5 Tore von Frederik Kaps bringen Inter Türkspor Kiel den Kollaps

von Ismail Yesilyurt

Selbst mit 2 Mann war der überragende Freddy Kaps (Oldenburg) kaum zu stoppen. Links Mikail Özcan (Inter Türkspor), rechts Tom Marquardt. © 2023 Ismail Yesilyurt


Kantersieg für den Oldenburger SV in der Landeshauptstadt Kiel! Gleich mit 6:1 verpasst das Team von Cheftrainer Kevin Wölk Inter Türkspor einen harten Schlag. Überragender Spieler auf dem Platz ist dabei Frederik Kaps, der gleich 5 der 6 Tore erzielt. Das 6. geht auf das Konto von Sturmpartner Daniel Junge.

Kongeniales Duo Freddy Kaps und Daniel Junge

Das Duo im Oldenburger Angriff ist von der Inter-Defensive überhaupt nicht in den Griff zu bekommen. Der 29-jährige Freddy Kaps und der 30-jährige Nebenmann spielen Katz und Maus mit den Verteidigern von Türkspor. Kaps ist mit seinen Dribblings, der Ballbehauptung und im Eins-gegen-eins top. Junge ist mit seinem Tempo und ebenso Dribbelstärke auffallend gut. Inter Türkspor Kiel ist sowieso ein gutes Pflaster für die Oldenburger Spieler. Im letzten Spiel auf dem Kunstrasen des Hans-Mohr-Sportplatzes vor etwas mehr als vier Monaten gelangen Daniel Junge 4 Tore beim 5:3-Sieg des OSV.

Oldenburger Sv Angstgegner von Inter Türkspor Kiel

Zudem sind die Ostholsteiner der Alptraum für die Interisti, der Angstgegner schlechthin. 6 Spiele und alle enden mit einer Niederlage für die Kieler. Insgesamt fallen in diesen Duellen zusammen 44 Treffer. Also etwas mehr als 7 Tore im Durchschnitt. Im 7. Aufeinandertreffen sind die vielen Tore (inzwischen 35:16 für Oldenburg) also nicht ungewöhnlich. Vielmehr die unerwartete Verteilung auf beide Seiten.

Power und Gier aus Todesfelde-Match fehlt Inter

Nach dem sensationellen 4:3 zuhause gegen den SV Todesfelde am 1. Spieltag und dem nicht überragenden, aber erfolgreichen Spiel beim TSV Bordesholm mit einem 4:2 war die Mannschaft von Liridon Imeri physisch und psychisch auf einem hohen Level. In der Partie an einem sonnigen Sonntagnachmittag weichte die Mannschaft von Inter jedoch von ihrem bisher guten sportlichen Weg ab.

Wenig Raum zum Entfalten für Inter - Hier bleibt Moshood Adesanya im Oldenburger Dreieck Müller (li.), Severin und Goertz (re.) hängen. © 2023 Ismail Yesilyurt
Wenig Raum zum Entfalten für Inter – Hier bleibt Moshood Adesanya im Oldenburger Dreieck Müller (li.), Severin und Goertz (re.) hängen. © 2023 Ismail Yesilyurt

Wo war das lodernde Feuer, das den Inter-Kessel im Todesfelde-Spiel auf Hochdruck trieb und den Favoriten verbrannte? Wo war der Türkspor-Geist, der das Team zusammen schweißte. Okay, Rückschläge gibt es für jeden Verein. Inter Türkspor Kiel war bemüht kann man sagen. Wer zwischen den Zeilen lesen kann, weiß, dass da etwas fehlte trotz guter Ballzirkulation im Mittelfeld.

Elf von Kevin Wölk einfach und effektiv

Zudem war das Wölk-Ensemble sehr gut eingestimmt, entwickelte eine brutale Effektivität vor dem Türkspor-Gehäuse und verwertete bis zur 24. Minute 80 Prozent der Torchancen. Die Oldenburger konzentrierten sich auf das Wesentliche in der Defensive und Offensive und überrumpelten den Gegner mit einfachem Fußball. Und versprühten im Angriff in vielen Situationen dank ihrer zwei Protagonisten stets Gefahr. Zumal auch die Limeri-Elf den nötigen, großzügigen Raum zwischen den Mannschaftsteilen bot.

Kastriot Alija bringt frischen Wind, aber auch Chancenwucher mit

Kurz vor dem Seitenwechsel und besonders nach dem Wiederbeginn gab es mögliche Einstiegspunkte für ein Wunder-Comeback der Platzherren. Zwei Hochkaräter von Kastriot Alija (48., 51.), der mit seiner Einwechslung frischen Wind in die Offensive brachte, alleine vor Keeper Niklas Baeskow und ein gefährlicher Abschluss von Serkan Yildirimer (47.) hätten bei Erfolg eine Initialzündung hervorrufen können.

Zaubertor von Freddy Kaps löscht Inter-Feuer endgültig

Schließlich löscht der Man of the Match mit einem sehenswerten 5:0 das letzte Fünkchen Hoffnung bei Inter Türkspor Kiel. Kaps setzt sich geschickt gegen „den letzten Mann“ von Türkspor durch und überlupft aus 18 Metern den aus seinem Tor heraus geeilten Tilman Körtzinger. Kurz darauf macht Oldenburgs Nummer 47 das halbe Dutzend voll. Nach guten Möglichkeiten für den eingewechselten Jesper Görtz kommen die weiterhin mit mehr Ballbesitz spielenden Kieler wenigstens noch zum Ehrentreffer. Ein Schuss von Batuhan Ibrahimoglu wird unglücklich von Jan-Eric Kränzke ins eigene Gehäuse abgefälscht.

Stimmen zum Spiel

Kevin Wölk (Trainer Oldenburger SV)
Liridon Imeri (Trainer Inter Türkspor Kiel)
Freddy Kaps (Oldenburger SV)

Inter Türkspor Kiel: Körtzinger – Mahmud, Akbaba, Hirsch (61. Bossen), Marquardt – Özcan, Zinkondo (46. Ibrahimoglu) – Yildirimer, Acer (68. Petersen), Özkan (46. Alija) – Adesanya.
Trainer: Liridon Imeri.

Oldenburger SV: Baeskow (56. Benecke) – Schmidt (69. Goertz), Marvin Freund, Schröder, Jan-Niclas Müller – Marcel Freund, Göllner (74. Osdautaj), Möller (56. Glosch), Kränzke – Kaps, Junge (74. Severin).
Trainer: Kevin Wölk.

Schiedsrichter: Alexander Roppelt (VfL Bad Schwartau).
Assistenten: Ole Schulz, Khaled El-Rifai.

Zuschauer: 150.

Rote Karte: Alija (85., Tätlichkeit).

Tore: 0:1 Kaps (3.), 0:2 Kaps (14.), 0:3 Kaps (21.), 0:4 Junge (24.), 0:5 Kaps (57.), 0:6 Kaps (66.), 1:6 Ibrahimoglu (83.).

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