Abdel Hathat und Sabri Nasri treiben VfR Neumünster gegen Hohenwestedt zum 3:0

von Redaktion Youkick

Dustin Christophersen liefert in der Innenverteidigung stets seine Leistung. Hier grätscht der VfR-Kapitän Kilias Serhat Yazgan den Ball weg. Fotos: © Ismail Yesilyurt


VfR Neumünster – MTSV Hohenwestedt 3:0 (1:0)

Beide Mannschaften konnten fast alle ihre Stammkräfte aufbieten. Beim VfR fehlten neben den erkrankten Trainer Abdul Yilmaz und Henrik Wehde nur noch der U19-Akteur Kevin Kulka. Und das aus kurios anmutenden Gründen: Da das U19-Spiel des VfR abgesagt wurde, war er nicht für die Herrenmannschaft spielberechtigt! Besonders ärgerlich für Kulka, der erstmals für die Startelf des VfR vorgesehen war.

219 zahlenden Zuschauern, darunter der mit VfR-Mittelfeldmotor Jonas Schomaker befreundete Holstein Kiel-Profi Phil Neumann, bekamen ein intensives Match zu sehen. Der MTSV Hohenwestedt präsentierte sich als zweikampfstarkes, gut eingestelltes homogenes Team.

Nachdem der VfR die ersten zwanzig Minuten dominiert hatte und verdient nach einem abgefälschten Mika Hirsch-Schuss führte (21.), bestimmte zunehmend der MTSV das Spiel. Der VfR wurde früh unter Druck gesetzt. Die VfR-Sturmspitzen Vuk Vukelic und Youssef Bouzoumita wurden von der MTSV-Defensive um die kompromisslosen Innenverteidiger Henrik Schnoor und Marcel Pinkert abgemeldet. Der VfR verlor viele Bälle bereits im Aufbauspiel. Doch daraus konnte der MTSV nicht Zählbares einfahren. Zwar versuchten links der agile Hannes Kracht, mit dem Christoph Kahlcke seine liebe Mühe hatte, und im Zentrum Torjäger Thies Kochanski alles.

Christoph Kahlcke (VfR Neumünster) musste auf seine Seite alles aufbieten, um Hannes Kracht in Schach zu halten. © Ismail Yesilyurt
Christoph Kahlcke (VfR Neumünster) musste auf seine Seite alles aufbieten, um Hannes Kracht in Schach zu halten.

Aber auch der VfR hatte in der Defensive seine stärksten Szenen, allen voran Kapitän Dustin Christophersen und Geburtstagskind Geart Latifi. Der bombensichere Kjell Berger, der den Vorzug vor dem zuletzt ebenfalls bärenstarken Bennet Sparfeld im VfR-Tor erhalten hatte, erledigte den Rest. Wie aus dem nicht in der 44. Minute fast das 2:0: Nach einem Traumpass von Marcel Stölting lief Hirsch zentral frei auf Enno Beckmann zu, überlupfte diesen, der Ball trudelte aber knapp am Tor vorbei.

Nach der Pause schrammte zunächst Bouzoumita an rot vorbei (50.), dann holte Schomaker sich für ein taktisches Foul seine fünfte gelbe Karte ab und ist damit am nächsten Spieltag gesperrt. „Schade, ausgerechnet gegen Eidertal nicht dabei“, ärgerte sich Schomaker, der von 2010-2015 in Molfsee spielte und in Eidertal 2011 mit der C-Jugend und 2015 mit der A-Jugend Landesmeister wurde.

Doch sonst kam der VfR jetzt besser zurecht. Besonders der nach einer Stunde eingewechselte Sabri Nasri machte viel Druck. Schöne schnelle Flügelwechsel durch Marcel Stölting und Jonas Schomaker rissen jetzt immer wieder die MTSV-Abwehr auf. Nach Nasri-Ballgewinn stürmte Vukelic frei auf Baumann zu, knallte den Ball aber übers Tor. Hier wäre ein Abspiel auf den mitgelaufenen völlig freien Ibab Hathat besser gewesen. Aber wenig später foulte Pinkert rustikal am Fünfmeterraum den dribbelstarken Hathat. Nachdem Schiedsrichter Schneider in der ersten Halbzeit bei zwei strittigen Szenen nicht gepfiffen hatte, zeigte er diesmal sofort auf den Punkt. Der gefoulte Hathat ließ sich diese Gelegenheit nicht entgehen (70.).

MTSV-Spielführer Marcel Pinkert (re. im Spiel bei Kilia) sorgte mit Henrik Schnoor rustikal im Abwehrzentrum für klare Verhältnise. © Ismail Yesilyurt
MTSV-Spielführer Marcel Pinkert (re. im Spiel bei Kilia) sorgte mit Henrik Schnoor rustikal im Abwehrzentrum für klare Verhältnise.

Damit war das Spiel entschieden. Für ein letztes Aufbäumen fehlte beim MTSV die Kraft. Beim VfR kam nach 15 Monaten Verletzungspause erstmals wieder in einem Punktspiel Marcel Stoltenberg zu einem Kurzeinsatz. Und auch das obligatorische VfR-Crunchtime-Tor fiel noch: Marcel Stölting staubte nach einem Hathat-Eckball zum 3:0 ab (91.). Damit fuhr der VfR im fünften Rückrundenspiel den fünften Sieg ein. Der MTSV dagegen bleibt hochgradig vom Abstieg bedroht.

Sonst noch erwähnenswert: In seinem VfR-Magazin Nr. 550, das zum Spieltag erschien und an Qualität seinesgleichen sucht, beklagt sich sich der VfR über die oft viel zu niedrig von den Schiedsrichtern im DFB.net bei Heimspielen eingetragenen Zuschauerzahlen. Und prompt geschah genau das wieder: Im DFB. net trugen die Schiris die Phantasiezahl „111“ ein, obwohl der Stadionsprecher die Anzahl der tatsächlich zahlenden Zuschauer (219) durchgegeben hatte. Der historische Zuschauer-Minusrekord des VfR datiert von 2001 und betrug damals gegen Dassendorf 112 Zahlende. Ob die Schiris dies vor dem Spiel gelesen haben und den VfR ein wenig ärgern wollten?

VfR Neumünster: Berger – Kahlcke, Latifi, Christophersen, Block – Hathat, Stölting, Schomaker (89. Stoltenberg), Hirsch (81. Alioua) – Vukelic (81. Kruse), Bouzoumita (60. Nasri).
Trainer: Florian Haman.

MTSV Hohenwestedt: Beckmann – Brandt, Schnoor, Pinkert, Ratje (72. Ploog) – Baufeldt, Landt (62. Kasch), C. Sievers, H.Kracht, T. Sievers – Kochanski (72. Falkenhagen).
Trainer: Udo Kochanski.

Tore: 1:0 Hirsch (21.), 2:0 Hathat (70., FE), 3:0 Stölting (91.).

Zuschauer: 219 zahlende.

Schiedsrichter: Kjell-Oke Schneider (VfL Bad Schwartau).
Assistenten: Ralf Christ, Tom-Felix Volz.
Hatten es nicht ganz leicht, es gab viele kniffelige Situationen.

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