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Das vorletzte Spiel in der 3. Liga führt den VfB Lübeck am Freitagabend nach Essen. Dort sind die Lübecker kein gerngesehener Gast. Konnten die Marzipanstädter doch die letzten vier Begegnungen an der Hafenstraße zu ihren Gunsten entscheiden.
Unser Gegner am Freitag: Rot-Weiss Essen
(Quelle: VfB Lübeck/ Christian Jessen) Bereits am Freitag wartet auf unsere Mannschaft die nächste Aufgabe. Um 19 Uhr (live und exklusiv bei Magenta Sport) ist Anstoß an der Hafenstraße, einem traditionsreichen Fußballstandort, an dem vor einigen Jahren ein neues Stadion errichtet wurde. Ein bisschen ist die Mannschaft von RWE so etwas wie die Wundertüte der bisherigen Saison in der 3. Liga. Aktuell liegt der frühere Bundesligist (1966/67, 1969 bis 1971, 1973 bis 1977) und Deutsche Meister von 1955 mit 27 Punkten auf dem achten Tabellenplatz, hat aber noch ein Nachholspiel zu absolvieren.
Achterbahn-Fahrt für Essen in der 3. Liga
Anfang Oktober drohten die Essener in eine handfeste Krise zu stürzen. Nach einem überraschenden 3:1-Heimsieg gegen den damaligen Spitzenreiter Dynamo Dresden folgten gleich zwei deftige Pleiten hintereinander. Nach dem 0:4 bei der SpVgg Unterhaching und dem blamablen Heim-0:5 gegen den SC Verl drohte RWE der Abstiegskampf. Zudem wurde der Routinier und Führungsspieler Felix Bastians aufgrund disziplinarischer Vorkommnisse dauerhaft suspendiert. Doch in dieser schwierigen Situation wendeten die Rot-Weißen das Blatt. Fünf Siege in Folge legten die Essener in dieser Phase hin und verbrachten die letzte Länderspielpause nach einem 2:0-Heimsieg gegen Waldhof Mannheim sogar auf dem dritten Tabellenplatz, der noch wenige Wochen zuvor völlig unerreichbar zu sein schien. Zuletzt landete der RWE aber durch 1:2-Niederlagen in Ingolstadt und gegen Sandhausen wieder ein wenig auf dem Boden der Tatsachen. In der vergangenen Woche wurde die angesetzte RWE-Partie beim TSV 1860 München aufgrund des Schneechaos in der bayerischen Landeshauptstadt abgesagt.
Als Trainer fungiert in Essen seit eineinhalb Jahren Christoph Dabrowski (zuvor Hannover 96). Mit unserem Interimstrainer Bastian Reinhardt hatte Dabrowski einst bei Arminia Bielefeld zusammen in der Bundesliga gespielt. Der RWE-Coach hatte die Mannschaft im Vorsommer nach dem Aufstieg aus der Regionalliga (den bis kurz vor Saisonende noch Christian Neidhart geschafft hatte) übernommen. Im ersten bundesweiten Jahr seit 2008 (als unser VfB den Essenern durch einen 1:0-Auswärtssieg den Sprung in die 3. Liga vermasselte) kämpfte RWE über weite Strecken gegen den Abstieg, schaffte aber letztlich als Tabellen-15. das Klassenziel.
RW Essen mit Verstärkung in die Saison
Im Sommer verstärkte sich Essen erkennbar. So wurde der neue Kapitän Vinko Sapina vom SC Verl verpflichtet, der als Mittelfeldabräumer schnell zum Leistungsträger wurde. Für ihn wurde ebenso sogar Ablöse bezahlt wie für Felix Götze. Der Bruder des Weltmeisters wurde vom Bundesligisten FC Augsburg fest verpflichtet, nachdem er im Vorjahr bereits ausgeliehen war und gehört derzeit wohl zu den besten Innenverteidigern der 3. Liga. Der beste Scorer der bisherigen RWE-Saison ist der vom 1. FC Köln ausgeliehene Flügelspieler Marvin Obuz. Noch nicht ganz als Stammkraft hat sich der mit großen Hoffnungen verpflichtete Youngster Leonardo Vonic (1. FC Nürnberg) etabliert.
Essener Hafenstraße eine erfolgreiche Location für VfB
Wenn unser VfB an der Hafenstraße antritt, bringt Grün-Weiß auch ein gutes Omen mit. Von den bislang zehn Punktspielen gegeneinander gewann der VfB sechs, RWE dagegen nur drei. Besonders bemerkenswert dabei: Die letzten vier Vergleiche in Essen endeten allesamt mit Lübecker Siegen! Die letzte Niederlage in Essen datiert aus dem Jahr 1996 in der 2. Bundesliga. Neben der bislang letzten Partie am 31. Mai 2008 (1:0 für den VfB) sind auch Spitzenspiele in der damals drittklassigen Regionalliga Nord im August 2005 (2:1) und im März 2002 (1:0) noch in sehr guter Erinnerung. 2000 gewann der VfB sogar mit 5:2 in Essen. Es wäre ein guter Zeitpunkt, um an diese positive Vergangenheit anzuknüpfen.