Dorfverein mit Charme – Karsten Tolles TSV Stein bekommt man nicht so leicht klein

von Michael Felke

Dennis Lühr ist ein wichtiger Baustein bei Team von Karsten Tolle, auch Bennet Klindt (re.). Links Jan Matti Seidel (Kilia Kiel.). Fotos: © Ismail Yesilyurt


In der Landesliga Mitte trauten die Fußballfans nach vier Spieltagen ihren Augen nicht. Der als Abstiegskandidat gehandelte TSV Stein stand mit zehn Punkten und noch vor dem Top-Favoriten FC Kilia Kiel an der Tabellenspitze.

„Das war schon schön, aber auch sehr speziell. Fast schon kurios. Allerdings darf man nicht vergessen, dass Kilia ein Spiel weniger ausgetragen hatte“, schildert Steins Trainer Karsten Tolle und fährt fort: „Unser einziges Ziel war und ist es, den Klassenerhalt zu schaffen. Für uns als Dorfverein, der sich in der Vergangenheit fast ausschließlich auf Kreisebene bewegt hat, war es schon ein Glücksfall, dass wir es in die Landesliga geschafft haben. Der Klassenerhalt wäre nun eine Bestätigung der Leistung und die Krönung des Ganzen.“ Den unverhofften Höhenflug wussten die Steiner richtig einzuordnen: „Wir hatten bis auf Klausdorf die Gegner zum Saisonstart, die wir an einem guten Tag schlagen können. Und wir hatten eine wirklich gute Phase“, so Karsten Tolle, der sich vor allem über die wertvollen Punkte im Kampf gegen den Abstieg freute. „Die Anfangserfolge haben uns sehr viel Selbstvertrauen und die nötige Ruhe gegeben. Ein schönes Punktepolster.“

Karsten Tolle kann ganz in Ruhe grübeln. Druck von außen gibt es für Steins Cheftrainer nicht.
Karsten Tolle kann ganz in Ruhe grübeln. Druck von außen gibt es für Steins Cheftrainer nicht.

Inzwischen ist der TSV Stein wieder auf dem Boden der Realität angekommen. Es wurden nur noch vier Punkte gesammelt, und der Abstand zum ersten Abstiegsplatz beträgt nur noch fünf Zähler. Zudem sitzt die deprimierende 2:10-Niederlage beim TSV Klausdorf zum Hinrundenende sehr tief. „Klausdorf ist ein sehr starker Gegner. Aber diese Ausmaße darf es nicht annehmen. Da sind wir auseinandergefallen“, erklärt Karsten Tolle, der an diesem Tag allerdings mit dem letzten Aufgebot angetreten ist. Zu was der TSV Stein an einem guten Tag und mit voller Bank zu leisten in der Lage ist, zeigte das Team zum Saisonauftakt beim Heikendorfer SV. Es gelang ein souveräner 2:0-Erfolg.

Lukas Nickel ist mit seiner Schnelligkeit und Robustheit ein unangenehmer Abwehrspieler.
Lukas Nickel ist mit seiner Schnelligkeit und Robustheit ein unangenehmer Abwehrspieler.

„Da stimmte beinahe alles. Clever gespielt, sehr diszipliniert und gut gekontert. Und wir konnten von der Bank nachlegen“, erinnert sich der Coach an die wichtigen Einwechslungen von Niklas Klindt, Kristof Schneider und Matchwinner Philip Bruhn, der das entscheidende 2:0 erzielte. Alle drei Spieler sind Stützen, auf die der TSV auch in der Rückrunde setzt. Nicht wegzudenken sind zudem Lukas Nickel und Bennet Klindt in der Innenverteidigung sowie Dennis Lühr, der mit seiner Ballsicherheit im Mittelfeld ein Stabilitätsfaktor ist.

Dauerbrenner - der solide Keeper Riko Wensorra fehlte keine einzige Minute in den Punktspielen
Dauerbrenner – der solide Keeper Riko Wensorra fehlte keine einzige Minute in den Punktspielen.

Zum Rückrundenstart erwartet der TSV Stein nun die SpVg Eidertal Molfsee (Sonnabend, 14 Uhr). Ein Gegner, der einen Punkt weniger als die Steiner auf dem Konto hat und der zumindest der Tabelle nach auf Augenhöhe scheint. „Nach der langen Pause werden die Karten neu gemischt. Eidertal ist ein starker Gegner. Die gehören da unten nicht hin. Wir müssen wie in jedem Spiel kämpfen und unsere Leistung bringen. Dann ist wohl auch gegen Eidertal was drin“, so Steins Trainer Karsten Tolle, der nach vorsichtigen Schätzungen wohl noch neun Punkte benötigt, um die Klasse zu halten.

TSV Stein - Dorfverein mit dem gewissen Etwas.
TSV Stein – Dorfverein mit dem gewissen Etwas.

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