Punkteteilung im Kellerderby – Bordesholm tritt auf der Stelle

von Olaf Wegerich

Jonas Schomaker (li. in rot) erzielte für den TSV Bordesholm das 2-2 beim VfB Lübeck II (Szene aus dem Hinspiel). © 2023 Olaf Wegerich


Im Kellerduell der Flens-Oberliga trennten sich am Sonntagabend auf dem Kunstrasenplatz an der Lübecker Lohmühle der VfB Lübeck II und der TSV Bordesholm verdient mit 2:2 (1:1). Die Gastgeber bleiben damit weiterhin auf dem 12. Platz, haben aber auch schon drei Spiele mehr ausgetragen als der MTSV Hohenwestedt auf dem ersten Regelabstiegsplatz. Der TSV Bordesholm bleibt weiterhin auf dem 15. und vorletzten Platz. Der Rückstand zum rettenden Ufer beträgt bei nur noch sechs Spielen schon jetzt fünf Zähler.

Adou legt Möller – Lucht trifft vom Punkt

Die Gäste erwischten den besseren Start und kamen nach einem Foul von Emanuel Adou an Rune Möller zu einem berechtigten, aber unnötigen Foulelfmeter. Möller war an der Grundlinie eigentlich schon viel zu weit abgedrängt und wurde aber von Adou zu heftig mit den Armen umklammert. Bordesholms Toptorjäger Malte Lucht ließ sich die Chance nicht entgehen und verwandelte den fälligen Foulelfmeter sicher zum 0:1.

Malte Lucht (re., TSV Bordesholm) bringt den TSV vom Punkt in Führung. © 2023 Olaf Wegerich
Malte Lucht (re., TSV Bordesholm) bringt den TSV vom Punkt in Führung. © 2023 Olaf Wegerich

Boho vergibt Zwei-Tore-Führung

In der Folge hatten die Gäste weitere gute Möglichkeiten, die Führung auszubauen, doch die blieben ungenutzt. „Wir hätten zur Pause schon 2:0 oder 3:1 vorne liegen müssen“, haderte Boho-Trainer Peter Speth mit der ausbaufähigen Chancenverwertung. Doch die Gäste, die ansonsten in der ersten Halbzeit sehr diszipliniert spielten und aufopferungsvoll den Vorsprung verteidigten, schafften es nicht, den so wichtigen Vorsprung in die Pause zu retten.

Dodoo von Evers zu Fall gebracht – Büyükdemir trifft zum Ausgleich

Jonas Evers hatte im Zweikampf mit Perry Dodoo den Lübecker unglücklich an der Hacke getroffen. „Da war ein Kontakt. Seine Leichtsinnigkeit an der Grundlinie wurde bitter bestraft. Der Lübecker war bereits auf dem Weg aus dem Strafraum raus“, ärgerte sich Speth. Kubilay Büyükdemir (44.) verwandelte den fälligen Foulelfmeter zum 1:1-Pausenstand.

Lübecker Nachwuchs nicht effektiv genug

In der zweiten Hälfte präsentierte sich der VfB gegen nicht mehr so präsente Gäste wie verwandelt. Bordesholm wurde mehr und mehr in die Defensive gedrängt, konnte sich aber neben der kompakten Abwehr auch auf den starken Torhüter Jarle Schrock verlassen, der zweimal mit starken Paraden den Lübecker Nachwuchs zum Verzweifeln brachte. „Der Ausgleichstreffer kurz vor der Pause hat Lübeck mental gepusht. Sie waren in der zweiten Hälfte spielbestimmend. Wir konnten nur noch auf unsere Umschaltmomente setzen“, war Speth erst einmal froh, diese Phase unbeschadet überstanden zu haben.

Jarle Schrock rettet TSV Bordesholm „den Arsch“

Doch eine bessere Restabsicherung und der starke Schrock verhinderten Schlimmeres. „Er hat uns in der Lübecker Drangphase mehrfach den Arsch gerettet und uns im Spiel gehalten“, musste auch Speth eingestehen. Bei sommerlichen Temperaturen von über zwanzig Grad wurde es am Ende auf dem mit Granulat belegten Kunstrasenplatz, der sich immer mehr erwärmte, auch eine Frage der richtigen Kräfteeinteilung. „Es ist schon sehr kräftezehrend auf so einem Geläuf zu spielen“, attestierte Speth.

Ramiz Demir mit dem Führungstreffer für den VfB

So kam es nicht völlig unerwartet, dass die Lübecker eine ihrer Möglichkeiten nutzen würden. Ramiz Demir (76.) gelang der nicht unverdiente 2:1-Führungstreffer für bis dahin optisch klar überlegene Gastgeber. Die Lübecker müssen sich ankreiden lassen, weitere Großchancen zur endgültigen Entscheidung ausgelassen zu haben.

Jonas Schomaker rettet Boho einen Punkt

Doch Bordesholm zeigt Nehmerqualitäten und wirft noch einmal alles in die Waagschale. Nachdem der Ball im Strafraum zunächst mehrfach abgewehrt werden konnte, trifft Jonas Schomaker aus dem Gewühl zum 2:2 (87.) Ausgleich. Doch die Gäste wollen mehr und haben in der Nachspielzeit noch drei Großchancen, um sogar einen Sieg einzufahren. Schüsse von Luca Assemien und Tilman Stegner kann Philipp Diestel im Lübecker Tor abwehren. Malte Lucht zielt knapp daneben und ein Schuss von Rune Möller kann im letzten Moment geblockt werden. „Die letzten zehn Minuten haben wir auf ein Tor gespielt. Hier war für uns mehr drin. Ein Sieg wäre total wichtig gewesen. Es ist das erste Mal seit ich nach der Winterpause die Mannschaft übernommen habe, dass wir einen Rückstand gedreht haben“, freute sich Speth zumindest über den Teilerfolg, der Bordesholm zumindest rechnerisch weiter am Leben hält.

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