Kilia Kiel durch Tore von Petrick, Yakubowski und Yazgan im Finale

von Benedict Klimmek

Die Führung für Kilia Kiel – alle Feldspieler gratulieren Benjamin Petrick (26). Fotos: © Ismail Yesilyurt


FC Kilia Kiel – Inter Türkspor Kiel 3:0 (1:0)

Die Fans der Kieler-Fußballszene durften sich am Mittwochabend auf ein echtes Highlight freuen. Im erneuerten Kilia-Stadion traf der Spitzenreiter der Landesliga Mitte im Kieler Kreis-Pokalhalbfinale auf den Oberligisten Inter Türkspor Kiel. Die zahlreich erschienen Zuschauer erlebten ein interessantes Fußballspiel, das zeitweise sehr „hitzig“ war und am Ende mit Kilia Kiel einen verdienten Sieger gefunden hat.

Den besseren Start in die Partie erwischten die Gäste, die bereits in den ersten zehn Minuten zwei Freistoßtorchancen durch Acer verbuchten. Allerdings gingen beide Versuche am Kilianer Tor vorbei. In einem Spiel, das von beiden Mannschaften sehr intensiv geführt wurde, warteten die Zuschauer zwar auf klare Tormöglichkeiten, durften sich dafür aber auf leidenschaftliche Zweikämpfe im Mittelfeld freuen.

Zwei gegen zwei - Okan Erkocu (am Ball) und Jeppe Waschko über die Umleitung Soranno gegen Teyi Lawson-Body und Luca Aouci (li., Kilia).
Zwei gegen zwei – Okan Erkocu (am Ball) und Jeppe Waschko über die Umleitung Soranno gegen Teyi Lawson-Body und Luca Aouci (li., Kilia).

Nach einer guten halben Stunde sollte auch Kilia seine erste Torchance bekommen. Benjamin Petrick legte sich aus etwa 25 Metern das Spielgerät zum Freistoß hin und vollstreckte zur 1:0 Führung (30.). Dabei profitierte der Schütze, dass Inter-Keeper Christoph Zander spekulierte und die Torwartecke freimachte. Inter ließ sich von dem Rückstand nicht beirren und nahm weiterhin aktiv an der Partie teil. Die größte Chance besaß Jeppe Waschko (34.) nach einer Freistoßflanke von Acer, doch Kilias Schlussmann Torben Franzenburg war auf dem Posten.

Kilias Keeper Torben Franzenburg sucht den Pfosten als Anhaltspunkt nach einem gefährlichen Freistoß von Rezan Acer (Inter Türkspor) in Hälfte eins.
Kilias Keeper Torben Franzenburg sucht den Pfosten als Anhaltspunkt nach einem gefährlichen Freistoß von Rezan Acer (Inter Türkspor) in Hälfte eins.

Auf der anderen Seite vergab Yannik Jakubowski erst eine Kopfballchance, indem er rechts am Tor vorbei köpfte und nur kurze Zeit später kam der Torjäger erneut einen Schritt zu spät, als er eine Kopfballverlängerung von Florian Foit am zweiten Pfosten verpasste. Pünktlich erfolgte der Pausenpfiff und ein Unentschieden wäre zu diesem Zeitpunkt der gerechtere Zwischenstand gewesen.

Mit der Führung im Rücken gelang es der Heimmannschaft, druckvoller auf das Tor der Gäste zu spielen. Cheftrainer Nicola Soranno muss in der Halbzeit die richtigen Worte gefunden haben, denn bereits fünf Minuten nach Wiederanpfiff hatte Jakubowksi (51.) die erste Torgelegenheit der zweiten Hälfte, doch mit seinem Versuch aus spitzem Winkel scheiterte er an Zander. Kilia blieb weiter am Drücker und nach einer Flanke aus dem Halbfeld hatte erneut Jakubowski (56.) die Chance auf 2:0 zu erhöhen, doch auch dieses Mal ging sein Kopfball am Tor vorbei. Augenscheinlich war der Ehrgeiz geweckt, denn die nächste Torgelegenheit konnte der Angreifer nutzen und erhöhte auf 2:0. Aus kurzer Distanz überwand der Angreifer Zander (60.). Ausschlaggebend für den Treffer war das aggressive Anlaufen und der frühe Ballgewinn in der gegnerischen Hälfte.

Tom Warncke, bester Spieler auf dem Platz mit viel Ruhe und Übersicht jederzeit, hält Rezan Acer (re.) vom Ball fern.
Tom Warncke, bester Spieler auf dem Platz mit viel Ruhe und Übersicht jederzeit, hält Rezan Acer (re.) vom Ball fern.

Die Gäste von Inter Türkspor Kiel versuchten zwar Vieles, doch wirkliche Gefahr konnten sie nicht entfachen und so blieb Franzenburg weitestgehend beschäftigungslos in der zweiten Hälfte. Augenscheinlich schwanden die Kräfte der Gäste und nur noch der eingewechselte Joshua Timm konnte für einen Hingucker sorgen, indem er seinen Gegenspieler kurz vor der Torauslinie mit dem „Zidane-Trick“ ausspielte, die anschließende Flanke konnte von Kilia geklärt werden.

Im Stile einer Spitzenmannschaft verwalteten die Rot-Weißen nun die Führung und setzten gelegentlich noch ein paar Zeichen. Erst scheiterte Lars Horstinger an Zander und später zielte Jan Matti Seidel nicht genau genug und sein Schuss ging links am Tor vorbei. Für die endgültige Entscheidung sorgte Serhat Yazgan, der den Ball nach Yakubowski-Flanke im Tor versenkte (82.). Mit dem 3:0 und noch knappe zehn Minuten Restspielzeit gab es keine Zweifel mehr, welche Mannschaft in das Finale einziehen wird.

Inter Türkspors Spielgestalter Rezan Acer sucht hier Raum und Mitspieler auf der rechten Kilia-Seite.
Inter Türkspors Spielgestalter Rezan Acer sucht hier Raum und Mitspieler auf der rechten Kilia-Seite.

Schlussendlich musste Inter Türkspor Kiel sich Kilia Kiel geschlagen geben, das aufgrund der zweiten Hälfte auch in Ordnung geht. Die Gäste haben es verpasst, in der ersten Halbzeit ein Tor zu erzielen und konnten dem aufkommenden Druck in der zweiten Halbzeit nicht standhalten. Die Kilianer können sich mal wieder auf ihre Torjäger Petrick und Jakubowski verlassen, die mit ihren beiden Toren den Weg ins Finale ebneten. Dort wartet mit Comet Kiel wieder eine Mannschaft vom Ostufer, die sicherlich alles daran setzen werden, den Favoriten und Titelverteidiger FC Kilia Kiel zu stürzen.

Stimmen zum Spiel (zum Anhören klicken):

Nicola Soranno (Cheftrainer FC Kilia Kiel)
Onur Cokgez (Cheftrainer Inter Türkspor Kiel)
Tom Warncke (FC Kilia Kiel)
Erdogan Cumur (Inter Türkspor Kiel)

FC Kilia Kiel: Franzenburg – Lawson-Body (45. Ramo), Foit, Amponsah, Horstinger – Warncke – Baller (85. Trepca), Yazgan (85. Meshekrani), Petrick (71. Seidel), Aouci – Jakubowski.
Trainer: Nicola Soranno.

Inter Türkspor Kiel: Zander – Schmidtke, Yamak, Akbaba, Erol (74. Yildirimer) – Waschko, Zinkondo, Acer (82. Tasci) – Halili (63. Lorentzen), Cumur (63. Timm), Erkocu.
Trainer: Onur Cokgez.

Schiedsrichter: Jan Mika Kröhnert (KSV Holstein).
Assistenten: Jannik Kindt, Mats Siegmund.

Zuschauer: 500.

Tore: 1:0 Petrick (30.), 2:0 Jakubowski (60.), 3:0 Yazgan (82.).

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