Jevenstedt auch im Kreisderby siegreich – Lucas Seefeldt trifft doppelt

von Olaf Wegerich

Fabian-Malte Möller (Jevenstedt) gegen Benjamin Butenschön (re., Nortorf). © 2024 Olaf Wegerich


Der Spitzenkampf in der Verbandsliga West bleibt weiterhin sehr spannend. Noch vier Mannschaften dürfen sich berechtigte Hoffnungen machen, am 18. Mai den Meistertitel feiern zu dürfen oder aber über die Relegationsrunde der Vizemeister aus den vier Verbandsliga-Staffeln den Aufstieg in die Landesliga zu realisieren.

Der TuS Jevenstedt (20 Saisonspiele und 46 Punkte) konnte am Sonntag das Kreisderby gegen den TuS Nortorf dank der zwei von Torjäger Lucas Seefeldt souverän verwandelten Foulelfmeter verdient mit 2:0 (1:0) zu seinen Gunsten entscheiden. Bereits am nächsten Sonntag wartet auf die Mannschaft von Trainer Guido Wieck der nächste Kracher, wenn gegen den punktgleichen TuS Hartenholm (21 Spiele und 46 Punkte) das nächste Spitzenspiel auf heimischem Geläuf ansteht.

Danach stehen bereits das Rückspiel beim TuS Nortorf (24. April) sowie die Partie beim Spitzenreiter SSC Phönix Kisdorf (27. April) auf dem Programm. Nortorf war unter dem neuen Trainer Onur Cokez, der den langjährigen Coach Fabian Doege beerbte, zwar mit drei Siegen verheißungsvoll nach der Winterpause gestartet, kann aber nun nach der dritten deutlichen Niederlage in Folge alle Hoffnungen auf einen der beiden Spitzenplätze ad acta legen.

Der TuS Nortorf zeigte sich nach dem enttäuschenden 0:5 Heimauftritt gegen den TuS Hartenholm in der Vorwoche zwar verbessert und bissig in den Zweikämpfen, doch die Gastgeber waren in der Vorwärtsbewegung bei böigen Winden das deutlich aktivere und zielstrebigere Team. Torraumszenen waren in der hart umkämpften Partie lange Zeit Mangelware, da beide Abwehrreihen sehr kompakt standen.

Dennoch entwickelten die Gastgeber deutlich mehr Zug zum Tor und wurden nach einem von Leon Gehrke verursachten Foulspiel im Strafraum früh mit einem Elfmeter, den Lucas Seefeldt (10.) sicher zum 1:0 verwandeln konnte, belohnt. Außer nach einem Freistoß von Finn Spalding mit Windunterstützung, den Daniel Jeromin im TuS-Gehäuse entschärfen konnte, waren wenige strukturierte Angriffe der Gäste im ersten Durchgang zu verzeichnen.

Tim Rathjens (li., Jevenstedt) gegen Daniel Kloesel (Nortorf). © 2024 Olaf Wegerich
Tim Rathjens (li., Jevenstedt) gegen Daniel Kloesel (Nortorf). © 2024 Olaf Wegerich

Auch nach dem Seitenwechsel waren die Gastgeber die deutlich spielbestimmende Mannschaft und kamen immer wieder über ihre schnellen Spitzen gefährlich vor das Tor von Dennis Holstein, der jedoch bei den Abschlüssen von Lucas Seefeldt und Tim Rathjens stets auf der Höhe war und damit seine Mannschaft auch lange Zeit im Spiel hielt.

Nach einem Foulspiel von Jan Niclas Boysen an Lucas Seefeldt im Strafraum entschied Schiedsrichter Alexander Scheffel, sehr zum Unwillen der Gäste, die sich benachteiligt fühlten und kein strafwürdiges Foul erkannt haben wollten und das auch lautstark zum Ausdruck brachten, erneut auf Strafstoß für die Gastgeber. Lucas Seefeldt (71.) blieb davon unbeeindruckt und verwandelte sicher zum 2:0. Für Ausnahmestürmer Seefeldt war es bereits der 30. Saisontreffer. Damit liegt er nur noch zwei Treffer hinter Nico Post von der SG Oering-Seth, der bereits 32 Mal traf.

Schiedsrichter Scheffel musste sich in der Folge einige lautstarke Kommentare, nicht nur von der Nortorfer Bank, anhören, was jedoch nicht ohne Folgen blieb. Zunächst wurde Boysen mit einer gelb-roten Karte des Feldes verwiesen, kurz danach erwischte es den Nortorfer Co-Trainer. Auf Nachfrage bewertete der Schiedsrichter die Situationen als „Respektlosigkeit“ ihm gegenüber und als „unsportliches Verhalten“.

Anzumerken bleibt, dass dem Schiedsrichterteam während der Partie keine krassen Fehlentscheidungen unterlaufen sind. Beide Strafstöße waren zwar hart, aber durchaus vertretbar. Einzig die Kommunikation auf dem Spielfeld war nicht immer optimal. Erst in der siebenminütigen Nachspielzeit hatte erneut Spalding mit einem raffinierten Flachschuss noch einmal die Gelegenheit für die Nortorfer im Kreisderby zu verkürzen, doch Jeromin im TuS-Tor konnte zur Ecke klären.

Auf Seiten der Gastgeber war man natürlich sehr froh, das prestigeträchtige Kreisderby zu seinen Gunsten entschieden zu haben. „Das Spiel hatte jederzeit Derbycharakter. Da sind zwei ambitionierte Mannschaften aufeinandergetroffen, die sich nichts geschenkt haben. Heute konnten wir nur als Kollektiv bestehen. Wir sind jedenfalls froh, gewonnen zu haben und bleiben damit weiter im Rennen“, lautete das Fazit von Jevenstedts Trainer Guido Wieck.

Torhüter Daniel Jeromin, der nur äußerst selten sein Können unter Beweis stellen musste, sagte: „Das war heute von uns eine sehr disziplinierte Leistung und wir haben sehr erwachsen gespielt.“ Ähnliche Worte fand Lukas Gersteuer, der seiner Mannschaft „eine sehr reife und abgezockte Leistung attestierte“.

Nortorf mit spektakulären Verstärkungen

Der TuS Nortorf, der bereits jetzt viel Qualität im Kader aufzuweisen hat, gab unter der Woche drei Neuzugänge für die kommende Saison, allesamt mit Oberligaerfahrung, bekannt. Vom PSV Neumünster kommt Luca Groth und vom TSV Bordesholm werden Mattes Sievers und Alexander Gerst an den Heinkenborsteler Weg wechseln. Damit dürfte sich das Niveau im Kader noch einmal deutlich steigern.

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