Agiler Youssef Bouzoumita belohnt VfR Neumünster mit dem 2:2 gegen Eckernförder SV

von Redaktion Youkick

Jan-Ole Jürgensen, zwischen Jon Jessen und Keeper Jan Detlefsen (TSV Altenholz), traf zum 2:1 für den ESV. Archivfotos: © Ismail Yesilyurt


VfR Neumünster – Eckernförder SV 2:2 (1:1)

Auf dem städtischen Kunstrasenplatz in Neumünster trafen am Sonntagnachmittag der heimische Landesligist VfR und der Überraschungs – Nord-Oberliga – Halbzeit Tabellenführer Eckernförder SV aufeinander. Der VfR konnte seine aktuelle Wunschformation aufbieten, der ESV rotierte einen Tag nach dem 4:0 beim Landesligisten Gettorfer SC kräftig durch.

Es entwickelte sich sofort ein schnelles, abwechslungsreiches und sehr faires Spiel, bei dem der VfR spielerisch etwas reifer wirkte. Der ESV allerdings zeigte, warum er dieses Jahr in der Oberliga so gut zurecht kommt: Taktisch ausgereift und diszipliniert, jeder Laufweg stimmt. Und athletisch komplett austrainiert und topfit. Hier hat das Trainerteam um Maik Haberlag / Tore Wächter richtig starke Arbeit geleistet.

Der VfR zunächst mit zwei Großchancen durch den schnellen Mika Hirsch, zweimal von Abdel Aziz Hathat hervorragend in Szene gesetzt. Zunächst freistehend vorbei (4.), dann scheiterte er am starken Christopher Behrens im ESV-Kasten (6.). Fast im Gegenzug dann das Führungstor des ESV: Kapitän Julian Zühlsdorff passte in die Schnittstelle der VfR-Innenverteidigung, Ole Altendorf sprintete durch, lief frei auf VfR-Keeper Bennet Sparfeld zu, passte auf den mitgesprinteten Sturmkollegen Malte Clausen, der keine Mühe hatte, frei vor Sparfeld einzuschieben (8.).

Überhaupt gehörten die absolut fairen Duelle zwischen den beiden Ex-Kroppern Clausen und Christoph Kahlcke, der auf seiner rechten Seite hervorragend mit Hathat harmonierte, zu den intensiven Zweikampf-Höhepunkten der Partie. Trotz der ESV-Führung hatte weiter der VfR mehr vom Spiel. Mika Hirsch drang von links in den Strafraum ein, schoss aus spitzen Winkel, Behrens wehrte zur Ecke ab (20.).

Der verdiente Ausgleich dann nach 22 Minuten. Der ESV wurde früh angepresst, VfR-Sturmspitze Vuk Vukelic erkämpfte sich an der rechten Eckfahne die Kugel, ging in Richtung Strafraum und versenkte den Ball aus ganz spitzem Winkel hoch im langen Eck. Jetzt wurde der ESV gleichwertiger, von beiden Seiten waren vor der Pause viele reife spielerische Elemente zu sehen. Dem setzten die Abwehrreihen aber ausgezeichnete Arbeit entgegen, die VfR-Innenverteidiger Geart Latifi/Thore Möller ergänzten sich mit jeder gespielten Minute perfekter. Leider kurz nach der Pause nach einem Zweikampf eine Verletzung von ESV-Kapitän Zühlsdorff, der ausscheiden musste.

Vuk Vukelic (li., VfR Neumünster) erzielte das 1:1. © Ismail Yesilyurt
Vuk Vukelic (li., VfR Neumünster) erzielte das 1:1.

Ansonsten begann die zweite Hälfte wie die erste: Nach einer Kopfball-Großchance des VfR durch den für Vukelic gekommenen Youssef Bouzoumita nach Linksflanke des überragenden Hathat (48.) ging der ESV wieder in Führung. Kjell Berger, in der zweiten Hälfte für Sparfeld im VfR-Tor, konnte einen Schuss von Luc Justen aus acht Meter nicht festhalten, Routinier Ole Jürgensen reagierte schneller als die VfR-Abwehr und staubte zum 1:2 ab (53.).

Bereits wenige Minuten später (60.) nach wiederum ganz starker Vorarbeit von Hathat war der agile Bouzoumita frei durch, war schon fast an Behrens vorbei, der jedoch im allerletzten Moment noch die Hand an den Ball bekam. Letztlich wurde damit Bouzoumita so weit abgedrängt, das sein Schuss aufs leere Tor durch Jannis Mohr grade noch geblockt wurde. Auf der Gegenseite rettete kurz vorher (58.) Thore Möller mit einer starken Grätsche gegen den schon durchgebrochenen kaum zu haltenden Altendorf.

Trotz der vielen Wechsel in der zweiten Hälfte der 2. Halbzeit litt das Niveau des VfR-Spiels kaum. Im Gegenteil: Der so lange verletzt gewesene Marcel Stoltenberg empfahl sich nach seiner Einwechselung beim VfR ebenso für die Startelf wie der U19-Akteur Kevin Kulka.

Allerdings ging dem ESV jetzt langsam die Puste aus – kein Wunder, schließlich war das Duell gegen den Kreisrivalen Gettorf am Vortag auch kein Spaziergang. Der Druck des VfR wurde langsam stärker. Die grade eingewechselten Issam Khemiri und Sabri Nasri kreierten die nächste VfR-Großchance. Nach schönem Doppelpass lief Nasri frei auf Behrens zu und schoß vorbei (76.). Erst Bouzoumita erzielte nach ebenfalls schöner Gegenzug-Direktkombination über Hogir Busali und Khemiri frei vor Behrens den verdienten Ausgleich (82.). Dabei blieb es dann auch.

Leitete das 2:2 ein - Hokir Busali (VfR Neumünster). © Ismail Yesilyurt
Leitete das 2:2 ein – Hokir Busali (VfR Neumünster).

ESV-Co-Trainer Tore Wächter bilanzierte gut gelaunt: „Ein schönes Spiel. Ein starker VfR heute. Eine richtig gute spielstarke Mannschaft. Aber das ist nicht wirklich überraschend. Wir kennen ja die individuellen Qualitäten der Neumünsteraner Spieler. Wir sind mit dem Ergebnis gut bedient. Wir waren nach dem Spiel gestern zum Ende hin aber natürlich etwas platt.“ Auch die wieder zahlreichen erschienen „Spaziergänger“ (offiziell sind keine Zuschauer zugelassen, aber auf dem weitläufigen Gelände konnte man gut von außerhalb zusehen) waren sich einig: „Ein unterhaltsames Spiel mit einem ganz starken VfR“.

VfR Neumünster: Sparfeld (46. Berger) – Kahlcke, Möller, Latifi, Wehde (74. Gehrke) – Hathat (66. Kulka), Schomaker (75. Khemiri), Stölting (58. Stoltenberg), Block (75. Busali), Hirsch (75. Nasri) – Vukelic (46. Bouzoumita).
Trainer: Abdulselam Yilmaz.

Eckernförder SV: Behrens – Bamler, Mohr, Zühlsdorf (49. Engelbrecht), Knittel, Lorenz (46. Medler) – Justen (70. Stoeterau), Dietrich (46. Gerlach), Jürgensen (70. Voß) – Clausen (70. Eggers), Altendorf (70. Apitz).
Trainer: Maik Haberlag.

Schiedsrichter: Falk Schmidt (TSV Gadeland) mit sehr souveräner Leistung.
Assistenten: Hakan Yilmaz, Jannes Kagerah.

Zuschauer: 70 „Spaziergänger“ außerhalb der Sportanlage.

Tore: 0:1 Clausen (8.), 1:1 Vukelic (22.), 1:2 Jürgensen (53.), 2:2 Bouzoumita (82.).

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