Mit all seiner Routine trennt Christoph Hagge (li., Slesvig IF) gleich Tahir Yilmaz (Inter Türkspor Kiel) vom Ball. © 2024 Ismail Yesilyurt
Mit einem neuen hauptverantwortlichen Cheftrainer gastiert Slesvig IF in der Landesliga Schleswig beim vor und auch nach dem 16. Spieltag Tabellenzweiten Inter Türkspor Kiel. Nach 10 Spielen, in denen nur ein Punkt geholt wurde, trat Finn Petersen, der zu Saisonbeginn die Schleswiger übernommen hatte, am letzten Dienstag nach dem 0:7-Debakel von Wochenende im Schleswiger Derby gegen Friedrichsberg von seinem Traineramt zurück. Nach Anfrage seitens des Vereins übernimmt Co-Trainer Daniel Walter vorerst bis zum Saisonende beim Schlusslicht mit 10 Punkten die Verantwortung.
5 Minuten entscheiden das Match
Zwar sorgt der Trainerwechsel für neuen Schwung, aber beim Oberliga-Absteiger gibt es nicht zu holen. Weil knapp 10 Minuten vor dem Seitenwechsel die Gäste kalt erwischt werden. Mit drei gut herausgespielten Treffern in der entscheidenden Phase ziehen die Interisti, mit einer insgesamt guten Chancenverwertung, auf 4:1 davon.
Tahir Yilmaz ebnet mit 8. Saisontor Inter den Weg
Bis zum 2:1 durch Tahir Yilmaz, der nach einer starken Vorarbeit von Moritz Haye auf der linken Seite bei der scharfen Hereingabe am Torraum den berühmten Tick schneller am Ball ist als Keeper Max Moldenhauer, kann SIF das Duell offen halten. Mit einer engagierten Einsatzfreude und Pressing in der eigenen Hälfte hat die Walter-Elf selbst die Gelegenheiten zur erneuten Führung.
Thies Verner bringt Slesvig IF in Front
Die gelingt den Schleswigern nachdem Inters Burak Özcan aus etwa 7 Metern den Ball nicht kontrolliert abschließen kann, sodass diese Großchance weit über dem Querbalken landet (3.). Nach einem unnötigen Ballverlust von ansonsten sehr emsigen Pascal Polonski vor dem eigenen Strafraum bedient Jesper Bahr, der mit Sabastian Zamanakos zu den besten SIF-Spielern zählt, mit einem Querpass Thies Verner, der nur noch einzuschießen braucht.
Sicherer Elfmeter durch Eugen Halili wichtig
Etwas später landet ein Angriff von Özcan über links unglücklich am Arm von Jonas Geertz. Im Strafraum. Ergo: Handelfmeter, den Eugen Halili sicher zum 1:1 verwandelt. Die Gäste haben danach zwei gute Möglichkeiten zum 2:1. Erst köpft Christoph Hagge nach einem Eckball an den rechten Pfosten (24.). 3 Minuten später kann Türkspors Haye einen SIF-Konter im letzten Augenblick entschärfen.
1:2 bringt Slesvig IF aus dem Tritt
Das 2:1 für die Kieler kommt zwar aus dem Nichts, da die Schleswiger keine nennenswerten Möglichkeiten zulassen bis zu dem Zeitpunkt, ist aber auch die Folge des Tempos, das Inter in den ersten 45 Minuten stets hochhält. Als dann Yilmaz mit einem platzierten Schuss von der Strafraumgrenze und Halili nach Rückpass aus 11 Metern den Schwung der erstmaligen Führung mitnehmen, wird Slesvig IF auch im 11. Spiel in Folge ohne einen Dreier bleiben.
Daniel Walter schickt SIF taktisch verändert aufs Feld zurück
Daran ändert auch der mutige Auftritt der Truppe von Daniel Walter nach dem Seitenwechsel nicht viel, obwohl der Mannschaft von der Schlei schnell das 2:4 gelingt. Wieder hat der Favorit in der Defensive fahrlässig agiert. Slesvig IF stört nun immer weiter vorne in der gegnerischen Hälfte. So verlagert sich das Spielgeschehen mehr und mehr in das Mittelfeld. Je eine Chance durch Batuhan Ibrahimoglu (53.), der aus 6 Metern den Ball nicht voll trifft, und Jesper Bahr per Flachschuss (60.) sind die einzigen Aufwärmer vor dem Doppelpack, dem dritten für Inter Türkspor in diesem Spiel, von Joshua Wandel in der Nachspielzeit. Dadurch fällt an diesem nasskalten und frühen Sonntagabend das Endergebnis zu hoch aus.
Lob und Tadel von David Lehwald
„Die 6 Tore sind auch herausgespielt entstanden. Sind aus einem Plan entstanden so wie wir ins letzte Drittel spielen wollen“, freut sich David Lehwald auf der einen Seite. Auf der anderen wurmen die zwei Gegentreffer, die der Inter-Coach in „indivuelle Fehler und Unachtsamkeiten“ katalogisiert.
Auf Slesvig IF warten noch 2 Heimspiele gegen Weiche Flensburg 08 II und Frisia Risum-Lindholm, um die Ausgangslage im Abstiegskampf 2025 auf einer besseren Grundlage anzugehen. Inter, einen Punkt hinter Spitzenreiter Obere Treene, muss zwei Mal auswärts ran. Nächste Woche bei Stjernen Flensborg und zum Jahresabschluss im Derby beim TSV Klausdorf.
Stimme zum Spiel
Inter Türkspor Kiel: Hoop – Perro (63. Imasün), Polonski, Horstinger, Haye (63. Volkers) – Marquardt – Burak Özcan (87 Derici), Ibrahimoglu (63. Rashid), Halili, Sönmez (76. Wandel)– Yilmaz.
Trainer: David Lehwald.
Slesvig IF: Moldenhauer – Geertz (55. Patrick Nielsen), Koch, Hagge, Rusch – Böttcher (61. Harb), Zamanakos – Adonai, Cedric Nielsen, Bahr – Verner (76. Bieck).
Trainer: Daniel Walter.
Beste Spieler: Moritz Haye, Eugen Halili, Tahir Yilmaz – Christoph Hagge, Sabastian Zamanakos, Jesper Bahr.
SR: Tim-Marvin Meyer (TuS Garbek).
Ass.: Felix Bütenschön, Tom Finken.
Z.: 87.
Tore: 0:1 Thies Verner (13.), 1:1 Eugen Halili (19., FE), 2:1 Tahir Yilmaz (37.), 3:1 Tahir Yilmaz (41.), 4:1 Eugen Halili (42.), 4:2 Cedric Nielsen (51.), 5:2 Joshua Wandel (91.), 6:2 JoshuanWandel (92.).