Große Bürde für HSV-Coach Nedeljko Veselinovic beim Ziel keine Hürde

von Michael Felke

Timo Martens, der hier Hokir Busali (VfR Neumünster) enteilt, hat knapp 50 Prozent der HSV-Tore erzielt. © Ismail Yesilyurt


Alles andere als günstig waren die Voraussetzungen für den Heikendorfer SV im letzten Sommer. Zum Saisonstart der Landesliga Mitte fehlten gleich sechs etablierte Spieler, die zumindest vom Papier her kaum zu ersetzen waren. Eine schwere Bürde die HSV-Trainer Neljko Veselinovic zusammen mit seiner Mannschaft zu tragen hatte. Doch bis zur Jahreswende fuhren die Heikendorfer in 14 Spielen 19 Punkte ein und scheinen den Klassenerhalt praktisch eingetütet zu haben.

„Na ja, theoretisch kann ja immer noch alles passieren. Aber jetzt haben wir bis auf Jan Sell (Rippenbruch) und Patrick Johannsen (Bänderriss) alle Mann an Deck. Das sah vor einem guten halben Jahr noch ganz anders aus“, erklärt der HSV-Coach, der unter anderem auf die beiden Mittelfeldspieler Tim Mordhorst (Faserriss) und Leon Prüßmann (Leiste) sowie Angreifer Yannick Meenken (Schulter-OP), Innenverteidiger Michel Kuss (muskuläre Probleme) sowie Abwehrspieler Niklas Kracht lange zu verzichten hatte. „Wir mussten das mit Bordmitteln schaffen, also auf Spieler aus der A-Jugend und den Alten Herren zurück greifen“, erinnert sich Veselinovic, dass der über 40-jährige Sergej Brem beim 1:1 in Gettorf sogar eine knappe halbe Stunde zum Einsatz kam.

Jan Sell, rechts neben Co-Trainer Linus Krebs gegen den VfR Neumünster, wird weiterhin passiv die Heikendorfer Elf unterstützen. © Ismail Yesilyurt
Jan Sell, rechts neben Co-Trainer Linus Krebs gegen den VfR Neumünster, wird weiterhin passiv die Heikendorfer Elf unterstützen.

„Wir konnten wohl nicht den schönsten Fußball zeigen, aber wir haben zweckmäßig gespielt und viel weg verteidigt. Insgesamt haben wir nur wenig Gegentore bekommen, wenn man von den fünf gegen Kilia und vier gegen Gettorf im Rückspiel absieht“, erklärt der Coach, dessen Team mit 23 Gegentoren recht gut dasteht. Besorgniserregend ist dagegen die Torausbeute. Nur 15 Treffer. Der Liga-Minuswert. Allein Timo Martens sorgt für Gefahr, der allein sieben Tore erzielte und so etwas wie die Lebensversicherung des Heikendorfer SV ist.

Patrick Johannsen und Keeper Thomas Bohrmann sind zwei Defensivkünstler der Heikendorfer. © Ismail Yesilyurt
Patrick Johannsen und Keeper Thomas Bohrmann sind zwei Defensivkünstler der Heikendorfer.

„Natürlich. Timo ist unglaublich wichtig für uns. Aber großen Anteil, dass die Mannschaft so viele Punkte sammeln konnte haben auch Jan Sell und Oliver Schmeling. Mit ihrer Erfahrung, dem unermüdlichen Einsatz und der Begeisterung reißen die beiden viele junge Spieler mit. Das macht viel aus“, lobt Veselinovic, dessen Team im Auswärtsspiel beim VfR Neumünster seine beste Saisonleistung zeigte. Den Sieg vor Augen kassierte der HSV in der Nachspielzeit aber doch noch den Ausgleich. „So schade, gerade weil wir durch Tammo Wilke, Timo Martens und Junus Telly mehrere hundertprozentige Chancen hatten“, erinnert sich der Heikendorfer Trainer leidvoll.

Cheftrainer Nedeljko Veselinovic umschiffte mit Bordmitteln das Verletzungspech. © Ismail Yesilyurt
Cheftrainer Nedeljko Veselinovic umschiffte mit Bordmitteln das Verletzungspech.

Zufrieden mit der Bilanz der Hinrunde ist Nedeljko Veselinovic aber dennoch. „Wir sind personell viel besser aufgestellt als letzten Sommer, und fußballerisch haben wir in den letzten Wochen einen Schritt nach vorne gemacht. Mal sehen, ob wir das gegen den starken Osterrönfelder TSV auch zeigen können“, blickt der Heikendorfer Trainer dem ersten Punktspiel am Sonntag, 15 Uhr, vor eigenem Publikum optimistisch entgegen.

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