Dennis Trociewicz hat Spaß mit seinem Klausdorfer Team

von Ismail Yesilyurt

Beitragsfoto: Mit allen Haken und Ösen, das Derby bot alles, hier versucht Marvin Blümke (li.) den Klausdorfer Jonas Hilmer zu stoppen. (Fotos: © Ismail Yesilyurt)


TSV Klausdorf – SpVg Eidertal Molfsee 2:1 (1:1)

Der hatte die Ruhe weg! Von rechts und links, von hinten und vorne hagelte es oft verbal nieder. Eigentlich üblich für ein Lokalderby, das am Freitagabend unter Flutlicht ausgetragen wird. Da wird mit allen Mitteln hochgradig gekämpft, intensiv gerackert und bissig mit Wort und Tat agiert. Wenn es dann auch noch bis zur letzten Sekunde ausgesprochen spannend bleibt, dann hat der Schiedsrichter Schwerstarbeit zu leisten. Beim 2:1-Erfolg des TSV Klausdorf in der Landesliga mitte gegen die Sportvereinigung Eidertal Molfsee meisterte der junge Unparteiische Nils Nicklaus diese Aufgabe mit Bravour und souverän. Auch wenn bei drei, vier Szenen die Spieler korrekterweise eine andere Entscheidung gesehen hätten. „Du spielst anders, wenn du weißt, du bist beim Tabellenführer Klausdorf. Da sind die Jungs anders motiviert als wenn du gegen Jevenstedt (2:2), den Letzten, zuhause spielst. Das ist halt das, was wir noch nicht so gut können. Dass wir gegen die vermeintlich Schwächeren die Leistung abrufen, wie wir sie heute gezeigt habe“, erklärte Gäste-Chefcoach Timo Bruns das offene Spiel zwischen dem gastgebenden Spitzenreiter und dem Tabellenachten.

Marco Quoos, Fabian Schwaßmann und Louis Schütt kombinieren sehenswert zum Ausgleich

Die Führung für den TSV nach Vorarbeit von Marc Schwabe beantwortete Molfsee mit einer tollen Kombination über Marco Quoos, Fabian Schwaßmann und Louis Schütt. Und wenn es optimal läuft, dann kann in dieser Begegnung der Kieler Randgemeinden Eidertal überraschend drei Punkte entführen. Am Ende siegte das Team mit dem leichten Übergewicht von 9:7 an klaren Torchancen, u.a. ein Kopfball von Hime Hakaj an die Latte (44.). Auch wenn im direkten Gegenzug nach dem 2:1 Molfsee aus ähnlicher Position vor Torwart Tobias Paulat (54.) und fünf Minuten später Louis Schütt das 2:2 vergaben. Sekunden zuvor war wie erwähnt die Heimelf auf dem Kunstrasenplatz erfolgreicher. Jonas Hilmer scheiterte zunächst an Keeper Hüsnü Özdemir. Wieder in Ballbesitz legte Hilmer kurz ab auf Lennart Bossen, der per Lupfer über den Schlussmann und Abwehrspieler das 2:1 erzielte. „Ich denke auch, am Ende ist der Sieg verdient. Hochintensiv, hochspannend letztendlich. Hätte mir gewünscht, dass wir früher das dritte Tor gemacht haben“, konstatierte Trociewicz, dessen Team den Start in die zweite Hälfte agiler gestaltete und nach knapp einer Stunde mehr Platz in der Offensive vorfand. Einige Konter und Angriffe hätten dann genauer gespielt werden müssen.

Fantastische Serie für die Grün-Weißen

„Wir haben denen sehr gut Paroli geboten. Waren mindestens gleichwertig. Von daher finde ich, ein Unentschieden wäre gerecht gewesen. Da war Leidenschaft drin. Wir haben eine gute Einstellung, wir haben nie nachgelassen. Wir haben immer daran geglaubt. Wir haben uns leider nicht belohnt. Deswegen tut es mir für das ganze Team unendlich leid, dass wir hier nicht einen Punkt mindestens mitnehmen“, lautete das Resümee von Bruns. Der schwer erkämpfte Sieg bedeutete den sechsten Dreier in Folge für die Grün-Weißen. Der Klausdorfer Übungsleiter erklärte die fantastische Serie mit dem Sprung auf Platz eins: „Alle arbeiten wie sonst was und geben richtig Gas. So gut waren wir ja auch lange nicht. Es kommt ja auch nicht ungefähr. Wenn man sieht was wir da für eine Bank haben. Was wir für Leute einwechseln können. Das ist verrückt. Das gab es in Klausdorf so noch nie. Angenehm, macht grade Spaß.“

Bei sehr schwierigen Lichverhältnissen behielt Referee Nicklaus den Überblick. Vorteil für Driton Gashi-gegen Nedim Hasanbegovic (li.) und Leif-Celik.
Bei sehr schwierigen Lichverhältnissen behielt Referee Nicklaus den Überblick. Vorteil für Driton Gashi-gegen Nedim Hasanbegovic (li.) und Leif Celik.

Da kann man nicht widersprechen, wenn man sieht, dass ein eingewechselter Driton Gashi, der bei Inter Türkspor die gesamte Oberliga schwindelig spielte, als eingewechselte Geheimwaffe da weiter macht, wo er in der nächsthöheren Spielklasse aufgehört hatte. In diese Liga dürfte der Weg für Nils Nicklaus auch nicht mehr weit sein. Bestätigung für eine starke Spielleitung gab es von Leif Celik, der von seinem Coach für sein erstes Saisonspiel ein Lob erhielt. Der Eidertaler Innenverteidiger, der in der ersten Halbzeit nach einem ungeahndeten Foulspiel an ihm ein bisschen Luft abließ, umarmte herzlich den 22-jährigen beim Gang zum Pausentee.

TSV Klausdorf: Paulat – Znaniewicz, Beeck, Petersen, Grossmann, Hakaj – Hillmer, Bossen (76. Vetter) – Imm (44. Gashi), Adesanya (89. Reiser), Schwabe.
Trainer: Dennis Trociewicz.

SpVg. Eidertal Molfsee: Özdemir – Schwaßmann (80. Lemke), Celik, Schubert, Poweleit – Quoos, Kalma (44. Hasanbegovic) – Michaelis, Blümke (73. Gutzeit), Smit – Schütt (73. Kastner (80. Galsdorf)).
Trainer: Timo Bruns.

Schiedsrichter: Nils Nicklaus (TSV Flintbek).
Assistenten: Tom Pasewald, Mert Kizilay.

Tore: 1:0 Adesanya (13.), 1:1 Schütt (21.), 2:1 Bossen (53.).

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