Bestätigten ihre gute Trainingsleistung – die Dersauer Marten Biss, Simon Ehrk und Kevin Ohler (re.). © Ismail Yesilyurt
ASV Dersau – FSG Saxonia 0:3 (0:0)
Wenn der Torwart der beste Spieler auf dem Platz ist, dann sagt das schon viel aus in der Nachbetrachtung des Spiels. ASV-Keeper Simon Ehrk verhinderte im Lokalderby gegen die FSG Saxonia im Auftaktmatch 2022 im Abstiegskampf in der Verbandsliga Ost ein weitaus größeres Debakel als das 0:3. Eine Leistung und Vorstellung der Dersauer, die Jürgen Muus wort- und ratlos im Regen stehen ließ.
„Mir fehlen die Worte und es ist auch schwierig, Lösungsansätze zu finden“, sagte der enttäuschte Cheftrainer des ASV. Am Donnerstag beim Abschlusstraining zeigten die Dersauer Kicker Feuer, Energie und Bissigkeit. „Die Vorbereitung war gut“, konnte die Muus-Truppe die Trainingseindrücke nicht in der Partie am Samstag widerspiegeln. „Die beiden Innenverteidiger leisteten Höchstarbeit, der Rest Arbeitsverweigerung. Es ist traurig“, nahm der Trainer des Tabellenvorletzten neben Ehrk nur noch Morten Biss und Kevin Ohler aus der Kollektivkritik heraus. Zum Glück für die Heimelf gelang es der Elf von Ralf Hartmann, der auf die rotgesperrten Patrick Mester und Arne Duggen verzichten musste, im ersten Abschnitt nicht, die Dominanz in Zahlen eindrucksvoll zu belegen. Nicolai Steffen (3.), Tim Wedemeyer (5.), Dominik Schiffer (14.), Bastian Heinrich (19.) und Olaf Muhs (21.) scheiterten an Ehrk, sich selbst oder am Pfosten.
Das fehlende Selbstvertrauen und die damit verbundene Angst vor Fehlern setzte sich bei den Gastgebern auch nach der Pause fort. Mit dem Unterschied, dass die FSG Saxonia in der Halbzeit mehr Zielwasser getrunken hatte. Der hohe Druck der defensiv kompakt agierenden Gäste entlud sich nach 65 Minuten. Nach einem Foul an Nicolai Steffen verwandelte Torjäger Jan Olaf Muhs mit seinem 11. Saisontreffer den Elfmeter zum 1:0. Als kurz darauf Tim Wedemeyer eine Vorarbeit von Dominik Schiffer zum 2:0 abschloss, war für den Tabellensiebenten die Kuh gemolken.
„Ein verdienter Sieg, der aufgrund der guten Chancen auch noch höher hätte ausfallen können, weil wir von Beginn an die Dersauer unter Druck setzten und auch in der Defensive diesmal nichts anbrennen standen“, kommentierte FSG-Ligamanager Dirk Ruckpaul die einseitige Partie. Der gut aufgelegte Schiffer stellte den Endstand her. „Wir können es. Gegen Preetz und Rot-Schwarz Kiel haben wir das gezeigt“, hofft Jürgen Muus, darauf, dass seine Schützlinge in den nächsten Spielen den inneren Schweinehund überwinden.
ASV Dersau: Ehrk – Sonnemann (83. Eidenschink), Marten Biss, Ohler, Winter – Timon Biss – Siebelts (60. Tsymbal (83. Besold)), Guce, Fernandez, Uhl – Boll (70. Törper).
Trainer: Jürgen Muus.
FSG Saxonia: Matthias Balzer – Tobias Jantzen, Jonas Griese, Sascha Reichow, Dominik Schiffer – Bastian Heinrich, Nicolas Wittstock – Christopher Kroll, Nicolai Steffen (70. Andre Bolz), Tim Wedemeier – Jan Olaf Muhs (70. Sebastian Brügmann).
Trainer: Ralf Hartmann.
Tore: 0:1 Muhs (65., FE), 0:2 Tim Wedemeyer (67.), 0:3 Dominik Schiffer (90./ +2).
Schiedsrichter: Nikolaos Frangedakis (TSV Kronshagen).
Assistenten: Ketrik Freund, Mika John Gieske.
Zuschauer: 100.
Bes. Vorkommnis.: Rot für Co-Trainer Maik Hüttinger (90., Dersau, Meckern) für den Spruch „Das kann doch nicht dein Ernst sein“ in Richtung des Referee.