Übersicht LL SL: Dörpumer Trainer-Neuling Thies Borchardt mit erfolgreicher Arbeit – 2:0 in Altenholz

von Ismail Yesilyurt

Eine Leistungsexplosion in der zweiten Halbzeit wie letzte Woche gelingt dem TSV Altenholz gegen Dörpum nicht. © 2024 Ismail Yesilyurt


„Allgemein hatte Dörpum gefühlt 75 bis 80 Prozent Ballbesitz. Das war auch unserseits geplant. Und haben die auch angenommen“, sucht der Altenholzer Cheftrainer Ole Jacobsen mit seiner tief gestaffelten Mannschaft die Umschaltmomente, die letzte Woche zu einem 5:2 gegen Slesvig IF geführt hatten.

Altenholz steht gut in der Abwehr, aber die Finalisierung der vorhandenen Umschaltaktionen verpufft zumeist vor dem Strafraum der Nordfriesen. „Wenn wir die konsequenter zu Ende spielen, dann musst du eigentlich zwischendurch 1:0 führen“, vermisste Jacobsen den entscheidenden Pass, um klare Torchancen zu kreieren.

Aufgrund der soliden defensiven TSVA-Grundordnung kommen die Dörpumer auch nicht zu vielen Möglichkeiten in der ersten Hälfte. Genauer gesagt zu zwei Chancen: die erste setzt Momme Petersen an den Pfosten (32.), die zweite ist das 1:0 durch Henrik Moellgaard, der damit in der internen Liste mit 3 Toren mit dem verletzten Spielertrainer Thies Borchardt, Malte Johannsen und Kevin Schickedanz gleichzieht.

Trainer Thies Borchardt (SV Dörpum) ist bei seiner ersten Trainerstation sehr erfolgreich. © 2024 Ismail Yesilyurt
Trainer Thies Borchardt (SV Dörpum) ist bei seiner ersten Trainerstation sehr erfolgreich. © 2024 Ismail Yesilyurt

Das 2:0 durch Momme Petersen, der damit das Quintett der 3-Tore-Spieler vervollständigt, ist der Stimmungstöter für das Spiel der Randkieler. Der TSV geht danach in eine Eins-zu-eins-Verteidigung über den ganzen Platz über. Was natürlich ein Pressing, aber zugleich auch wilde Partie erzeugt. 2 Chancen gibt es dabei für den Tabellenelften. Auf der anderen Seite verhindert Keeper Jorris Schwarz bei Möglichkeiten des Tabellensechsten das 0:3.

„Taktisch gute Leistung defensiv sowie offensiv“, freut sich Thies Borchardt über die reife Vorstellung seiner Akteure, die gegen den Ball sehr diszipliniert zum verdienten Sieg kommen.

Thies Borchardt (Trainer SV Dörpum)
Ole Jacobsen (Trainer TSV Altenholz)

In der Partie zwischen zwei personell arg gebeutelten Teams gibt es ein 1:1 zwischen dem TSV Friedrichsberg-Busdorf und Inter Türkspor Kiel. Beim auf dem Abstiegsplatz 14 rangierenden Schleswigern fehlen 10 Spieler. Beim Tabellenführer aus Kiel gibt es 9 Ausfälle.

Die Begegnung beginnt gleich mit einem Höhepunkt. Nach einem Foul von Jonas Burau an Inters etatmäßigen Keeper Tilman Körtzinger, der aufgrund der Personalnot als Stürmer aufläuft, gibt es Elfmeter für die Interisti. Doch Friedrichbergs Keeper Ilyes Dahmani ahnt die richtige Ecke und wehrt den Strafstoß von Inter-Kapitän Serkan Yildirimer ab.

Die Inter-Elf von David Lehmann bleibt danach für eine Phase am Drücker, während der Gastgeber Nadelstiche setzt. So durch Torge Jensen, der am Außennetz scheitert. Insgesamt läuft es in der ersten unglücklichen Halbzeit nicht so gut für Türkspor. Das Team von Henning Stüber darf nach 45 Minuten hochzufrieden sein. Denn seit der 40. Minute führt der TSV mit 1:0 durch einen Foulelfmeter. Im ersten Versuch scheitert Mats Hackenbeck. Da sich Türkspor-Torwart Lukas Hopp zu früh bewegt haben soll, wird der Versuch wiederholt. Dieses Mal trifft Hackenbeck zum 1:0.

Kurz nach Wiederbeginn steht Körtzinger nach einem Zuspiel von Lars Horstinger goldrichtig und macht das 1:1. Die zweite Hälfte ist die bessere des Spitzenreiters. Doch nach dem 1:1 fangen sich die Platzherren wieder. Der TSV Friedrichsberg verteidigt leidenschaftlich und hat fast immer ein Bein dazwischen. Zudem hält Keeper Dahmani sehr gut.

„Ja, dann ist es halt so, dass uns hinten raus aufgrund der Torabschlüsse das Quäntchen Glück gefehlt hat“, nimmt David Lehwald positive Erkenntnisse mit zum nächsten Spiel zuhause gegen das Spitzenduell mit RB Obere Treene am kommenden Sonntag.

David Lehwald (Trainer Inter Türkspor Kiel)
Henning Stüber (Trainer TSV Friedrichsberg-Busdorf)

„Wir hätten noch mehr machen können, aber das wäre zu hoch gewesen“, empfand Rantrums neuer Trainer Erik von Lanken den 5:1-Erfolg gegen Slesvig IF als angemessen. Dass die Niederlage nicht höher ausfällt, haben die Gäste auch ihrem Torwart Max Moldenhauer zu verdanken.

Die Mannschaft von Finn Petersen, wie auch sein Gegenüber mit Amtsantritt zu Saisonbeginn, knüpfte nathlos an die Leistung aus dem Altenholz-Spiel der Vorwoche an. Nicht an die guten ersten 45 Minuten, sondern die zweiten, die zu einem 2:5 führten.

„Es gibt nicht so viel zu sagen. Genauso wie in Altenholz. Wieder so viele Gegentreffer. Rantrum hat den Trainingsgegner kaputtgespielt“, fasste sich Petersen kurz. Die 5. Niederlage in Folge hat zwar keine tabellarische Wirkung, SIF verbleibt weiterhin auf Relegationsplatz 13, aber der Gemütszustand dürfte beeinflusst worden sein.

Und wie ist Erik von Lanken an die Aufgabe am 10. Spieltag angegangen? „Wir müssen immer ein Gefühl dafür entwickeln, wann wir wirklich den Gegner stressen. Also auch vorne und hinten schon stressen. Das muss dann die Mannschaft selber für sich entwickeln. Und wann wir dem Gegner auch mal den Ball überlassen“, erklärte von Lanken die Anweisungen an seine Spieler.

Gegen SIF bestand der Hauptteil der Rantrumer Aktionen darin, die Schleswiger mit Ballbesitz zu bearbeiten. So kommt der Gegner auch nicht dazu, sich Möglichkeiten zu erspielen. Das 1:1, das Cedric Nielsen mit seiner ganzen Klasse vorbereitet, und eine Möglichkeit durch Christoph Hagge nach einem Eckball ist das ganze Portfolio an klaren Chancen der Schleswiger.

Nach dem 1:2 übt SIF Druck aus, verliert aber mit der Zeit seine Balance, sodass die Rantrumer nach dem 3:1 durch Rasmus Wunderlich, mit einem Schuss von der Strafraumgrenze ins lange Eck, die Weichen endgültig auf den 4. Heimsieg stellen und in den letzten Minuten auch die Chancenverwertung aufpeppen.

Mit einem 1:0 im Aufsteigerduell gegen den TuS Jevenstedt kann der TSV Kronshagen nach 3 Spielen wieder dreifach punkten. Für den TuS Jevenstedt geht dagegen der aktuelle Abwärtstrend weiter. Seit 6 Begegnungen wartet die Mannschaft von Guido Wieck auf einen Punktgewinn.

In Kronshagen bleiben die Jevenstedter am 10. Spieltag zum ersten Mal in dieser Saison ohne einen eigenen Treffer. Das liegt vornehmlich daran, dass die kompakte Grundordnung, die Karim Youssef seinem Team implementiert hat, offensiv und noch stärker in der Defensivarbeit greift. Auch ohne die beiden Eckpfeiler Coskun Yamak und Sebastian Hencke des Kronshagener Gerüstes.

Das Golden Goal erzielt Nick Rixen, der mit Ruhe, Gelassenheit und Übersicht im Mittelfeld viele Fäden zieht. Einen Schuss von Badreddin Hamze aus dem Strafraum kann TuS-Keeper Daniel Jeromin abwehren. Den Abpraller nutzt Rixen zum 1:0. Die hochverdiente Führung für ein Team, das Ball und Gegner kontrolliert und keine klaren Chancen gewährt.

Nick Rixen (re., TSV Kronshagen) jubelt mit seinen Mitspielern über sein 1:0. © 2024 Ismail Yesilyurt
Nick Rixen (re., TSV Kronshagen) jubelt mit seinen Mitspielern über sein 1:0. © 2024 Ismail Yesilyurt

In der 78. Minute ändert sich die Dynamik zwischen dem Tabellenachten und den Gästen auf Platz 12. Grund dafür ist die von außen betrachtet völlig überzogene Gelb-Rote Karte von Schiedsrichter Jorrit Jessen für Kronshagens Badreddin Hamze. Die erste gelbe Karte ist schon höchst diskussionswürdig. Bei der zweiten kurz darauf ist es ein stinknormaler Zweikampf, bei dem ein Jevenstedter zu Fall kommt. Ohne viel Zutun von Hamze, der völlig perplex ist.

In Überzahl holt die Truppe von Guido Wieck mehr Spiel- und Ballanteile, ohne aber im Strafraum gefährlich zu werden. Richtig gefährlich in der TSV-Box wird es nur in der 86. Minute durch die erste und einzige Großchance. Doch der eingewechselte Tim Peters verzieht aus kurzer Entfernung.

Karim Youssef (Trainer TSV Kronshagen)

„Wir müssen jetzt mit dieser hohen Niederlage leider leben, weil wir heute bei den Standards nicht wach waren. Und generell auch nicht den richtigen Spirit für dieses Spiel gefunden haben, was man braucht, um etwas mitzunehmen“, meinte Frisia-Headcoach Uwe Petersen nach der 0:5-Enttäuschung in Kiel.

Die umso mehr schmerzt, da die Gäste nach mauen 45 Minuten eine Viertelstunde lang nach dem Seitenwechsel dem 1:1 sehr nahe sind. Doch ein Einwurf und ein Eckball, beides Mal per Kopf von Igor Vitiuk und Ben-Joel Jarik verwertet, rauben dem neuen Tabellenletzten die Hoffnung auf einen Punktgewinn und den letzten Nerv. Auch wenn die Lindholmer nach dem 0:3 weiter gut mitspielen und auch die ein oder andere Möglichkeit zur Ergebniskosmetik besitzen.

Roman Budenko (mitte, Rot-Schwarz Kiel) hat am Samstagnachmittag kein Abschlussglück. Links Eduard Klemmer (Frisia RL), rechts Lasse Böckenholt. © 2024 Ismail Yesilyurt
Roman Budenko (mitte, Rot-Schwarz Kiel) hat am Samstagnachmittag kein Abschlussglück. Links Eduard Klemmer (Frisia RL), rechts Lasse Böckenholt. © 2024 Ismail Yesilyurt

Die Schwäche bei Standards zeigte sich schon im ersten Abschnitt, als ein Eckball von Justus Kiewald über den Scheitel von Frisias Tade Traber ins eigene Gehäuse verlängert wird. Die Rot-Schwarzen sind in der ersten Halbzeit aktiver in der Offensive und haben die Kontrolle. Zum Pechvogel entwickelt sich dabei Roman Budenko. Der schnelle Stürmer der Kieler mit Potenzial hat 3 Chancen (2., 25., 29.) und bleibt auch nach der Pause torlos trotz guter Leistung. Die Gäste können nur mit einer Torchance durch Renz Rapräeger (24.) aufwarten.

In den zweiten 45 Minuten werden es mehr für die Nordfriesen, die ein starkes und hohes Angriffspressing ausüben. Doch dann nehmen das 2:0 und 3:0 viel Wind aus dem Frisia-Segel, auch wenn danach die Mannschaft von Uwe Petersen immer noch Gelegenheiten herausspielt. Gegen die nach dem 3:0 gefestigten Platzherren soll der Ehrentreffer nicht mehr gelingen, da auch RS-Keeper Philipp Ruether stark seine weiße Weste verteidigt.

Nach dem 5. Spiel in Folge ohne Niederlage schließt Rot-Schwarz Kiel die obere Tabellen-Hälfte der 16 Teams umfassenden Landesliga Schleswig ab mit 15 Punkten. Frisia Risum-Lindholm ist am 10. Spieltag wieder ganz am Ende angelangt.

Tobias Nehren (Co-Trainer Rot-Schwarz Kiel)

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