Der beste Kieler in Oldenburg stand zwischen den Pfosten – Tilman Körtzinger. © 2023 Ismail Yesilyurt
Untypisches Ergebnis in der Oberliga-Begegnung zwischen dem Oldenburger SV und Inter Türkspor Kiel! Erstens hieß in den bisherigen 7 Aufeinandertreffen in der höchsten Landesklasse der Sieger stets Oldenburger SV. Und zweitens hagelte es Tore als ob man an einem einarmigen Banditen den Jackpot geknackt hätte. 3:6, 4:7, 2:3, 2:6, 1:2, 3:5 und zuletzt im Hinspiel 1:6 lauteten die Ergebnisse aus Sicht der Kieler.
Später Anstoß um 18 Uhr auf dem Mini-Kunstrasenplatz
Das torlose Unentschieden auf dem sehr kleinen Kunstrasenplatz im ostholsteinischen Oldenburg ist für Inter ein Gewinn. Zwar kein Jackpot, der bei einem Sieg die Kieler in der Tabelle am OSV vorbei auf Platz 9 mit 17 Punkten gekauft hätte. Aber dem Spielverlauf nach ab 18 Uhr am Samstag darf sich der Gast mit dem Punkt weitaus näher anfreunden. „Das zu Null nehmen wir mit“, freute sich Inter-Coach Nicklas Loose über den Teilerfolg. Wenn mit Tilman Körtzinger der Inter-Torwart die Bestnote erhält, ist schon ein wichtiger Hinweis auf den Spielverlauf gegeben. „Mit Tilman hatten wir jemanden im Tor, der uns ein paar Mal „den Arsch“ gerettet hat“, konstatierte Loose.
„Der ist brutal klein“
Die klareren Torchancen hatte somit der Gastgeber auf seinem Platz mit dem Minimalmaß. „Der ist brutal klein. Die Abstandslinie zum Eckball ist schon im Strafraum drin“, wusste der Inter-Coach, worauf die eigenen Spieler zu sensibilieren sind vor dem Anpfiff: jeder Standard gleich Alarmstufe rot. Auf beiden Seiten, aber der OSV, der zuletzt in Todesfelde beim sehr knappen 1:3 gerade mal mit Mühe und Not 22 gesunde Beine auf dem Platz bringen konnte, hatte die weitaus besseren Ideen. Wie in Todesfelde, dieses Mal aber im Tor, stand auch Trainer Kevin Wölk in der Not wieder aktiv auf dem Platz.
Richtige Entscheidungen in der Defensive, falsche in der Offensive
Mehr Raumdruck. Mehr Zeitdruck. Auf dem kleinen Geläuf am Schauenburger Platz sind spielerische Lösungen schwer durchsetzbar. Inter Türkspor frisierte deshalb die eigene Defensivabteilung. „90 Minuten das erarbeitet, die Null zu halten. Ordentlich gekämpft, gegenseitig gecoacht und das Zweikampfverhalten stimmte“, freute sich Nicklas Loose. „Uns hat das Glück nach vorne gefehlt. Da haben wir die falschen Entscheidungen getroffen“, fügte der Inter-Coach hinzu. Wohl wissend, dass Fortuna dafür hinten zu Pate stand.
Am kommenden Sonntag soll dann das Tuning auf die Offensive ausgedehnt werden. Dann empfängt der Tabellen-13. den Eckernförder SV, der mit 17 Punkten auf dem Konto 5 Plätze besser im Ranking steht.
Oldenburger SV: Wölk – Marcel Freund (64. Höfs), Müller (72. Glosch), Schröder, Göllner, Junge, Marvin Freund, Irmler, Schmidt, Kränzke (80. Möller) – Kaps.
Trainer: Kevin Wölk.
Inter Türkspor Kiel: Körtzinger – Petersen, Svirca, Hariri (76. Bossen), Haye, Marquardt – Mahmud, Zinkondo, Yildirimer – Özkan (72. Schnoor), Adesanya (80. Yilmaz).
Trainer: Nicklas Loose.
Schiedsrichter: Chris Olimsky (MTV Tellingstedt).
Assistenten: Malte Voß, Tjark Schröder.
Zuschauer: 123.