barmke 3:3 (2:0)

82. Spielminute. Kiels Samanta Carone zieht aus 14 Meter ab. Barmkes Torfrau Jana Burmeister kann den Schuss nur abklatschen. Sandra Krohn setzt nach und schiebt den Ball zum 3:1 für die Holstein Women ins Tor. Die Partie schien entschieden. Doch weit gefehlt. Dem TSV Barmke gelingt das Kunststück, noch zwei Tore zu erzielen und zum 3:3 durch die ehemalige Welt- und Europameisterin Martina Müller auszugleichen.

„Das Spiel müssen wir einfach gewinnen. Wenn wir allein die erste Halbzeit betrachten, hatten wir drei hundertprozentige Torchancen. Und das zweite Tor von Barmke darf einfach nicht fallen“, resümierte KSV-Trainer Bernd Begunk und sprach von einer guten Mannschaftsleistung über 85 Minuten. Nach der frühen Führung durch Ronja Jürgensen, die nach schöner Vorarbeit von Alia Redant einnetzte (5., 1:0), hätten die Women gegen den guten Aufsteiger aus Barmke schon in der ersten Halbzeit den Sack zumachen können, wenn nicht gar müssen.

Ronja Jürgensen (Holstein Women), die Rebecca Spelly (TSV Barmke) davon läuft, war zum 1-0 erfolgreich. © 2022 Holger Klaschka
Ronja Jürgensen (Holstein Women), die Rebecca Spelly (TSV Barmke) davon läuft, war zum 1-0 erfolgreich. © 2022 Holger Klaschka

Zunächst setzte sich Paula Harder durch, brachte sich in eine aussichtsreiche Position, schoss aber die Torfrau des TSV an (33.). Nur zwei Minuten später kam Ronja Jürgensen nach schöner Hereingabe von Alia Redant am leeren Tor nicht mehr an den Ball. Und in der 37. Minute schoss die freistehende Jürgensen knapp am Tor vorbei. Immerhin gelang den Kielerinnen noch vor dem Wechsel das 2:0. Eine Flanke von Samanta Carone wurde immer länger und senkte sich ins Tor (40.).

Nach dem Wechsel stand gegen stärker werdende Gäste Holsteins Torfrau Caja Paulsen im Brennpunkt. Gleich fünf Mal rettete die starke Torhüterin glänzend und hielt die Führung fest (52., 54., 57., 78.). Ganz stark war der Reflex als Paulsen mit dem Fuß den Ball noch zur Ecke lenkte (60.). Beim Fernschuss von Leonie Stenzel, der auf glatten Geläuf noch aufsetzte, war sie allerdings chancenlos (65., 1:2). Von nun an begannen bange Minuten für die Kielerinnen, die sich mit den Gästen einen offenen Schlagabtausch lieferten. Doch Barmke ließ durch Johanna Bartel seine Chance ebenso liegen (71.), wie Sarah Begunk für Kiel, deren Schuss um Haaresbreite am Dreieck vorbei strich (80.). Dann kam die 82. Spielminute und Sandra Krohn schob zum umjubelten 3:1 ein. Doch der Jubel verhallte rasch. Erst traf Leonie Stenzel für Barmke (86.). Dann die 42-jährige Martina Müller zum 3:3-Endstand (89.).

Aus Bayern über das Wochende zu Besuch in Kiel ließ es sich Holstein Fan Daniel Gay (kariertes Hemd) nicht nehmen, endlich mal die Holstein Women live zu erleben. © 2022 Lydia Gay
Aus Bayern über das Wochende zu Besuch in Kiel ließ es sich Holstein Fan Daniel Gay (kariertes Hemd) nicht nehmen, endlich mal die Holstein Women live zu erleben. © 2022 Lydia Gay

Holstein Women: Paulsen – Labuj, Grosnick, Zimmermann, Ziegler – Begunk – Redant, Harder (65. Grapengeter), Wiedemann, Carone – Jürgensen (78. Krohn).
Trainer: Bernd Begunk.

TSV Barmke: Burmeister – Miszczak (61. Gummert), Peth, Wohlfahrt, A. Müller (87. Bruns) – Spelly (80. Pribyl), Stenzel, Runge, Kirchhoff, Bartel – M. Müller.
Trainer: Marcel Kirchhoff.

Schiedsrichter: Kristina Nicolai (TSV DuWo 08).
Assistenten: Timo Obertop, Stefan Herrmann.

Zuschauer: 170.

Tore: 1:0 Jürgensen (5.), 2:0 Carone (40.), 2:1 Stenzel (65.), 3:1 Krohn (82.), 3:2 Stenzel (86.), 3:3 M. Müller (89.).

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