Beitragsfoto: Driton Gashi mit einem spitzbübischen Laecheln nach seinem listigen Siegtreffer. (Fotos: © Ismail Yesilyurt)
TSV Klausdorf – Gettorfer SC 3:2 (1:1)
Er kann seinen Gegenspieler schon in den Wahnsinn treiben! Genial, wie der pfeilschnelle Driton Gashi auf der rechten Außenbahn dem Kontrahenten den einen oder anderen Knoten in die Beine trickst. In der GSC-Abwehrreihe herrschte stets Alarmstufe rot, wenn der 28-Jährige zu seinen Tempodribblings ansetzte. Wie in der 69. Minute beim 3:2-Erfolg gegen den Gettorfer SC. Zunächst blieb Linksverteidiger Niklas Wolf im Mittelfeld nur das Nachsehen. Im Strafraum konnte auch Yannick Wolf den Klausdorfer nicht bremsen. Und die Wolf-Brüder sind wahrlich kein Fallobst was das Zweikampfverhalten angeht. Die Krönung dieses Spektakels: Gashi überlistete aus fast unmöglichem Winkel mit einem Passierschuss Gettorfs Torwart Finn Jacobsen zum 3:2. Ein Endergebnis, das die Gesamtbetrachtung gerecht widerspiegelte und das Hime Hakaj in der Nachspielzeit mit einem von Jacobsen gehalten Elfmeter hätte ausbauen können.
Die Mannschaft von TSV-Trainer Dennis Trociewicz agierte aktiver 70 Minuten lang und sorgte konzentriert und robust in der Defensive für viel Ruhe. Die beiden Gegentreffer zum jeweiligen Ausgleich fielen praktisch aus dem Nichts. Wobei das 2:2 Torben Dahsel mit einem sehenswerten Kopfball gelang. Doch die Gastgeber hatten schnell die Antwort auf das 1:1 und 2:2 parat. Die Klausdorfer Aktivposten Tom Linde (als Vorbereiter und Torschütze), Hime Hakaj (als umsichtiger Mittelfelkoordinator) und Jonas Hilmer (rackerte und ackerte auf dem Kunstrasenplatz für zwei) nutzen das fehlerhafte Passspiel der Gettorfer in die Offensive aus. Durch dieses Defizit kam die Mannschaft von Christian Schössler auch fast nicht dazu, in der Klausdorfer Hälfte sesshaft zu werden. Das änderte sich mit einer 180-Grad-Wendung ab der 70. Minute. Innenverteidiger Yannick Schnoor rutschte zunächst eine Position weiter nach vorne ins Mittelfeld. In der Schlussphase agierte der GSC-Spielführer sogar als Stürmer. Mit viel Wirkung. Die Klausdorfer verloren nun ihren roten Faden. Die Gettorfer strickten dagegen die eine oder andere Möglichkeit. U. a. durch einen Link-Pfostentreffer und zwei guten Möglichkeiten von Yannick Wolf. Die Heimelf, die die vorzeitige Entscheidung verpasst hatte, tanzte nun auf Messers Schneide. Umso mehr als Driton Gashi, auch wenn die zweite gelbe Karte kein Muss und zu hart ausgelegt war, vorzeitig die Schuhe ausziehen durfte. Platzverweis, damit kennt sich Gashi mit seiner galligen Art in den Zweikämpfen, physisch wie auch verbal, aus. Der temperamentvolle Offensivspieler hat in seiner sportlichen Vita schon einige im Rucksack. Er kann auch seinen Trainer und Mitspieler in den Wahsinn treiben. Ist bei ihm so ähnlich wie Dr. Jekyll und Mr. Hyde. Wen sehen wir nächstes Mal?
TSV Klausdorf: Paulat – Bossen (70. Imm), Schnoor, Petersen, Grossmann (90.+2 Oyeniyi) – Hakaj, Linde, Hillmer – Gashi, Schwabe – Adesanya (88. Beeck).
Trainer: Dennis Trociewicz.
Gettorfer SC: Jacobsen – Klein (61. Plehwe), Petersen (46. Dubau), Y. Wolf, N. Wolf – Wagner, Braun, Perro – Weihrauch (78. Baasch), Link – Dahsel.
Trainer: Christian Schössler.
Schiedsrichter: Göttsch (TSV Lütjenburg).
Zuschauer: 75.
Gelb-Rote: Karte: Gashi (83.).
Besondere Vorkommnisse: Hakaj scheitert mit Foulelfmeter an Jacobsen (90./+4).
Tore: 1:0 Adesanya (14.), 1:1 Weihrauch (45.), 2:1 Linde (46.), 2:2 Dahsel (66.), 3:2 Gashi (70.).