Henrik Schnoor (li.) und Jannis Brandt (Hohenwestedt) gegen Björn Lass (Satrup). © 2023 Olaf Wegerich
Nach der ärgerlichen und am Ende viel zu deutlichen 1:4 (1:2)-Heimniederlage gegen den Mitaufsteiger TSV Nordmark Satrup hat der MTSV Hohenwestedt im Kampf um den Klassenerhalt in der Flens-Oberliga einen Rückschlag erlitten. Damit sind die Gastgeber vorerst auf den 12. Platz in der Flens-Oberliga abgerutscht. Für die kampfstarken Satruper, die durch den Erfolg auf den 5. Platz vorgerückt sind, war es zudem bereits der dritte Auswärtserfolg. Auch ohne ihren verletzten Ausnahmestürmer Ken Dikun zelebrieren die Satruper attraktiven und offensiven Angriffsfußball.
3 Hohenwestedter Siege aus letzten 4 Spielen
Für die nach drei Siegen aus den letzten vier Spielen sehr selbstbewusst agierenden Gastgeber, die auf die erkrankten Führungsspieler Tjark Sievers und Falko Möller verzichten mussten, begann das Spiel zunächst mit einigen sehr guten Torchancen, die jedoch sehr fahrlässig vergeben wurden.
MTSV mit stürmischen Beginn – Thies Kochanski scheitert zweimal
Bereits nach zehn Minuten hätten die stürmischen Gastgeber nach zwei klaren Torchancen von Thies Kochanski die Führung an sich reißen können. Doch bei dem ersten Hochkaräter hatte sich der Torjäger den Ball zu weit vorgelegt und in der zweiten Situation verfehlte der MTSV-Torjäger das Ziel. Kilian Pingel und Lars Baufeldt scheiterten ebenfalls in aussichtsreicher Position und Michael Behnke, der wieder in der Startformation stand, hatte seinen Kopfball nach einem Standard zu zentral angesetzt.
Satrup zielstrebiger trifft doppelt
Wesentlich zielstrebiger und cleverer agierten die Satruper, die ihre wenigen Chancen konsequent nutzen. So traf Finn Christiansen (29.) nach Vorarbeit von Clemens Nielsen mit einer halbhohen Direktabnahme zur etwas überraschenden Gästeführung und Mats Petersen (38.) konnte per Vollspanntreffer die Führung weiter ausbauen.
Tim Sienknecht trifft für den MTSV
Doch der MTSV ließ sich nicht hängen und drängte auf den so wichtigen Anschlusstreffer. Nach einem eindeutigen Foul am durchgebrochenen Thies Kochanski entschied Schiedsrichter Florian Lisiak auf Strafstoß für die Gastgeber. Tim Sieknecht (41.) nutzte die Gelegenheit und traf zum 1:2 für den Gastgeber, der damit wieder Hoffnung schöpfen durfte. Zudem kam der Anschlusstreffer kurz vor der Pause zu einem psychologisch wichtigen Zeitpunkt für die Gastgeber, die hoch motiviert aus der Kabine kamen und weiter vehement drängten.
Hohenwestedt setzte nach der Pause die Satruper weiter gehörig unter Druck, doch die Mannschaft von Trainerfuchs Bernd Hansen, die ungeschlagen als Meister der Landesliga Schleswig aufgestiegen war, hatte sich durch ihre jüngsten Erfolge viel Selbstbewusstsein erarbeitet und hielt in einer packenden hart umkämpften Partie konsequent dagegen.
Dennoch kam der MTSV durch Kilian Pingel (64.) mit einem Flachschuss und durch den eingewechselten Felix Ploog nach Vorarbeit vom starken Pingel zu weiteren guten Möglichkeiten, die jedoch ungenutzt blieben.
Teufelskerl Ingmar Struck rettet Nordmark die Führung
Nach einem eindeutigen Foul an Thies Kochanski bekommt die Heimelf einen weiteren berechtigten Strafstoß zugesprochen, doch diesmal ahnt Torhüter Ingmar Struck die Ecke und kann den gut getretenen Schuss von Tim Sienknecht mit einer starken Parade zur Seite abwehren.
Satrup schlägt eiskalt zurück
Den gefühlt sicheren Ausgleich vor Augen vergeben zu haben, bekommen nun die Gäste wieder Aufwind und setzen ihrerseits Nadelstiche. Nach einem schulmäßigen Konter trifft Satrups Toptorjäger Christoph Ottsen (80.) mit einem gefühlvollen Heber, zugleich seinem bereits 9. Saisontreffer, zum 1:3 für die sehr effizienten Gäste, denen durch Jannik Sellmer (89.) gegen nun resignierende Gastgeber sogar noch das 1:4 gelingt.
Stimmen zum Spiel
Trainer Udo Kochanski (MTSV Hohenwestedt): „Diese Niederlage war so unnötig wie ein Kropf. Wir hatten acht klare Chancen. So viele wie in keinem anderen Spiel bisher. Beim zweiten Gegentreffer hat die Abstimmung nicht gestimmt. Das darf uns nicht passieren.“
Trainer Bernd Hansen (TSV Nordmark Satrup): „Wenn Hohenwestedt den zweiten Elfer zum Ausgleich nutzt, wäre alles möglich gewesen und wir hätten auch verlieren können. Hinten hatten wir schon unsere Probleme. Unser Kapitän Timo Andresen war auch auf für ihn ungewohnter Position hinten zum Einsatz gekommen. Vorne haben wir ein Superspiel gemacht und unsere Chancen gut genutzt. Wir sind froh, schon so viele Punkte gesammelt zu haben. Wenn du schon so gut gepunktet hast wie wir bisher, trittst du mit einem anderen Selbstbewusstsein an. Ansonsten kann das für uns auch ein Ritt auf der Rasierklinge werden.
MTSV Hohenwestedt: Beckmann – Clas Sievers (64. Ploog), Schnoor, Engbrecht, Brandt – Schwarz, Behnke (73. Lüdtke), Sienknecht, Pingel – Kochanski, Baufeldt (64. Falkenhagen).
Trainer: Udo Kochanski und Sebastian Barth.
TSV Nordmark Satrup: Struck – Falke, Hansen (69. Waterhues), Andresen, Christian Reimer (83. Wintschel) – Mats Petersen, Christiansen (69. Sellmer), Lasse Petersen (90. Bennet Reimer), Nielsen (84. Johannsen) – Lass, Ottsen.
Trainer: Bernd Hansen.
Schiedsrichter: Florian Lisiak (SV Friedrichsort).
Assistenten: Jan Mika Kröhnert, Jannik Prodzinski.
Zuschauer: 250 auf dem Sportplatz Wilhelmshöh in Hohenwestedt.
Tore: 0:1 Finn Christiansen (29.), 0:2 Mats Petersen (38.), 1:2 Tim Sienknecht (41., Foulelfmeter), 1:3 Christoph Ottsen (80.), 1:4 Jannik Sellmer (89.).