Schomaker und Vukelic stützen Thronplatz des VfR Neumünster

von Helwig Pfalzgraf

Pech für Louis Schütt (li., Eidertal). Der 1:2-Anschlusstreffer zählte nicht. Eine umstrittene Abseitsposition verhinderte eine Spannung in der letzten Viertelstunde (Archivfoto). Quelle: Ismail Yesilyurt


SpVg Eidertal Molfsee – VfR Neumünster 0:2 (0:1)

Der Tabellenzweite empfing den Tabellenersten. Ein absolutes Spitzenspiel in der Landesliga Mitte. Nicht nur auf dem Papier, auch auf dem Platz entwickelte sich ein temporeiches, spannendes Match auf hohem Niveau.

Beide Teams begannen ohne langes Abtasten offensiv ausgerichtet. Zunächst bestimmte der Gast das Spielgeschehen. Der schnelle Linksaußen Mika Hirsch, letztes Jahr Matchwinner für den VfR in Eidertal, für den er 2014/15 in der C-Jugend Regionalliga auflief, prüfte in der Anfangsphase gleich zweimal den starken Yannik Bültena, der seit diesem Spieljahr das Eidertaler Gehäuse hütet.

Die größte Chance hatte jedoch Tarik Alioua, der freistehend an Bültena scheiterte (25.). Doch dann hatte auch Eidertal ins Spiel gefunden. Aber auch Louis Schütt konnte völlig frei (31.) den gleichfalls fehlerlosen Bennet Sparfeld in VfR-Gehäuse nicht bezwingen. Sparfeld hatte heute den Vorzug vor dem zuletzt so starken Kjell Berger erhalten hatte.

Als die Molfseer immer stärker wurden und das Spiel völlig offen war, schlug der VfR eiskalt zu. Hirsch, Burhan Gülbay und Ihab Hathat spielten Mannschaftsführer Jonas Schomaker frei, der mit links Bültena aus sechs Metern bezwang (37.).

Ausgerechnet Schomaker, der zusammen mit Livius Höckendorff sechs Jahre lang von der C- bis zur A-Jugend ein kongeniales Eidertaler Innenverteidigerduo in den jeweiligen Jugend-Oberligen bildete und mit Eidertal 2015 den U19-Landesmeistertitel feierte! Damals auch auf Eidertaler U19-Seite dabei: Christoph Kahlcke, heute wieder ein wichtiger Baustein in der VfR-Defensive.

Eidertals Nico Bruns (li.), daneben Torschütze und VfR-Kapitän Jonas Schomaker mit der Holstein Kiel-Fraktion (grechts Timo Becker) freuen sich über ein interessantes Spiel. Quelle: H. Pfalzgraf
Eidertals Nico Bruns (li.), daneben Torschütze und VfR-Kapitän Jonas Schomaker mit der Holstein Kiel-Fraktion (rechts Timo Becker) freuen sich über ein interessantes Spiel. Quelle: H. Pfalzgraf

Da wollte sich Höckendorff gegen seine ehemaligen Mitspieler, heute wie Schomaker nicht IV, sondern auf der “Sechs”, nicht lumpen lassen: Seine Kopfball-Granate nach Marvin Blümke-Ecke (43.) wäre genau im Dreieck eingeschlagen, wenn der wieder starke Mittelfeldmotor Gülbay den Ball nicht von der Linie gekratzt hätte. So konnte der VfR seine Führung in die Halbzeit bringen.

In der zweiten Halbzeit trat dann der VfR immer sicherer auf. Als ausgerechnet Eidertals Routinier Nedim Hasanbegovic ein Rückpass zu kurz geriet, spitzelte Vuk Vukelic dazwischen, umkurvte Bültena und schob zum 0:2 ein (64.). Vukelic war erst mit dem Anpfiff in die Startelf gerutscht, nachdem sich Youssef Bouzoumita beim Warmmachen verletzt hatte.

Die endgültige Entscheidung ist Vuk Vukelic (VfR Neumünster) einen Fußball-Striptease wert. Mika Hirsch (li) und Ihab Hathat (von Tom Lenke (Eidertal) verdeckt) sind dabei. Quelle: Olaf Wegerich
Die endgültige Entscheidung ist Vuk Vukelic (VfR Neumünster) einen Fußball-Striptease wert. Mika Hirsch (li.) und Ihab Hathat (von Tom Lenke (Eidertal) verdeckt) sind dabei. Quelle: Olaf Wegerich

Als der ansonsten starke Schiedsrichter Lukas Koch ein Tor von Louis Schütt aufgrund der hochgehenden Flagge seines Assistenten wegen (vermeintlichen) Abseits nicht anerkannte (77.), war das Spiel gelaufen. Tenor der auf gleicher Höhe stehenden Neumünsteraner Fans: “Glück gehabt VfR, das war kein Abseits”.

Danach wirkte es so, als sei bei Eidertal nun ein bisschen die Luft raus. Die Köpfe gingen runter, es wurde lamentiert und der VfR brachte den Sieg locker nach Hause. Und war dem dritten Tor näher als Eidertal dem Anschlusstreffer. Der letzte Zug zum Tor fehlte nun. Die eingewechselten Thore Möller (Bültena hielt) und Agron Gashi (zögerte zu lange mit dem Abschluss) hatten noch gute Chancen.

Fazit: Ganz starkes, überaus faires Spiel, bei dem der VfR vielleicht die Spur cleverer und ausgeglichener agierte. Die SpVg wird sich in dieser Form in der Spitzengruppe halten.

SpVg Eidertal Molfsee: Bültena – Celik (58. Lemke), Neumann (58. Fischer), Hasanbegovic, Nico Bruns – Clausen (70. Schewior), Höckendorff – Blümke, Gutzeit, Mortensen (76. Kastner) – Louis Schütt.
Trainer: Michael Rohwedder.

VfR Neumünster: Sparfeld – Kahlcke, Yamak, Latifi, Arian Jashari – Gülbay (70. Stölting), Schomaker (84. Möller) – Alioua (62. Nasri), Hathat (88. Gashi), Hirsch – Vukelic (77. Kulka).
Trainer: Abdulselam Yilmaz.

Schiedsrichter: Lukas Koch (TSV Süderbrarup),
Assistenten: Maik Schmuck, Simon Piper.

Zuschauer: 180.

Tore: 0:1 Schomaker (37.), 0:2 Vukelic (64.).

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