Dornbreite mit 4:1 Befreiungsschlag im Kellerderby in Hohenwestedt

von Olaf Wegerich

Eines der Duelle von Kevin Hermann (li., Dornbreite Lübeck) gegen Jorit Rathje (MTSV Hohenwestedt) führte früh zum Elfmeter. © 2024 Olaf Wegerich


Einen gelungenen Einstand für den neuen Trainer Dennis Hadler feiert der FC Dornbreite Lübeck mit dem beeindruckenden 4:1 (1:1)-Auswärtserfolg beim Aufsteiger MTSV Hohenwestedt. Dornbreite macht einen Riesensprung in der Tabelle und verbessert sich auf den 10. Platz nach dem erst zweiten Auswärtssieg der Saison. Der MTSV Hohenwestedt muss damit in den verbleibenden sechs Spielen noch einmal mächtig um den Klassenerhalt zittern. Mit Jannis Brandt, Thies Kochanski und Henrik Schnoor waren beim MTSV drei Stammspieler zurück in der Startformation, die gegen Todesfelde geschont wurden. Auf der Torhüterposition rückte Niklas Gohr für Enno Beckmann zwischen die Pfosten. Es fehlte Maximilian Lüdtke wegen Kniebeschwerden.

MTSV mit Blitzstart – Tjark Sievers verwandelt Foulelfmeter

Die Gastgeber erwischten den perfekten Start, denn nach nur 26 Sekunden brachte Kevin Hermann Jorit Rathje im Strafraum zu Fall und Tjark Sievers (1.) verwandelte den fälligen Strafstoß zum so wichtigen Führungstreffer für den MTSV.

Hohenwestedt versäumt nachzulegen

Der Aufsteiger spielte in der Folge zunächst befreit auf, doch das alte Manko, zu verschwenderisch mit den sich bietenden Torchancen umzugehen, verhinderte wie so oft in den letzten Wochen gegen Mannschaften auf Augenhöhe eine beruhigende Halbzeitführung. Zudem erwischte der Lübecker Torhüter Nico Heyden einen guten Tag und klärte wiederholt stark.

Senghore zurück in die Innenverteidigung – Dornbreite im Aufwind

Nachdem Dornbreite Kapitän David Senghore für Leon Will von der Sechserposition in die Innenverteidigung zurückbeordert hatte, lief es bei den Lübeckern, die unter der Woche Trainer Thomas Manthey entlassen hatten und dafür Dennis Hadler, den Trainer der Zweiten, ins Amt gehievt hatten, deutlich besser. Die kampfstarken Lübecker hielten nun voll dagegen und waren gegen nachlassende Gastgeber nun zumindest ebenbürtig. Spiecker trifft zum Ausgleich Verdienter Lohn für starke fünfzehn Minuten vor der Pause war der 1:1 Ausgleich in der Nachspielzeit der ersten Hälfte nach einem folgenschweren Aussetzer in der Abwehr durch Thierry Kouame Spiecker (45+3). „Wir haben dreißig Minuten top gespielt, verpennen aber das zweite Tor zu machen“, bemängelte MTSV-Trainer Udo Kochanski, den das Gegentor aber noch mehr wurmte. „Nach einem Einwurf bekommen wir ein so unnötiges Eiertor, wo der Ball pingpong springt, weil keiner ein Kommando gibt.“

Sienknecht bekommt Schlag auf die Nase und muss raus

Besonders bitter für den MTSV: Kreativspieler Tim Sienknecht hatte bei einem Zweikampf einen Schlag mit dem Ellenbogen auf die Nase bekommen und musste zur Halbzeit ausgewechselt werden. MTSV nicht effektiv genug Nach der Pause hat der MTSV zunächst weitere drei gute Chancen, um erneut in Führung zu gehen, doch Torhüter Nico Heyden kann gegen Thies Kochanski, Jasper Schwarz und Tjark Sievers stark halten. Senghore trifft vom Punkt zur Führung Dann bringt Jorit Rathje Marcel Nagel völlig unnötig im Strafraum auf Höhe der Torlinie zu Fall. Schiedsrichter Jannik Romahn entscheidet regelkonform sofort auf Strafstoß für Dornbreite. „Er hat mich am Knöchel getroffen“, bestätigte Nagel auf Nachfrage. Spielführer David Senghore (64.) schießt halbhoch in die linke Ecke und trifft zur 1:2 Gästeführung.

Nachdem David Senghore (Dornbreite Lübeck, hier vor Torben Hendrischke (re.). in die Abwehreihe rückte, standen die Gäste besser. Rechts Nico Heyden. © 2024 Olaf Wegerich
Nachdem David Senghore (Dornbreite Lübeck, hier vor Torben Hendrischke (re.). in die Abwehreihe rückte, standen die Gäste besser. Rechts Nico Heyden. © 2024 Olaf Wegerich

Danach verliert der MTSV vollends die Kontrolle über das Spiel und ist allzu oft mit Nebensächlichkeiten beschäftigt und viel zu hektisch. Obwohl noch genug Zeit auf der Uhr ist, werden die Angriffe viel zu unsauber ausgespielt, weil es an Zielstrebigkeit und Durchsetzungsvermögen fehlt, während Dornbreite nun immer sicherer wird in seinen Aktionen. Senghore mit Traumtor Nur sieben Minuten später bekommen die Gäste aus halblinker Position gut zwanzig Meter vor dem Tor einen Freistoß zugesprochen, den erneut David Senghore bereits in der 13. Saison bei den Marzipanstädtern mit einem Traumtor in das linke obere Dreieck zum 1:3 vollendet. Der MTSV agiert weiterhin sehr hektisch und kommt kaum einmal gefährlich vor das Tor der Gäste. Zudem laufen die Gastgeber immer wieder in die Konter von Dornbreite und haben Glück, dass keine weiteren Gegentreffer fallen.

Lübcke mit dem 4:1 für Dornbreite

Erst in der Nachspielzeit trifft Luca Lübcke (90+5) nach einem schönen Spielzug zum 1:4-Endstand, der den perfekten Einstand von Trainer Dennis Hadler bei Dornbreite abrundet. Bereits während der Partie pushten sich die Lübecker für jede gelungene Aktion, und davon gab es eine ganze Menge, gegenseitig. Die Mannschaft von Trainer Dennis Hadler, einem gebürtigen Lübecker, der zuletzt den TUS Altencelle und davor die U19 Regionalliga des TSV Havelse sowie die U 15 von Hannover 96 trainiert hatte, warf sich aufopferungsvoll in jeden Zweikampf, wusste aber auch spielerisch zu überzeugen. „Wir haben unsere Ausgangslage verbessert, aber noch nichts erreicht“, sagte Hadler in einer ersten Ansprache direkt nach dem Abpfiff an die Mannschaft, die ihn euphorisch feierte. „Wir können nur erfolgreich über das Kollektiv sein“, hatten das Team jedenfalls die Vorgaben ihres neuen Übungsleiters konsequent umgesetzt.

„Wir haben eine gute Stimmung in der Mannschaft. Das ist sehr wichtig, um erfolgreich zu sein“, hob Hadler hervor, der aber auch ehrlich genug war, um zuzugeben. „Der Sieg war zwar am Ende verdient, ist aber auch zu hoch ausgefallen. Wir hätten auch 0:2 hinten liegen können, nach dem schlechten Start mit dem Elfmeter nach von mir gestoppten 26 Sekunden“, war Hadler Sportsmann genug zuzugeben, dass sich das oft zitierte Spielglück diesmal Dornbreite zugewandt hatte.

Ganz anders hingegen die Stimmung und die Gemütslage bei den Gastgebern, die wie begossene Pudel vom Platz schlichen, hatten sie die Riesenchance sich abzusetzen, doch allzu leichtfertig weggeschenkt. „Das war eine völlig verdiente Niederlage. Wir haben es verpasst, den Matchball zu nutzen. Heute haben wir zu viele Fehlpässe gespielt und eine Uncleverness gezeigt“, ärgerte sich Kochanski. Dennoch gab es auch eine gute Nachricht: Killian Pingel wurden erfolgreich eingebrochene Knochensplitter am Knie entfernt, und bereits in drei Wochen darf der MTSV-Angreifer wieder Sport treiben. Bereits am Mittwoch steht um 19:30 das nächste Heimspiel gegen den TSB Flensburg auf dem Programm.

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