Trainer Thilo Becker (SV Tungendorf) und Co Nicko Glashoff (hinten) dürfen etwas aufatmen nach dem 2:1 gegen den HSV. Quelle: Olaf Wegerich
SVT Neumünster – Heikendorfer SV 2:1 (1:0)
Mit einem verdienten 2:1-Heimerfolg gegen den Heikendorfer SV hat der SV Tungendorf nach zuletzt fünf Niederlagen den Weg zurück in die Erfolgsspur gefunden und ist damit bis auf einen Punkt an die Ostuferkicker heran gerückt.
Bei schwierigen Platzverhältnissen waren die Gastgeber vor nur 102 zahlenden Zuschauern auf dem Horst-Neidahl-Platz von Beginn die aktivere Mannschaft und setzten die häufig fahrig agierenden Gäste die mit zwei Niederlagen im Gepäck angereisten erheblich unter Druck. Es entwickelte sich ein hart umkämpftes aber bisweilen wenig schön anzusehendes Spiel, das zudem zu oft durch Hektik und Nickligkeiten gekennzeichnet war.
Bereits frühzeitig konnten die Gastgeber durch Yannick Hagemann (16.) mit einem herrlich heraus gespielten Tor in Führung gehen und damit ihr Nervenkostüm ein wenig beruhigen. Tungendorf kontrollierte über weite Strecken das Spiel und konnte sich immer wieder gefährlich in gute Abschlusspositionen bringen. Doch ein weiterer Treffer wollte trotz intensiver Bemühungen nicht fallen.
Heikendorf hatte Schwierigkeiten, in die Partie zu kommen und die Gastgeber unter Druck zu setzen. Nachdem der Gästetrainer Nedeljko Veselinovic beim Pausentee einige deutliche Worte fand und auch lauter wurde, änderte sich nach dem Wechsel erst einmal nichts. Nur sieben Minuten nach dem Wechsel war es erneut Yannick Hagemann, dem der erlösende zweite Treffer für die Hausherrn gelang. Auch in der Folge war Tungendorf brandgefährlich und hätte durch Simon Fuhrmann zwingend den dritten Treffer erzielen müssen.
Wenn auch spielerisch nicht alles klappte, bäumte sich Heikendorf in der Schlussphase noch einmal gegen die drohende Niederlage auf und kam tatsächlich durch Niklas Kracht (75.) durch einen Kopfball nach einem Eckstoß noch zum Anschlusstreffer. In den Schlussminuten hatten die Gastgeber nur noch wenig brenzlige Situationen zu überstehen.
Allzu oft wurden die Entscheidungen vom Schiedsrichterteam um Max-Frederik Löbel, das Schwerstarbeit zu verrichten hatte, von den Aktiven in Frage gestellt. Und besonders in der emotional aufgeladenen Schlussphase, als die Gäste alles nach vorne warfen um noch mit den Ausgleich zu erzwingen, geriet das Sportliche etwas in den Hintergrund, und die Stimmung war explosiv aufgeheizt.
Doch auf beiden Seiten gab es auch besonnene Spieler, die die Heißsporne in ihren Teams wieder einfingen. Nachdem pünktlich abgepfiffen wurde, durfte sich Tungendorf über den zweiten Heimsieg freuen und Heikendorf musste nach der dritten Niederlage in Folge Frust schieben und befindet sich nun wieder mitten im Abstiegskampf.
Stimmen zum Spiel
Thilo Becker (Trainer SV Tungendorf): Wir sind froh, endlich wieder gewonnen zu haben. In der ersten Halbzeit haben wir nicht mit der Konsequenz die Tore gemacht, die möglich waren. Auch nach dem Wechsel hatten wir noch drei oder vier gute Möglichkeiten, die wir nicht genutzt haben. Nach dem Anschlusstor hatten wir nicht mehr die Umschaltmomente, um nach vorne zu kommen. Danach haben wir viel weg verteidigt. Wir sind froh, dass wir jetzt punktemäßig wieder dran sind. Wenn wir nicht immer mit der gleichen Intensität in die Spiele gehen und ein oder zwei Gänge runterschalten, wird es eng für uns. Bei Frederik Nell und seiner Verletzung aus dem Altenholz-Spiel kann ich leichte Entwarnung geben. Er hatte sich ja das Knie verdreht und bei der MRT-Untersuchung wurde festgestellt, dass es sich nur um einen leichten Knorpelschaden handelt. Aber er wird uns trotzdem 4-6 Wochen fehlen. Gut gefallen hat mir Niklas Krüger, der hinten den Laden gut zusammen gehalten hat und Lars Brettschneider auf der Sechs.
Nedeljko Veselinovic (Trainer Heikendorfer SV): Das war heute ein miserables Spiel von uns passend zum Wetter. Uns haben einfach die Basics gefehlt, da war nichts vorhanden. Ich frage mich wirklich wie uns so etwas passieren kann. Wir waren schlecht in den Zweikämpfen, hatten keine Umschaltmomente, wo wir hätten gefährlich werden können. Ich bin in der Halbzeit lauter geworden, um die Mannschaft wach zu rütteln. Doch viel besser wurde es nicht.
SV Tungendorf: Homann – Rohde (71. H. Nell), Krüger, Wulf, Peters (78. Schlagelambers) – Knöfel – Y. Hagemann, Brettschneider, Lipke (90. R.-E. Hagemann), Atmouri (65. Zipfel) – Fuhrmann (83. Grammes).
Trainer: Thilo Becker.
Heikendorfer SV: Bohrmann – Schmeling, Klindt, Sossou (63. Johannsen), Dienelt (46. Faris) – Goeser (59. Kracht), Sand – Meenken, Martens, Singhateh (59. Telli) – Haberl (46. Wilke).
Trainer: Nedeljko Veselinovic
Schiedsrichter: Max-Frederik Löbel (Oersdorf).
Assistenten: Maximilian Heber, Felix Butenschön).
Zuschauer: 105.
Tore: 1:0 Yannick Hagemann (7.). 2:0 Yannick Hagemann (52.), 2:1 Niklas Kracht (75.).