SSG Rot-Schwarz Kiel: Frühlingspause friert Team von Benno Szodruch ein

von Michael Felke

Rot-Schwarz-Goalgetter Thies Borchardt ist schwer zu bremsen. Hier durch ein Foulspiel von Martin Rehbehn (Wiker SV). Fotos: © Ismail Yesilyurt


Zum Start der Rückserie durfte die SSG Rot-Schwarz Kiel noch mit dem Titel in der Verbandsliga Ost liebäugeln. Dann jedoch ließ eine Reihe von Spielausfällen im März und ein enger Spielplan im April und Mai die nicht unberechtigten Hoffnungen der Kieler wie eine Seifenblase platzen. Am Preetzer TSV, der mit neun Punkten Vorsprung souverän Meister wurde, gab es nichts zu klingeln. Die Kieler konnten sich aber immerhin mit der Vizemeisterschaft trösten.

Tim Gürntke (Rot-Schwarz Kiel), mit guten Leistungen 2021-22, mit seinen Wiker Wingmen Jonas Kessler (li.) und Sascha Lazinka. © Ismail Yesilyurt
Tim Gürntke (Rot-Schwarz Kiel), mit guten Leistungen 2021/22, mit seinen Wiker Wingmen Jonas Kessler (li.) und Sascha Lazinka.

„Glückwunsch nach Preetz. Wer in so einer Saison so konstant seine Leistung abruft und Punkte einfährt, der hat meinen Respekt. Preetz ist verdient Meister geworden“, erklärt SSG-Trainer Benjamin Szodruch, dessen Team im ersten Spiel der Rückserie gegen den VfR Laboe mit 8:0 großartig auftrumpfte, dann aber aufgrund von Spielausfällen nur von Woche zu Woche planen konnte und schließlich vom 5. März bis zum 9. April pausieren musste. Der Schwung war dahin. „Wir hätten gern gespielt, aber es lag nicht in unserer Hand. So gab es wie für viele andere Mannschaften auch einen ganz engen Spielplan, der keinen fairen Wettbewerb zuließ. Wir sind von den Verbandsligisten die einzige Staffel, die alle Spiele absolviert hat. Das geht auch anderes und verringert die Verletzungsgefahr. Oder man verlängert die Saison“, ist Szodruch nicht einmal unberechtigt verärgert darüber, dass nicht bis in den Juni hineingespielt wurde.

Coach Benno Szodurch (vorne) schaut sich in Ruhe neben Assistent Alexander von Randow das Spiel an. © Ismail Yesilyurt
Coach Benno Szodurch (vorne) schaut sich in Ruhe neben Assistent Alexander von Randow das Spiel an.

Durch den lückenhaften Spielplan hatten einige Mannschaften schon das ein oder andere Mal unter Wettkampfbedingungen gespielt, andere nicht. Besonders arg betroffen waren die Rot-Schwarzen, die lange brauchten, um wieder in Tritt zu kommen. Zu lange. Denn nach den ersten drei Spielen gegen Saxonia (0:0), Schönkirchen (2:2) und Preetz (0:1) waren die Titelambitionen dahin. „Ein Tiefpunkt war dann noch das 2:3 gegen Plön“, ergänzt Szodruch, dessen Team jedoch noch einen großen Paukenschlag im positiven Sinn parat hatte. Vier Spieltage vor dem Saisonfinale geriet die SSG im Rückspiel beim Spitzenreiter Preetzer TSV in doppelte Unterzahl, musste Angreifer Tobias Nehren ins Tor beordern und behielt dennoch die Oberhand. Das Tor von Tim Gürntke zum 1:0 reichte den Kielern zum Sieg und zwar nicht nur, weil alle Rot-Schwarzen aufopferungsvoll kämpften, sondern auch, weil Tobias Nehren über sich hinauswuchs und zudem noch einen Strafstoß der Preetzer parierte.

Leon Lembke ist mit seiner Physis und seinem Tempo eine Bank auf der linken Seite. Hier in der Offensive gegen Dobersdorf. © Ismail Yesilyurt
Leon Lembke ist mit seiner Physis und seinem Tempo eine Bank auf der linken Seite. Hier in der Offensive gegen Dobersdorf.

„Das war schon ein großartiges Erlebnis. Aber auch der 5:0-Sieg gegen Flintbek bemerkenswert und zwar deshalb, weil wir zu dem Zeitpunkt vier Spiele in zehn Tagen ausgetragen haben. Insgesamt hat die Mannschaft einen Schritt nach vorne gemacht. Und am Ende haben wir so viele Punkte wie niemals zuvor sammeln können. Das ist aller Ehren wert“, hob SSG-Trainer „Benno“ Szodruch noch Angreifer Thies Borchardt hervor, der 17 Mal traf und zweitbester Torschütze der Liga wurde.

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