Unser Gegner am Dienstag: TSV 1860 München
(Quelle: VfB Lübeck/ Christian Jessen) Eine der Auswärtsfahrten, auf die sich viele VfBer am meisten freuen, steht bereits frühzeitig auf dem Programm dieser Drittliga-Spielzeit: Am morgigen Dienstag, 22. August (19 Uhr), spielen unsere Grün-Weißen beim TSV 1860 München. Das mit den erlaubten 15.000 Zuschauern stets ausverkaufte Grünwalder Stadion ist als traditionsreiche Spielstätte mit herausragender Stimmung auch in jedem Fall eine Reise wert. Knapp 500 Grün-Weiße werden die Fahrt mit antreten. Zu beachten ist dabei, dass alle im Vorverkauf erworbenen Stehplatztickets für den Gästebereich vor dem Stadion noch einmal getauscht werden müssen (siehe hier hinterlegte Info des TSV 1860).
Deutscher Meister von 1966 stürzt in die Regionalliga
Der TSV 1860 ist als ehemaliger Deutscher Meister (1966), zweimaliger Pokalsieger (1942, 1964), Europapokalfinalist (1965) und langjähriger Bundesligist (1963-70, 1977/78, 1994-2004) einer der großen traditionsreichen Namen im deutschen Fußball. Seit einigen Jahren steckt der Verein jedoch in schwierigen Umständen. Seit 2011 hat mit Hasan Ismaik ein jordanischer Investor viel Einfluss, statt zurück in die Bundesliga ging es aber nach Abstieg und Lizenzverweigerung bis hinab in die Regionalliga Bayern. Mit dem Aufstieg in die 3. Liga 2018 reiften schnell wieder Zweitliga-Träume, doch mehr als zwei achte und zwei vierte Plätze sprangen bislang nicht heraus. Im Spannungsfeld zwischen Tradition, Investor, bedingungsloser Fan-Unterstützung und großer Erwartungshaltung ist das Arbeiten nicht immer einfach.
Wichtige Leistungsträger wechseln
Sportlich wartet auf unsere Mannschaft in München aber zweifellos eine schwierige Aufgabe. Die Münchner „Löwen“ waren vor Saisonbeginn noch eine Mannschaft, die schwer einzuschätzen ist und im Gegensatz zum Vorjahr von den meisten Experten nicht zum engeren Kreis der Titelanwärter gezählt wurde. Grund dafür ist, dass der Tabellenachte der Vorsaison nicht nur die Top-Talente Leandro Morgalla (RB Salzburg) und Marius Wörl (Hannover 96) ziehen lassen musste, sondern auch mit dem Ex-Lübecker Yannick Deichmann (FC Ingolstadt 04), den Torjägern Joseph Boyamba (SV Elversberg 07) und Marcel Bär (Erzgebirge Aue) sowie Stefan Lex (Karriereende), Semi Belkahia und Christopher Lannert (beide Arminia Bielefeld) gleich eine Handvoll etablierter Drittliga-Akteure verlor.
Viele drittligerfahrene Neuzugänge
Allerdings hat der Deutsche Meister von 1966 es zumindest geschafft, einige gute Neuzugänge an Land zu ziehen. Außenbahnflitzer Morris Schröter (Hansa Rostock), die Stürmer Valmir Sulejmani (FC Ingolstadt 04), Tarsis Bonga (Eintracht Braunschweig) und Julian Guttau (SC Freiburg II), Verteidiger Leroy Kwadwo (MSV Duisburg), die Mittelfeldspieler Niklas Tarnat (RW Essen), Marlon Frey (MSV Duisburg) und Manfred Starke (VfB Oldenburg) – sie alle sind zumindest erprobte gute Drittliga-Spieler. Zudem wurde Außenverteidiger Kilian Ludewig, der auch schon in der Bundesliga für Schalke 04 spielte, für ein Jahr von RB Salzburg ausgeliehen. Erst im August wurde zudem mit Joel Zwarts von Zweitliga-Absteiger Jahn Regensburg noch ein namhafter Angreifer verpflichtet.
Schweizer Maurizio Jacobacci seit Februar auf der Kommandobrücke
Trainer der „Löwen“ ist seit Februar der Schweizer Maurizio Jacobacci, der auf den langjährigen Coach Michael Köllner folgte. In der Vorbereitung lief es durchwachsen – allerdings auch gegen überwiegend starke Gegner. Einen Sieg gab es nur gegen Regionalligist FC Memmingen. Gegen die klassenhöheren Teams vom 1. FC Nürnberg (0:3), Borussia Mönchengladbach (1:2) und VfB Stuttgart (0:2) wurden ebenso alle Spiele verloren wie gegen Österreichs Zweitligist SV Ried (0:3) und Erstligist Linzer ASK (0:2).
1860 München grüßt von der Tabellenspitze1
Dass eine mäßige Vorbereitung kein Maßstab ist, bewies aber der Saisonstart der Blau-Weißen. Mit einem 2:0-Heimsieg gegen den SV Waldhof Mannheim (Tore durch Fynn Lakenmacher und ein Eigentor) und einem 3:0-Auswärtssieg beim MSV Duisburg (Treffer von Joel Zwarts/2 und Manfred Starke) stehen die „Löwen“ nach dem 2. Spieltag vor dem Duell mit unseren Grün-Weißen an der Tabellenspitze der 3. Liga.
Für den VfB wird es das zweite Gastspiel bei den „Löwen“ sein, in der Corona-Saison 2020/21 unterlag man trotz lange Zeit ansprechender Leistung mit 1:4. Auf der Lohmühle gab es drei Vergleiche und eine ausgeglichene Bilanz: In der 3. Liga trennte man sich 2021 0:0, im DFB-Pokal gewannen beide Vereine je ein Spiel (0:1 im Jahr 1968, 1:0 im Jahr 2006).