Bordesholm siegt im Kellerduell – Scherbath trifft doppelt

von Olaf Wegerich

Joris Scherbath (am Ball, TSV Bordesholm, Archivfoto) sorgte bei Weiche II mit 2 Toren für ein Bordesholmer Hoch im Abstiegskampf. © 2024 Olaf Wegerich


Hurra, wir leben noch! Der Tabellenletzte TSV Bordesholm feiert am 22. Spieltag der Flens-Oberliga im Duell der Kellerkinder einen überlebenswichtigen 3:1 (2:0)-Erfolg beim SC Weiche 08 Flensburg II und schickt die Fördestädter damit wieder ans Tabellenende. Im vierten Spiel unter ihrem neuen Trainer Peter Speth durften sich die Gäste endlich über den ersten Erfolg freuen, der die Chancen auf den Klassenerhalt wieder deutlich erhöht hat. Der Abstand zum rettenden Ufer, den derzeit der FC Dornbreite Lübeck nach dem 0:3 gegen den SV Todesfelde bekleidet und gegen den am nächsten Samstag ein Heimspiel ansteht, beträgt nur noch einen Punkt. Damit steht der Mannschaft von Trainer Peter Speth das nächste Abstiegsendspiel bevor.

Bordesholm reist ersatzgeschwächt in Flensburg an

Die Gäste mussten auf drei Spieler verzichten, die kurzfristig abgesagt hatten: Erdogan Cumur (krank), Arda Özkan (war beruflich verhindert durch Schichtdienst) und Torhüter Jarle Schrock. Zudem standen nur vier Ersatzspieler zur Verfügung. Torhüter Chris Kröhnert wäre im Notfall auch als Feldspieler eine Option gewesen.

Zweikampfgeprägtes Kick and Rush

Auf dem schwer bespielbaren Platz im Flensburger Stadion war ein gepflegtes Kurzpassspiel kaum möglich. Daher operierten die Gäste, die unbedingt gewinnen mussten, viel mit langen Bällen. Die Gastgeber, bei denen erneut vier Spieler aus dem Regionalligakader zum Einsatz kamen und die noch vor einer Woche mit der Punkteteilung in Todesfelde überraschten, hatten es schwer, in einer durch viele Zweikämpfe geprägten Partie selbst Akzente zu setzen.

Youss Bouzoumita trifft zur Bordesholmer Führung

Nach einer erfolgreichen Pressingsituation musste “Youss” Bouzoumita (24.) nur noch einschieben und traf aus wenigen Metern zur so wichtigen Führung, die den schwer unter Druck stehenden Gästen weitere Sicherheit geben sollte, die sofort nachlegten.

Youssef Bouzoumita (am Ball, TSV Bordesholm), hier im Spiel gegen Todesfelde, trifft auch in Flensburg. Zum wichtigen 1:0. © 2024 Olaf Wegerich
Youssef Bouzoumita (am Ball, TSV Bordesholm), hier im Spiel gegen Todesfelde, trifft auch in Flensburg. Zum wichtigen 1:0. © 2024 Olaf Wegerich

Joris Scherbath vollendet Doppelschlag

Nur zwei Minuten später schlägt Boho mit einem Doppelschlag, der den Gastgebern erst einmal den Nerv raubt, erneut eiskalt zu. Einen Angriff über die rechte Seite verlängert Rune Möller mit einem Kopfball auf Joris Scherbath (26.), der am zweiten Pfosten goldrichtig steht und zum 0:2 trifft. “Endlich hatten wir auch mal das nötige Spielglück”, freute sich Boho-Trainer Peter Speth über gleich zwei Treffer nach drei torlosen Spielen unter seiner Leitung. Die “gute erste Halbzeit”, die Speth von seiner Mannschaft sah, rundete Malte Lucht mit einem Lattentreffer ab.

Jonas Kabus mit Weckruf – Tim Wulff vergibt den Ausgleich

Das schnelle 1:2 durch Jonas Kabus (50.) kurz nach der Halbzeit aus dem Getümmel brachte schnell die Spannung zurück. “Da waren wir nicht zu hundert Prozent auf Temperatur”, haderte Speth über den frühen Gegentreffer. “Das hat uns aber wachgerüttelt”, hatte Speth aber auch ein Kompliment parat, denn fortan gab es einige bange Situationen zu überstehen. Die Gastgeber versuchten immer wieder mit langen Bällen, ihren kopfballstarken Spielertrainer Tim Wulff in Szene zu setzen, der auch eine Großchance zum Ausgleich hatte, den Ball jedoch knapp neben das Tor setzte.

Scherbath macht alles klar

Die Entscheidung zu Gunsten der Gäste, die in einem rassigen Kampfspiel mit vielen Kopfballduellen sechs Minuten vor Spielende einen Handelfmeter zugesprochen bekamen, war mehr als nur eine Beruhigungspille. Joris Scherbath (84.) behielt die Nerven und traf zum so wichtigen 3:1 für Bordesholm.

Bordesholms Trainer Peter Speth sagte nach dem Spiel: “Mir ist ein Stein vom Herzen gefallen. Das war ein wichtiger Arbeits- und Mentalitätssieg, der uns viel Energie gibt. Das Spiel hätte aber nach der Halbzeit kippen können.”

Bei den Gästen, die eine geschlossene Mannschaftsleistung zeigten, überragte Joris Scherbath nicht nur wegen seiner zwei Tore. “Die waren das I-Tüpfelchen auf seine starke Leistung”, lobte Speth seine robuste Arbeitsbiene im Mittelfeld.

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