Marvin Petersen macht den Frontman beim Jubeln nach dem 1:0. Rechts Torschütze Maurice Knutzen, links Alban Jashari. © 2024 Ismail Yesilyurt
Himmelhoch jauchzend und zu Tode betrübt: Nach einem spektakulären Ende der Partie in der Verbandsliga Ost am Freitagabend zwischen dem SVE Comet Kiel und Suchsdorfer SV liegen diese beiden Gefühlswelten nur wenige Meter auseinander. Der Suchsdorfer SV hat in 5 Minuten mit dem Schlusspfiff aus einem 1:4 ein 4:4 gemacht und schwebt auf Wolke sieben. Der SVE Comet Kiel, der auf dem eigenen Sportplatz an der Passader Straße nach dem 4:1 in der 61. Minute eigentlich wie der sichere Sieger aussieht, ist natürlich niedergeschmettert und todtraurig über leichtfertig verschenkte Punkte.
„Das ist eine ausgefuchste Mannschaft“, erzählte Dmitrijus Guscinas, Co-Trainer des Landesligisten TSV Bordesholm, dem Reporter, der nach dem 4:1 in Erwartung weiterer Treffer des SVE Comet Kiel sich hinter das Suchsdorfer Gehäuse bewegte. Nun, das Guscinas-Lob lässt der SVE in den letzten 5 der 94 Minuten vermissen. Und der Reporter und Fotograf irrte sich zum zweiten Mal bei der Wahl der Seite, um Tore einzufangen. Und dem Aufsteiger aus Kiel kam auch etwas der Platzverweis für den SVE Comet zugute.
Zwei Mal ist es Suchsdorfs rechter Läufer Nils Seynsche, der eine Flanke zu einem Treffer hereinbringt. Nicht mit Hauruck-Fußball, sondern spielerisch holt die Mannschaft von Coach Chresten Hilbich, der unter seinem Geburtsnamen Kohlmorgen für Holstein Kiel in der Oberliga spielte, seinen Punkt. Der ist aufgrund der in etwa gleichgroßen Anzahl an klaren Chancen nicht unverdient.
Das Team von Steve Frank startet furios und stark in das Match. 2:0 nach 17 Minuten inklusive einem Traumschuss von Maurice Knutzen zum 1:0 und weiteren Chancen durch den Doppeltorschützen sowie Alban Jashari mit einem Pfostentreffer nehmen in dieser Kieler Derby dem SSV nicht den Mut. Frech und schnell nehmen die Gäste in diesem sehr guten Verbandsliga-Spiel das hohe Tempo der Cometen an und nutzen nach dem 0:2 mit ihrem beherzten Auftritt eine der klaren Chancen, u. a. durch Malte Kratzenberg und Kim-Luca Matz, aus. Max Jenisch verkürzt mit einem Schuss auf 1:2.
Nach dem Seitenwechsel geht der Ruckzuck-Fußball der Gastgeber weiter. Alban Jashari gelingt mit einem satten Schuss aus dem Strafraum das 3:1. Nach einem Zuspiel von Knutzen erhöht der selbe Spieler auf 4:1. Nach gut einer Stunde ist die Messe gelesen!? Das SVE-Halleluja wird jedoch in den letzten Minuten vom Teufel geritten. Die Gäste rennen zwar 20 Minuten lang ohne Durchschlagskraft aufgrund einer soliden Defensive der Frank-Elf an, aber dann geht es Schlag auf Schlag.
Der Mut und die Hingabe des Aufsteigers, der beim Warmmachen aufgrund einer Verletzung seinen zentralen Verteidiger Norvin Krause durch Moritz Borchers ersetzen muss, wird belohnt. Auch wenn es vom Zeitpunkt her sehr, sehr glücklich ist.
Stimmen zum Spiel
SVE Comet Kiel: Ewers – Petersen (85. Lahu), Morina, Vones, Oskar Kusnierczyk – Lawson-Body, Milbradt – Alban Jashari, Arian Jashari (87. Rühr), Schmidt – Knutzen.
Trainer: Steve Frank.
Suchsdorfer SV: Berger – Joneleit, Borchers (89. Plew), Lübbehüsen – Petersen, Jenisch (67. Blasel) – Seynsche, Matz (62. Rohlfs), Fleischer (70. Borkowski) – Sellmer, Kratzenberg (75. Levin Hilbich).
Trainer: Chresten Hilbich.
Beste Spieler: Morina, Lawson-Body, Alban Jashari, Maurice Knutzen – Tim Joneleit, Leon Petersen, Lars Lübbehausen, Nils Seynsche.
SR: Luca Knaak (Lübeck) mit normaler Spielleitung, aber für seine, bzw. des SR-Trios durcheinander gekommene Statistik auf fussball.de gibt es eine glatte Sechs. U. a. war der 4:4-Schütze Kratzenberg bereits ausgewechselt.
Assistenten: Hendrick Plambeck, Noah Alabdallah.
Zuschauer: 110.
Rote Karte: Alban Jashari (84., SVE).
Tore: 1:0 Maurice Knutzen (3.), 2:0 Knutzen (17.), 2:1 (36.), 3:1 Alban Jashari (49.), Alban Jashari (61.), 4:2 Ole Sellmer (89.), 4:3 Edgar Borkowski (90.+3), 4:4 Petersen (90.+4) .