Vita Onderka beendet Holsteins Wechselbad der Gefühle

von Michael Felke

Beitragsfoto: Zwei Treffer von Vita Onderka begradigen Holsteiner Chancenwucher (Archivfoto). (Fotos: © Ismail Yesilyurt)


TSC Wellingsbüttel – Holstein Kiel 2:4 (1:3)

Auch wenn sich Enttäuschungen und Freude beinahe regelmäßig abwechseln. Spannung ist bei den Holstein Women regelmäßig garantiert. In den letzten beiden Spielen hatten die Women trotz bester Chancen noch in letzter Minute verloren. An diesem Spieltag jedoch hatte der Regionalligist das glücklichere Ende verdientermaßen für sich. Ihre Auswärtspartie beim TSC Wellingsbüttel gewannen die Kielerinnen mit 4:2 und rücken auf Platz sieben der Tabelle vor.

Dabei sah anfangs alles nach einem klaren, ungefährdeten Erfolg der Women aus. In der elften Spielminute stand Alina Steiner am langen Pfosten goldrichtig und köpfte einen Eckstoß zum 1:0 ein. Nur drei Minuten später war Vita Onderka zur Stelle und brachte den Ball zum 2:0 über die Linie. „Leider haben wir danach Chancenwucher betrieben. Jeder hat mal einen schlechten Tag oder Pech. Aber diese hundertprozentigen Chancen müssen einfach rein“, haderte Holsteins Trainer Bernd Begunk mit der fahrlässigen Verwertung der Großchancen.

Mannschaftsführerin Sarah Begunk vergab ebenso (20., 25.) wie Ronja Jürgensen (30.32.). Lediglich Lisa Wiedemann erhöhte per Strafstoß auf 3:0, nachdem Samanta Carone elfmeterreif gefoult wurde (39.). Mit dem 3:0 schien die Vorentscheidung gefallen. Doch der Drehbuchautor dieses Spiels hatte anderes im Sinn. Auf dem kleinen Platz versuchte es Wellingsbüttel immer wieder mit schnellen Kontern, die Holstein nicht energisch genug verteidigte.

Carone verhindert artistisch das 2:3

Das 1:3 durch Alexandra Möller mit dem Halbzeitpfiff schien noch ein Betriebsunfall zu sein (45.+1). Doch der TSC setzte nach. Der Anschlusstreffer lag in der Luft. Den konnte Samanta Carone zunächst verhindern, als sie mit einer artistischen Flugeinlage den Ball kurz vor der Linie des Kieler Tores abwehrte (56.). In der 65. Minute geriet der sicher geglaubte Sieg der Holstein Women aber dann doch noch in Gefahr, als Lara Rieks das 2:3 erzielte.

In der Folge entwickelte sich ein offener Schlagabtausch, der die im Torabschluss schwachen Kielerinnen in ein Wechselbad der Gefühle stürzte. „Wir hatten die klar besseren Chancen und davon nicht zu knapp. Aber bei jedem Konter von Wellingsbüttel mussten wir schon zittern“, schilderte Bernd Begunk, dessen Team beste Chancen durch Sandra Krohn (73.) und Lotte Gerau (75.) aus- und eine frühere Entscheidung liegen ließ.

So blieb es bis zur 84. Minute spannend. Dann nahm sich Vita Onderka ein Herz und versuchte es mit einem Fernschuss. Aus 25 Meter zog sie ab, und der Ball, der noch einmal aufsetzte, fand den Weg zum entscheidenden 4:2 in das Tor. „Aufgrund der vielen guten Chancen ist unser Sieg hoch verdient. Nach den letzten beiden bitteren Niederlagen ist das ein ganz wichtiges Erfolgserlebnis für die Mädels, das unser Selbstvertrauen stärkt“, zog Trainer Bernd Begunk sein Fazit.

TSC Wellingsbüttel: Lüben, Ernst, Hildebrandt, Cannon, Möller, Kunrath, Hüllmann, Bothmann, Rieks, Leßmann, Windolf.
Trainer: Jakob Neitzel.

Holstein Kiel: Paulsen – Grosnick, Labuj, Steiner (58. Krohn), Carone, Jürgensen (90.+1 Ziegler), Begunk, Dorby (68. Gerau), Onderka, Wiedemann, Redant.
Trainer: Bernd Begunk.

Schiedsrichter: Ebru Sönmezer (SC Victoria).

Assistenten: Kristina Nicolai, Büsra Yildiz.

Zuschauer: 25.

Tore: 0:1 Steiner (10.), 0:2 Onderka (14.), 0: 3 Wiedemann (38., Foulelfmeter), 1:3 Bothmann (45./+1), 2:3 Rieks (65.), 2:4 Onderka (84.).

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