Fortuna küsst Lennart Plueschke beim Wiker 1:0 bei Saxonia

von Ismail Yesilyurt

Lennart Plueschke (in gelb) ist schneller am Ball als Dominik Schiffer zum 1:0 für den Wiker SV. Fotos: © Ismail Yesilyurt


FSG Saxonia – Wiker SV 0:1 (0:0)

Die Enttäuschung bei der FSG Saxonia saß tief. Leichtfertig und fahrlässig hatte die Elf von Chefcoach Ralf Hartmann auf dem Weg zum Ziel drei Punkte nicht eingefahren. Selbst ein Punkt, der beim Kampf um den anvisierten vierten Tabellenplatz in der Verbandsliga Ost gegen einen direkten Konkurrenten wertvoll gewesen wäre, blieb der Heimmannschaft beim 0:1 gegen den Wiker SV nicht übrig. Die Kieler erzielten kurz vor dem Abpfiff durch Lennart Plueschke den goldenen Treffer.

Der Frust der FSG-Truppe entlud sich nach dem Schlusspfiff emotional wie auch verbal. Sicher, Schiedsrichter Patrik Arnoldt hatte nicht immer eine konsequente Linie, aber am Unparteiischen lag es nicht. Zuallererst müssen sich die Saxonen klar an die eigene Nase fassen. Die Überlegenheit im ersten Abschnitt mit guten Chancen, u. a. durch Arne Duggen, Bastian Heinrich, der nach knapp 60 Minuten mit einer schweren Knieverletzung ausgewechselt wurde, und Torjäger Jan Olaf Muhs, blieb unbenutzt. Ein 1:0 oder 2:0, sogar 3:0 bei effektiver Chancenverwertung lag drin.Vor allem der rechte Läufer Elias Laizer sorgte in der Offensive für wertvolle Impulse. Die personell gebeutelten Wiker versuchten tiefstehend mit Kontern ihr Heil.

Elias Laizer (FSG Saxonia) sorgte in der 1. Halbzeit für viel Wirbel, rechts Bennet von Roennen (mitte) und Torben Blechenberg. © Ismail Yesilyurt
Elias Laizer (FSG Saxonia) sorgte in der 1. Halbzeit für viel Wirbel, rechts Bennet von Roennen (mitte) und Torben Blechenberg.

Nachdem Muhs in der 37. Minute einen Hochkaräter nicht in den Kasten des aufmerksamen Gäste-Keepers Justin Sörensen befördern konnte, kann die Mannschaft von Chefcoach Dannie Osterhoff danach die Begegnung bis zur Pause offen auf Augenhöhe gestalten.

So eine Chance macht FSG-Goalgetter Jan Olaf Muhs (14 Tore) normalerweise mit einer Augenbinde rein. © Ismail Yesilyurt
So eine Chance macht FSG-Goalgetter Jan Olaf Muhs (14 Tore) normalerweise mit einer Augenbinde rein.

Osterhoff fand anscheinend die richtigen Worte und Taktik in der Halbzeit. Der Tabellenfünfte presste und attackierte nun wesentlich höher den Tabellensiebenten. Die daraus resultierenden Balleroberungen nutzte der Wiker SV, um den Druck auf das FSG-Gehäuse zu erhöhen. Klare Chancen blieben bei mehr Spielanteilen zunächst aus. Bei den Platzherren erinnerte nichts mehr an die Herrlichkeit aus den ersten 45 Minuten. Der starke WSV-Spielführer und Innenverteidiger Martin Rehbehn und gute Linksverteidiger Yannik Terrey, der viele Bälle sicherte, fingen die stereotypen Angriffe der FSG Saxonia ohne viel Aufwand ab.

Der Grund für den Wiker Erfolg - Yannik Terrey hat ein vierblättiges Kleeblatt gefunden. © Ismail Yesilyurt
Der Grund für den Wiker Erfolg – Yannik Terrey hat ein vierblättiges Kleeblatt gefunden.

Nur ein einziges Mal musste Dannie Osterhoff aufatmen. Arne Duggen grätschte Torwart Justin Sörensen, der nur in dieser Szene nach einem Rückpass träge agierte, den Ball auf der linken Wiker Seite ab (80.). Doch Sörensen zahlte postwendend mit der gleichen Münze zurück und klärte somit rechtzeitig vor einem sich anbahnenden Glasklaren.

Die Wiker Vorteile nach dem Wiederanpfiff kristallisierten sich in der 79. Minute zur größten Möglichkeit. Der eingewechselte Fabian Großmann brachte von rechts einen Flachpass, der im Strafraum durch Freund und Feind beim völlig blank stehenden Bennet von Rönnen landet. So eine Chance lässt sich einer der besten Wiker in dieser Saison normalerweise nicht entgehen. Doch sein Schuss aus zentralen 12 Metern fliegt über das Gehäuse von Keeper Matthias Balzer, der ansonsten viele ruhige Minuten erlebte.

Nur nicht in der 88. Minute! Ein Wiker Freistoß wird per Kopfball von Torben Blechenberg an die Unterkante des FSG-Querbalkens befördert. Der Ball landet nach einem Klärungsversuch von Keeper Balzer gegen Daniel Quuos schließlich vor den Füßen von Plüschke, der den Gegner in das tiefe Tal der Enttäuschung schickte.

Arne Duggen (FSG Saxonia) kommt im Strafraum unbedrängt zum Schuss, der sich zum Rückpass entwickelt, rechts Torben Blechenberg. © Ismail Yesilyurt
Arne Duggen (FSG Saxonia) kommt im Strafraum unbedrängt zum Schuss, der sich zum Rückpass entwickelt, rechts Torben Blechenberg.

In der befand sich auch FSG-Kapitän Jonas Griese als Innenverteidiger der überragende Spieler in diesem Match mit einer fast makellosen Zweikampfbilanz, aber nicht mit der Motivation für ein Interview nach dem Ende der Begegnung, der beide Hälften gegengerechnet, ein Unentschieden gut zu Gesicht gestanden hätte.

Stimmen zum Spiel:

Dannie Osterhoff (Cheftrainer Wiker SV)
Ralf Hartmann (Cheftrainer FSG Saxonia)

FSG Saxonia: Balzer – Jantzen (85. Faber), Griese, Steffen, Wittstock – Laizer (76. Dose), Kroll, Heinrich (57. Wedemeyer), Schiffer – Muhs, Duggen.
Trainer: Ralf Hartmann.

Wiker SV: Sörensen – Tobies (75. Quoos), Rehbehn, Blechenberg, Terry – Ketelsen, von Roennen – Theel, Kahnwald, Plueschke – Glowatzka (67. Großmann).
Trainer: Dannie Osterhoff.

Schiedsrichter: Patrik Arnoldt (TuS Wakendorf-Götzberg). Assistenten: Fabian Dominik Hey, Nicole Hartmaring-Jaacks.

Zuschauer: 100.

Tore: 0:1 Plueschke (85.).

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