Die Freude über das 2:1 für Inter Türkspor Kiel II ist riesengroß bei Samed Erol, Süleyman Derici, Ümit Erol und Ali Kalma (v. l. n. r.). © 2023 Ismail Yesilyurt
Die Punkte 4, 5, und 6 sind endlich auf dem Konto von Inter Türkspor Kiel II. Erst ein Sieg stand bis dato am Sonntag in der Verbandsliga Ost zubuche. Datiert vom 2. Oktober 2022. Da gab es ein 3:1 beim TSV Altenholz II, der mit sieben Punkten vor Inter steht. Nach 8 weiteren Spielen ohne einen Punkt gelang am 18. Spieltag endlich der zweite Saisonsieg. Die 2023 umgekrempelte und getunte Mannschaft um das neue Trainergespann Hanifi Kayar und Hassan Fayad siegte mit einem sehr späten Tor mit 2:1 gegen die zwei Plätze besser positionierte SG Dobersdorf/Probsteierhagen, der man im Hinspiel 0:5 unterlegen war. Zum Matchwinner beim Schlusslicht avancierte Ali Kalma, dem beide Türkspor-Treffer gelangen.
Dobersdorf verteidigt kompakt und kontert gefährlich
Gleich vom Start weg übernahm Türkspor Spielgeschehen und Ballanteile, aber die ebenfalls im Abstiegskampf beteiligte SG aus Dobersdorf und Probsteierhagen sollte für die Heimelf ein zäh zu spielender Gegner werden. Das Team um das Spielertrainer-Triumvirat Kjell Gonda, Yannick Schnoor und Bastian Matthies bot das, was Dobersdorf in dieser Spielzeit auszeichnet: Kompakt aus der Defensive mit schnellen Bällen in die Spitze, wo mit Patrick Mierse und Marcel Gonda zwei Hauptleistungsträger für viel Wirbel sorgen. Also eigentlich ganz einfach.
Inter Türkspor II noch zu ungestüm
Viel komplizierter trat das Schlusslicht auf. Die Kieler, mit einer sehr guten Mischung aus Jung und Alt im Mannschaftsgefüge, gestalteten trotz talentierter Spieler und einem technisch starken Inter-Staff auf dem Kunstrasenplatz ihre Spielweise zu verstrickt. Die Interisti starben im ersten Spielabschnitt in Schönheit, denn zu oft suchte Türkspor noch den Umweg, anstatt den direkten Weg zum Ziel. Den vorhandenen Chancen fehlte die Zielstrebigkeit, um den aufgebauten Druck zu belohnen. Auch das ungestüme Anrennen endete oft als Bumerang. Die Befreiungsschläge der Gäste entwickelten sich zu höchst gefährlichen Kontern.
Denzel Imasün Inters Defensive-Rakete
Zum Glück für die Heimelf gab es in den eigenen Reihen in der Innenverteidigung einen Spieler, der nach dem Abpfiff von beiden Seiten als Turbo bezeichnet wurde. „Ist das ein 100-Meter-Sprinter“, fragten die Dobersdorfer Trainer. Und meinten damit Denzel Imasün, der mit seinem fantastischen Speed den einen oder anderen Konter durch Mierse oder Gonda bereinigte. Ansonsten wäre den Gästen mehr als nur das 1:0 durch ihren besten Spieler gelungen.
Mit 0:1 zum Pausentee
Nachdem Justin Baasch, der ebenfalls wie die eingesetzten Batuhan Ibrahimoglu, Kosovo Morina, Süleyman Derici, Rekonvaleszent Marvin Lorentzen, Denzel Imasün und Ali Kalma zum Liga-Personal zählt, eine Großchance zum 1:1 (45.) nicht verwertete, ging es mit einem 0:1 zur Halbzeitansprache. Nach der Pause änderte sich nicht viel am Spielgeschehen. Inter Türkspor kam aber nun willensstärker, fokussierter auf das Gäste-Tor und mit etwas mehr Ruhe im Spielaufbau aus der Kabine.
Den verdienten Ausgleich erzielte Kalma mit einem Schuss. Ansonsten stand Dobersdorfs starker Torwart Dennis Schöne drei Mal oder der ungenaue Inter-Abschluss im Weg. Bei einem schönen Kopfball von Imasün nur wenige Zentimeter. Ebenso bei Morinas Großchance (83.).
Glück verlässt Dobersdorf/Probsteierhagen
Für die SG Dobersdorf-Probsteierhagen endete mit dem Last-Minute-Treffer das Match unglücklich, hatte man doch in der 73. Minute einen Hochkaräter. Patrick Mierse kam von rechts auf Burak Sarac zugelaufenen und schob den Ball am Türkspor-Keeper vorbei ans Außennetz.
Dieser Sieg nährt die Hoffnungen bei Inter II, bei denen Ibrahimoglu und Lorentzen verletzt raus mussten, auf das Wunder, das Unmögliche möglich zu machen: den Klassenerhalt bei 13 Punkten Rückstand auf das rettende Ufer bei noch 8 Spielen.
Stimmen zum Spiel
Inter Türkspor Kiel II – SG Dobersdorf/P´hagen 2:1 (0:1)
Inter Türkspor Kiel II: Sarac – Samed Erol, Morina, Imasün, Baasch – Ibrahimoglu (70. Horn), Karaoglan – Derici, Dogan (46. Lorentzen (78. Ümit Erol)), Wandel – Kalma.
Trainer: Hanifi Kayar, Hassan Fayad.
SG Dobersdorf/P´hagen: Schöne – Langmaack, Schwarten, Schlotfeldt (90./+1 Goetting), Kock – Scherf (45./+1 Niklas Matthies), Bastian Matthies, Ziesenitz (65. Höhne), Marcel Gonda – Mierse, Schümann (89. Harländer).
Trainer: Kjell Gonda/Yannick Schnoor/Bastian Matthies.
Schiedsrichter: Luca Paasch (Leezener SC). Brachte trotz zu viel „Lärm“ von rechts und links in den ersten 45 Minuten, auch wenn nicht ganz fehlerfrei, nach der Pause das Spiel ruhig und sicher zu Ende.
Assistenten: Peer Isaakson, Lennart Ziege.
Zuschauer: 120.
Tore: 0:1 Mierse (15.), 1:1 Kalma (60.), 2:1 Kalma (90.).