Genie Rezan Acer wird fast zum Halloween-Schreck für Bordesholm

von Ismail Yesilyurt

Beitragsfoto: Rezan Acer ist in jedem Spiel unter Sonderbewachung, hier durch Eugen Halili und Maximilian Musci (re.). ©Ismail Yesilyurt


Inter Türkspor Kiel – TSV Bordesholm 3:3 (2:3)

Der Ball fliegt und wird immer länger und länger. Absender? Rezan Acer aus dem Mittelfeldkreis. Bordesholms Keeper Ronny Losereit rast am Halloween-Sonntag kreidebleich im Gesicht von seinem Standpunkt zehn Metern vom eigenen Gehäuse entfernt zurück. Die Kugel schwebt über Losereit hinweg. Da kommt er nicht mehr ran. Der Ball senkt sich auf das leere Tor. 4:3 für Inter Türkspor in den letzten Sekunden der Partie in der Flens-Oberliga Nord. Nein! Die Torlatte zittert noch einige Sekunden nach, dann pfeift der großzügig, aber sehr gut leitende Schiedsrichter Marc Werner ab. Es bleibt beim 3:3 und somit der gerechten Punkteteilung. „Ich habe gesehen, ich habe noch zwei vor mir. Was soll ich machen? Ich gucke. Da habe ich mit einem Auge gesehen, der Torwart ist ein bisschen vorne“, beschrieb Acer detailliert seinen Flugball.

Acer überlistet zweimal Losereit

Schon beim 1:0 und 3:3 siegte die Genialität und Spielintelligenz vom Spielmacher der Kieler. Beim 3:3 landete eine scharfe Torschuss-Flanke aus dem linken Halbfeld von Acer im rechten oberen Eck. Irritiert von Erdogan Cumur musste Losereit den Aufsetzer passieren lassen. „Man sagt doch immer, bring den Ball so entweder kommt ein Spieler ran oder der geht rein. Das hat man in der D-Jugend gelernt. Immer hart auf den zweiten, der flutscht immer durch“, lachte Acer nach dem Spiel, „ich glaube im Ganzen haben wir das vernünftig gemacht. Für die Fans war das ein geiles Spiel.“

Der passt. 3:3 durch Rezan Acer (nicht im Bild), links Erdogan Cumur, rechts Ronny Losereit.
Der passt. 3:3 durch Rezan Acer (nicht im Bild), links Erdogan Cumur, rechts Ronny Losereit.

Fürwahr, besonders im ersten Abschnitt. Da ging es ohne Ruhepausen ständig hin und her. „Die erste Halbzeit war wild“, bestätigte TSV-Cheftrainer Björn Sörensen. „Der Plan war tatsächlich über die Außen. Aber wir wussten halt, wenn sie das Zentrum öffnen, dann gehen wir da in die Tiefe. Das ist uns erste Halbzeit gut gelungen“, konstatierte Sörensen. Nach dem Seitenwechsel gab es diese Angebote von Inter Türkspor Kiel nicht mehr. Coach Onur Cokgez schickte seine Mannschaft gegen den Favoriten tiefer in der Defensive stehend wieder ins Rennen. Das Match blieb bis zur letzten Sekunde spannend, da Inter oder Bordesholm abwechselnd phasenweise, mit etwa mehr Anteilen für den TSV, Gefahr ausstrahlten. „Ich persönlich sehe das völlig in Ordnung, für beide Mannschaften einen Punkt. Wenn hier jemand drei Punkte mitgenommen hätte, wäre das glücklich gewesen“, erkannte der sehr junge Türkspor-Trainer. Mit Applaus verabschiedeten die Fans anschließend ihre Mannschaft, die dem ungeschlagenen Tabellenführer erneut ein Unentschieden abrang. Und wenn es in der letzten Sekunde im Tornetz gezappelt hätte, wäre der überragende Spieler auf den Schultern vom Platz getragen worden.

Alexander Meyerfeldt (li.) ist ein Ruhepol in der TSV-Innenverteidigung - auch nach dieser Chance durch Serkan Yildirimer (7) behält er die Übersich
Alexander Meyerfeldt (li.) ist ein Ruhepol in der TSV-Innenverteidigung – auch nach dieser Chance durch Serkan Yildirimer (7) behält er die Übersicht.

Inter Türkspor Kiel: Kizilay – Erol, Pauls, Zinkondo, Volkers – Waschko, Arian Jashari – Erkocu, Acer, Lorentzen (82. Dogan) – Yildirimer (63. Cumur).
Trainer: Onur Cokgez.

TSV Bordesholm: Losereit – Härter (46. Bandholt), Alexander Meyerfeldt, Spohn, Bräunling (44. Musci) – Ostermann, Aaron Meyerfeldt – Purtz (81. Holz), Groth (46. Halili), Özkan (65. Klimmek) – Lucht.
Trainer: Björn Sörensen.

Schiedsrichter: Marc Werner (Flensburg).
Assistenten: Jerrick Christiansen, Markus Meyer.

Zuschauer: 210.

Tore: 1:0 Acer (12), 1:1 Groth (14.), 1:2 Özkan (16.), 2:2 Groth (38., Eigentor), 2:3 Purtz (41.), 3:3 Acer (65.).

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