Joshua Timm für VfB Kiel ganz schlimm

von Ismail Yesilyurt

Beitragsfoto: Und los geht es. Joshua Timm startet aus dem Mittelfeld wieder einen seiner Tempoläufe. Mit Ball am Fuß. ©Ismail Yesilyurt


VfB Kiel – Inter Türkspor Kiel III 2:3 (1:2)

Nach seinem ersten Tor wollte er gar nicht so richtig und hielt sich bedeckt. Sein zweiter Treffer zur erneuten zwischenzeitlichen Führung beim Tabellenführer VfB Kiel gehörte dann seinem aktuellen Verein Inter Türkspor Kiel III. Timm, der lange Zeit beim VfB Kiel spielte, schlüpfte in eine tragende Rolle beim höchst überraschenden 3:2 beim bis dato ungeschlagenen Spitzenreiter der Kreisliga Kiel. Der technisch versierte und schnelle Offensivspieler brachte die schwerfällige Defensive des VfB in der ersten Halbzeit eins ums andere Mal mächtig ins Schwitzen.

Leidtragender: Bernd Ewers. Timm war erneut durch die hochstehende Innenverteidigung geschlüpft. Keeper Ewers riskierte Kopf und Kragen und rutschte aus dem Strafraum heraus. Timm will den Ball flach vorbei legen und spielte gegen die Hand des Keepers. Kopf und Kragen noch dran beim Schlussmann, aber die Rote Karte im Gepäck recht früh. Danach ordnete sich die Mannschaft von Matthias Liebal defensiv neu und besser. Die Elf von Safa Esfandiar spielte weiter spielbestimmend und lag zur Halbzeit verdient, wenn auch nicht in entsprechender Höhe, in Führung. In Überzahl und gegen ein stark verunsichertes VfB Kiel.

Das 3:1 durch Leon Bludau. Nop! Der geht links vorbei. Keeper Bernd Ewers kann aufatmen. ©Ismail Yesilyurt
Das 3:1 durch Leon Bludau? Nope! Der geht links vorbei. Keeper Bernd Ewers kann aufatmen.

Da sollte in den zweiten 45 Minuten nichts mehr schief gehen? „Das ist die Problematik, wenn du führst und in Überzahl bist, der Kopf nicht ganz frei ist“, erklärte Esfandiar. Kopf nicht frei und die Beine schwer, eine ganz schlechte Kombination im Fußball! „Wir haben noch viel Trainingsrückstand“, gab es in der Pause aus den Reihen der Inter-Fans zu hören. „Mit zehn Mann haben wir das richtig gut gemacht und hatten ein paar Torchancen gehabt. Wir mussten ein bisschen aufmachen, weil wir was riskieren und drei Punkten holen wollten“, sah Liebal nun ein Spiel mit 180-Grad-Wendung. Der VfB Kiel hatte nun seine Achillesferse, die Innenverteidigung, bandagiert und drückte dezimiert aufs Gaspedal.

Inter war im Defensivmodus, verpulverte aber seine Konterchancen. Bei den sich nun anbietenden großen Räumen wurden die Angriffe nicht konsequent beendet. Das Spiel blieb bis zur letzten Minute spannend, da Marc Zeller mit seinem 15. Saisontreffer (in diesem Spiel mit Elfmeter Nummer fünf und sechs) das verdiente 2:2 erzielte. Auch wenn der Strafstoß zu Unrecht gegeben wurde.

Wer foult wen. Jannik Dodt wird der Elfmeter zugesprochen. Inters Leon Bludau (li.) und Deniz Dogan (verdeckt) sind Hauptdarsteller. ©Ismail Yesilyurt
Wer foult wen? Jannik Dodt wird der Elfmeter zugesprochen. Inters Leon Bludau (li.) und Deniz Dogan (verdeckt) sind weitere Hauptdarsteller.

Kopf oder Zahl? Der Coinflip fiel zugunsten der Gäste. Das All-In des VfB servierte Türkspor die passende Karte. Nach einem Eckball verlängerte Timm auf den zweiten Pfosten, wo Mubarak Muse Dahir stand. „Jetzt haben wir unser erstes Spiel mal verloren. Vielleicht werden die Spieler jetzt wachgerüttelt“, so Liebal.

Toptorjäger Marc Zeller, der als eine der wenigen über 90 Minuten seine Leistung (wie auch Jonas Beese) lieferte, schlug in die gleiche Kerbe wie sein Trainer und redete Klartext: „Das ganze Spiel von uns nach vorne hin war auch sehr ermüdend. Wir haben allgemein gepennt. Wir haben uns zurück gekämpft und eine gute Moral gezeigt. Wir sollten uns auf die Grundtugenden des Fußballs konzentrieren. Das fängt in der Woche schon beim Training an. Das wir hart arbeiten zwei Mal die Woche.“

VfB Kiel: Ewers – Cobanyan (20. Wittstock), Markwardt (46. Dodt), Marek Hopp (46. Rienth), Jürgensen – Entinger (46. Timo Pagel), Beese – Rermsoongnern, Daniel Pagel, Kevin Hopp (23. Okrent) – Zeller.
Trainer: Matthias Liebal.

Inter Türkspor Kiel III: Kutluhan – Deniz Dogan, Yilmaz, Cakir, Akkoyunlu – Muse Dahir, Irmak – Bregaj (87. Kartal), Timm, Bludau (83. Potur) – Rahman (90. Sezai Elmali).
Trainer: Safa Esfandiar.

Schiedsrichter: Jonas Fischer.
Assistenten: Jamie Petersen, Daniel Peetz.

Zuschauer: 60.

Rote Karte: Ewers (21., Handspiel).

Tore: 0:1 Timm (3.), 1:1 Zeller (12., Foulelfmeter), 1:2 (16.), 2:2 Zeller (70., Foulelfmeter), 2:3 Muse Dahir (89.).

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