Timo Klug sorgt für Glücksgefühle bei Aufsteiger Jevenstedt

von Olaf Wegerich

Das 3:3 ist gefallen – Lucas Seefeldt und Timo Klug (hinten) feiern. © 2024 Olaf Wegerich


In der Landesliga Schleswig bleibt der TuS Jevenstedt auch nach dem dritten Spieltag ungeschlagen und klettert auf den 3. Platz hinter Oberliga-Absteiger Inter Türkspor Kiel und der hochgehandelten Mannschaft von Aufsteiger RB Obere Treene. Gegen den SV Dörpum rettete der Aufsteiger durch den viel umjubelten Treffer von Timo Klug (90.+3) zum 3:3 (1:1) in der Nachspielzeit einen nicht unverdienten Punktgewinn.

Im ersten Heimspiel der noch jungen Saison tat sich der Aufsteiger gegen den Fast-Absteiger der letzten Saison schwerer als gedacht, konnte aber nach einer deutlichen Leistungssteigerung in der zweiten Hälfte zumindest einen Punkt auf der Habenseite verbuchen. Dörpum, das mit zwei Unentschieden ebenfalls gut in die Saison gestartet war, kam deutlich besser ins Spiel und überraschte die in der ersten Hälfte oft unsortierten Gastgeber mit seiner couragierten Spielweise, die der Mannschaft von Trainer Guido Wieck wenig behagte.

Die Nordfriesen gingen daher auch nicht unverdient in Führung. Nachdem eine Aktion im Strafraum von den Gastgebern nicht geklärt werden konnte, traf Dörpums Spielertrainer Thies Borchardt (26.), der am zweiten Pfosten stehend den Ball nur noch einschieben musste, zur Gästeführung.

Weitere Großchancen durch Kjell Mjöllgaard, der den Ball freistehend neben das Tor setzte, sowie durch Malte Johannsen, der kurz vor dem Torschuss entscheidend gestört wurde, blieben aber ungenutzt. Die Gastgeber hatten es schwer, sich gegen die kampfstarken Gäste, die auch spielerisch zu überzeugen wussten, Torchancen zu erarbeiten.

Dennoch gelang den Gastgebern mit der ersten Offensivaktion kurz vor der Pause der Ausgleich. Lucas Seefeldt (44.) wurde im Strafraum gelegt und verwandelte den fälligen Strafstoß sicher zum 1:1. Ein Ergebnis, das den Gastgebern durchaus schmeichelte. „Der Halbzeitstand war aus unserer Sicht glücklich. Uns fehlte die Frische und wir haben oft die falschen Entscheidungen getroffen“, sah auch Jevenstedts Trainer Guido Wieck die Gäste nach den ersten 45 Minuten im Vorteil.

Nach der Pause präsentierte sich der Aufsteiger deutlich stärker und kam auch endlich offensiv besser ins Spiel. Da die Nordfriesen aber keineswegs nachließen und jederzeit gefährlich blieben, entwickelte sich ein offener Schlagabtausch.

Links Mirko Mrosek (TuS Jevenstedt) gegen Momme Petersen (SV Dörpum). © 2024 Olaf Wegerich
Links Mirko Mrosek (TuS Jevenstedt) gegen Momme Petersen (SV Dörpum). © 2024 Olaf Wegerich

Die ersten guten Aktionen hatten dann die Gastgeber, als sich Jonas Richter (55.) über die rechte Außenbahn durchsetzte und auf Lucas Seefeldt spielte, doch dessen Schuss konnte Torhüter Stefan Hansen entschärfen. Nur drei Minuten später scheiterte Tim Rathjens erneut an Hansen im Gästetor.

Dann gelang den Gastgebern nach einem Eckball, den die Dörpumer nicht klären konnten, durch Thore Lühder (64.) aus dem Gewühl heraus sogar der 2:1-Führungstreffer.

Doch die Antwort der Gäste ließ nicht lange auf sich warten. Nachdem Kjell Möllgaard im Strafraum klar zu Fall gebracht wurde, blieb dem guten Schiedsrichter Müller nichts anderes übrig, als erneut auf Strafstoß zu entscheiden. Der Gefoulte trat an und verwandelte sicher zum 2:2-Gleichstand in einem inzwischen sehr wilden Spiel, das beste Unterhaltung bot.

Beide Mannschaften suchten nun die Entscheidung und spielten mit offenem Visier. Dörpums Konter blieben weiter brandgefährlich und Jevenstedt war hinten durchaus anfällig. Das nutzten die Gäste erneut, um mit 2:3 in Führung zu gehen, durch einen Flachschuss von Lars Peretzke (77.).

Getümmel vor dem Dörpumer Tor mit Keeper Daniel Jeromin (12) als Stürmer. © 2024 Olaf Wegerich
Getümmel vor dem Dörpumer Tor mit Keeper Daniel Jeromin (12) als Stürmer. © 2024 Olaf Wegerich

Beide Mannschaften brachten in der hektischen Schlussphase noch einmal frische Kräfte. Jevenstedt warf nun alles nach vorne und spielte alles oder nichts. Die Mannschaft von Trainer Guido Wieck wollte mit Macht den Ausgleich erzwingen. Die wackeren Gäste aus Nordfriesland hielten dagegen und warfen sich in jeden Ball. Die Gastgeber hatten zunächst Pech, dass ein Strahl von Rathjens, der wohl den Weg in den rechten oberen Torgiebel gefunden hätte, durch Gästetorhüter Hansen mit einer starken Parade zur Ecke abgewehrt werden konnte. Auch ein guter Ball von Jonas Richter blieb in der vielbeinigen Gästeabwehr hängen.

Es ist zum Verzweifeln, doch die Gastgeber mobilisierten die letzten Kräfte und wurden spät belohnt. Eine flache Hereingabe von Jonas Richter über die linke Seite verlängerte Timo Klug zum viel umjubelten 3:3-Ausgleich über die Linie. Nachdem die Gäste wiederholt einige Schiedsrichterentscheidungen lautstark kritisiert hatten, bekam Daniel Hornburg in der Nachspielzeit noch die Gelb-Rote Karte gezeigt und musste den Platz verlassen. Kurz danach war Schluss und die euphorisierten Gastgeber feierten den Punktgewinn.

„Die Punkteteilung ist insgesamt gerecht, auch wenn unser Ausgleich natürlich sehr spät fällt. Dörpum hat es verpasst nachzulegen. Wir hatten nach der Pause einen besseren Zugriff. Bei den Gegentoren haben wir kein cleveres Abwehrverhalten gezeigt. Der Punkt ist für uns verdammt wichtig und zeigt die Moral, die in der Mannschaft steckt“, zog Jevenstedts Guido Wieck nach einem spannenden, aber nicht immer hochklassigen Spiel ein positives Fazit.

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