Steven Feilbach (li., TSV Stein) läßt gegen Ben Jarik (Rot-Schwarz Kiel) nicht locker. © 2023 Ismail Yesilyurt
„Das tut für alles gut“, atmete Jan Sell nach dem überraschenden 2:1-Sieg gegen den TSV Plön auf. Überraschend vor allem, weil der stark abstiegsbedrohte TSV Stein mit einem Potpourri antrat, das insgesamt harmonierte.
Brutale Ausfälle für Stein
„Hochverdienter Sieg, weil ich das aus meiner Sicht auf die Mannschaft sehe. Wir haben brutal viele Ausfälle gehabt“, hatte Sell nach dem 1:2 am Wochenende gegen Concordia Schönkirchen große Sorgenfalten, im Nachholspiel am Mittwoch überhaupt elf Spieler auf dem grünen Rasen platzieren zu können. „3 Leute aus der Zweiten waren dabei. Und Leute, die in der Rückserie noch kein einziges Mal trainiert oder aufgehört haben. Jeder hat sich einfach komplett reingehauen“, schickte der Steiner Coach sein Team mit einer Fünfer-Abwehrkette und Co-Trainer Björn Strüven aufs Feld.
Pressing in der eigenen Hälfte
Mit einem mutigen Anlaufen im Defensiv-/Mittelfeldpressing stellten die Gastgeber die Plöner vor Probleme. „Wir wollten, dass Plön über die Außen kommt und nicht übers Zentrum. Ihre starken Spieler Sören Balk und Palle Jespersen sollten nicht so viel den Ball haben. Plön hatte natürlich ihre Möglichkeiten auf den Ausgleich. Trotzdem: Wenn man die Umstände sieht, ist der Sieg hochverdient“, resümierte Sell.
Der Plan des Steiner Übungsleiters mit Fokus auf bestimmte Zielspieler wurde von seinen Spielern sehr gut umgesetzt. Dementsprechend gab es die Belohnung mit drei äußerst wichtigen Punkten im Abstiegskampf. Mit drei Zählern Rückstand auf den Nichtabstiegsplatz 10 hat der Tabellenelfte Sichtkontakt zum rettenden Ufer.
Den Erfolg produzierten besonders die Protagonisten, die vorangegangen sind. Wie Kristof Schneider, der auf eine Position gerückt ist, die er noch nie gespielt hat, verbal nicht auf den Mund gefallen ist und als Vorbild erwiesen hat. Oder Björn Strüben, der Verantwortung übernimmt beim Elfmeter nach einem Foul an Bilal Kasim. Auf keinen Fall zu vergessen ist Steven Feilbach, der sich in alles reingeschmissen und seine Aufgabe unfassbar gut gemacht hat.
Drei Spiele und dann wird im Endklassement abgerechnet: zuerst bei Inter Türkspor Kiel II, dann zuhause gegen den VfB Kiel, der auf Platz 10 steht, und der Abschluss der Saison am 20. Mai beim MTV Dänischenhagen.
TSV Stein – TSV Plön 2:1 (1:0)
TSV Stein: Wensorra – Schneider, Hoppe (52. Wirbel), Bebendorf, Znaniewicz, Feilbach – Marr, Blumenthal (39. Laske), Lühr – Strüven, Kasim (89. Godau).
Trainer: Jan Sell.
TSV Plön: Ruether – Eike Boeck (46. Grandt), Balk, Mohamad Ali, Otte (60. Lehmann), Heiner Boeck (70. Sartory), Niclas Falk (60. Florian Falk), Dittmann, Prüß (46. Hay), Jespersen, Schimming.
Trainer: Mats Böckmann-Rixen
Schiedsrichter: Patrik Arnoldt (Eintracht Eggebek).
Assistenten: Tim Schröder, Till-Patrick Schubring.
Zuschauer: 50.
Gelb-Rote Karte: Lühr (78., Stein) – Mohamad Ali (83., Plön).
Tore: 1:0 Marr (16.), 1:1 Balk (77.), 2:1 Strüven (88., Foulelfmeter).