Der VfB Lübeck ist aufgrund der vielen Unentschieden aktuell auf den ersten der vier Abstiegsränge in der 3. Liga abgerutscht. Mit der Viktoria aus Köln kommt eine Mannschaft in die Hansestadt, die am Samstag mit 3 Punkten den Anschluss an das Spitzenquartett der Liga halten möchte.
Unser Gegner am Samstag: FC Viktoria Köln
(Quelle: VfB Lübeck/ Christian Jessen) Mit dem FC Viktoria Köln wartet am Samstag (14 Uhr) wiederum ein Gegner aus dem oberen Tabellendrittel auf unseren VfB. Die Domstädter haben von den ersten zwölf Saisonspielen nur zwei verloren, leiden aber (ähnlich wie unsere Grün-Weißen) unter zu vielen Unentschieden, weshalb das Team aktuell keinen direkten Kontakt zu den Aufstiegsplätzen hat. Zuletzt gab es fünf Spiele ohne Niederlage, darunter allerdings drei Punkteteilungen.
Viktoria ist der Nachfolgeverein des Kölner Traditionsvereins Preußen Dellbrück (einst in der Oberliga West aktiv) und des SC Viktoria Köln, der einige Jahre der damaligen 2. Bundesliga Nord angehörte. Die heutige Kölner Viktoria spielt seit 2019 in der 3. Liga, war in der Vorsaison Tabellenneunter in der 3. Liga und hatte als eine der wenigen Mannschaften eigentlich zu keiner Zeit ernsthafte Aufstiegshoffnungen oder Abstiegssorgen.
Trainer der Kölner ist der frühere Bundesliga-Profi Olaf Janßen. Der 57-Jährige ist inzwischen der aktive Trainer, der am längsten durchgängig in der 3. Liga für die gleiche Mannschaft im Amt ist. Seit Februar 2021 ist Janßen Chefcoach der Viktoria – einzig Aufsteiger Preußen Münster arbeitet noch länger mit dem Aufstiegstrainer Hildmann zusammen. Janßen war zudem bereits 2018 einmal für einige Monate Viktoria-Coach. Als aktiver Profi hatte er seine erfolgreichste Zeit beim Lokalrivalen 1. FC Köln und spielte anschließend auch für Eintracht Frankfurt und in der Schweiz. Als Trainer arbeitete er einige Jahre lang als Assistent von Berti Vogts bei der Nationalmannschaft Aserbaidschans und war auch als Assistent für den VfB Stuttgart, den FC St. Pauli, den VfL Wolfsburg und Hertha BSC tätig. Als Chef war er außer für die Viktoria auch bei Rot-Weiss Essen, Dynamo Dresden und beim FC St. Pauli verantwortlich.
Auf dem Platz hatte die Viktoria im Sommer einiges an Erfahrung verloren. Der langjährige Bundesliga-Profi Marcel Risse und der langjährige Viktoria-Leitwolf Mike Wunderlich hatten ihre Laufbahn beendet. Leihspieler Jamil Siebert kehrte zu Fortuna Düsseldorf zurück, wo er inzwischen Stammkraft in der 2. Bundesliga ist. Der vom Hamburger SV ausgeliehene Robin Meißner (12 Saisontore) war ebenfalls nicht zu halten und heuerte bei Dynamo Dresden an. Mit Patrick Sontheimer und Simon Stehle gingen zudem junge, aber schon etablierte Akteure zum 1. FC Saarbrücken.
Den Aderlass fingen die Kölner jedoch überraschend gut auf. Zwar kam mit Bryan Henning (Eintracht Braunschweig) nur ein höherklassiger Akteur dazu. Doch auch Stefano Russo, der von Waldhof Mannheim kam, und Donny Bogicevic von Regionalligist TSV Steinbach erarbeiteten sich auf Anhieb gute Rollen im Team.
Andere Akteure spielten sich im neu formierten Team mehr in den Vordergrund als zuvor. So mauserte sich Offensiv-Allrounder Luca Marseiler zum besten Torschützen im Team. Fünf Saisontore gingen bislang auf sein Konto. Auch das einstige Werder-Talent David Philipp spielte sich immer mehr in den Blickpunkt. Insbesondere seine zwei Treffer bei der Pokal-Überraschung gegen seinen Ex-Verein Werder Bremen (3:2) sorgten für viel Aufsehen.
In diesen ersten Saisonwochen rund um die DFB-Pokal-Partie (in der 2. Runde geht es in zehn Tagen gegen Eintracht Frankfurt) sorgten die Kölner auch in der Liga für positive Schlagzeilen. Nach einem 3:1-Heimsieg gegen den SC Verl zum Auftakt gewannen die Janßen-Schützlinge auch das folgende Auswärtsspiel beim 1. FC Saarbrücken (2:1). Anschließend folgten jedoch vier Partien ohne dreifachen Punktgewinn, darunter die beiden bislang einzigen Niederlagen bei der SpVgg Unterhaching (1:2) und bei Borussia Dortmund II (1:2). Im Anschluss folgte die eingangs benannte Serie von fünf Spielen hintereinander ohne Niederlage, die bis heute anhält. Auf fremden Plätzen allerdings gab es in den letzten vier Spielen nur noch zwei Punkte, nämlich bei einem 1:1-Unentschieden in Mannheim (nach Rückstand) und einem 3:3 in Sandhausen (nach einer eigenen 3:1-Führung).
Zwischen dem VfB und Viktoria Köln ist die Bilanz bislang übrigens ausgeglichen. Beide Vereine trafen ausschließlich in der Drittliga-Saison 2020/21 aufeinander. Damals gab es einen Sieg für beide Teams. Der VfB gewann in Köln mit 2:0, die Viktoria mit 2:1 in Lübeck.