Jannik Löhden und der VfB Lübeck sind im Abstiegskampf angeschlagen. Ein Klassenerhalt ist wohl oder übel nicht mehr realisierbar. © 2023 Olaf Wegerich
Der Klassenerhalt des VfB Lübeck darf nach dem 1:4 am 33. Spieltag bei der SpVG Unterhaching ad acta gelegt werden. Ein weiteres Jahr 2024/25 in der 3. Liga wird es auf der Lohmühle nicht geben. Bei noch 5 ausstehenden Spielen und 10 Punkten Rückstand darf man das ohne mutig zu sein, behaupten. Die Partie in München hat eigentlich eine gute VfB.Ouvertüre, doch dann …. Mehr in der PM des VfB Lübeck.
(Quelle: VfB Lübeck/Christian Jessen) Die weiteste Auswärtsreise der Saison endete mit einer Enttäuschung: Ein vor beiden Toren an diesem Tag nicht drittligareifer VfB unterlag bei der SpVgg Unterhaching vor 5.250 Zuschauern im Uhlsport-Park letztlich verdient mit 1:4 (0:3). Leichte Fehler ermöglichten den Gastgebern dabei einfache Tore in einer Anzahl, die auch die durchaus engagierte Leistung des VfB, der auch nach dem klaren Rückstand nicht aufsteckte, nicht auszugleichen vermochte.
Jens Martens nimmt vier Veränderungen vor
Im Vergleich zur letzten Woche (0:0 gegen Verl) nahm das Trainerteam um Jens Martens vier Änderungen in der VfB-Aufstellung vor: Die verletzten Niklas Kastenhofer und Daouda Beleme wurden von Sören Reddemann und Cyrill Akono ersetzt. Zudem rückte der zuletzt angeschlagene Marius Hauptmann wieder in die Startelf und auch Leon Sommer war wieder von Beginn an dabei. Dafür nahmen Florian Egerer und Janek Sternberg zunächst auf der Bank Platz.
VfB Lübeck knapp 30 Minuten mit guter Mischung
Der VfB fand in der Anfangsphase eine gute Mischung, setzte nicht nur auf reines Verteidigen, sondern setzte Unterhaching situativ auch früher unter Druck und hatte eigene Offensivaktionen. Klare Chancen entsprangen den Bemühungen zwar nicht, auf der Gegenseite gelang es in der ersten halben Stunde aber auch, den Gastgebern keine klare Möglichkeit zu gewähren. Etwa ab der 20. Minute hatten die Oberbayern zwar deutlich mehr vom Spiel. Auf einen Treffer deutete dennoch wenig hin. In der „wilden“ Schlussviertelstunde vor der Pause zeigten sich dann jedoch die Unterschiede zwischen beiden Mannschaften. Eine Spielverlagerung, eine einfache Flanke von Markus Schwabl und Aaron Keller, der im Strafraum zu viel Platz hatte, um die Hereingabe in die lange Ecke zu lenken – das reichte für die Führung (32.). Auf der Gegenseite traf Ulrich Taffertshofer aus 18 Metern nur die Latte des Unterhachinger Tores (34.). Im Gegenzug ging es wieder zu einfach: Schwabl passte diesmal flach zu Keller, der einen Haken schlug und mit einem Rückpass den freien Mathias Fetsch fand – 2:0 (35.). Und auch das 3:0 fiel noch vor der Pause, wieder war es nicht besonders schwer: Ein Ballverlust im Spielaufbau, ein Pass von Maurice Krattenmacher, und der freie Keller erzielte das 3:0 (43.). Auf der Gegenseite eroberte Mirko Boland nur eine Minute später den Ball noch etwas näher vor dem gegnerischen Tor, scheiterte aber mit seinem Schuss aus 16 Metern an SpVgg-Schlussmann René Vollath (44.).
Gibson Nana Adu jüngster Torschütze der Drittliga-Geschichte
Auch wenn die Partie zur Pause schon fast entschieden war, steckte der VfB zumindest nicht auf. Die Lübecker suchten den Weg nach vorn, zunächst blieb es aber vor beiden Toren – mit Ausnahme eines nicht ungefährlichen Skarlatidis-Freistoßes (57., knapp vorbei) – wenig erfolgversprechend. Der VfB kam etwas besser auf, hatte durch einen Gözüsirin-Freistoß (65.), einen satten Distanzschuss von Manuel Farrona Pulido (66., Vollath parierte), eine sich gefährlich senkende Sternberg-Flanke und eine gut herausgespielte Chance für Marius Hauptmann (70., drüber) nun Torszenen und Vorteile. Doch das Tor fiel auf der anderen Seite. Erneut war es der starke Keller, der sich im Strafraum gleich gegen mehrere VfBer behauptete und den Ball von der Grundlinie zurück in die Mitte passte, wo der erst 16-jährige Gibson Nana Adu den Fuß hinhielt und mit dem Tor zum 4:0 zum jüngsten Torschützen der Drittliga-Geschichte wurde (72.). Zumindest einen VfB-Treffer gab es aber noch: Über Janek Sternberg und Hauptmann gelangte der Ball in die Mitte zu Schneider, der aus wenigen Metern zum 4:1 vollendete (74.). Der VfB hatte auch in der Schlussphase mehr vom Spiel, doch nur ein Schuss von Hauptmann (81.) war noch der Ansatz einer echten Torchance. In der Schlussphase feierte beim VfB noch Jannik Westphal aus der U23 sein Debüt in der 3. Liga – zumindest für ihn hatte dieser Nachmittag also noch einen positiven Teilaspekt.
200 VfB-Fans auf Tour nach Unterhaching
Ansonsten blieb am Ende nur ein Dank an die gut 200 VfBer, die die weiteste Reise dieser Drittliga-Saison auf sich genommen hatten und während des Spiels durchweg unterstützten. Die Hachinger feierten ihrerseits den auch rechnerisch sicheren Klassenerhalt, der für unsere Mannschaft nun immer unwahrscheinlicher wird. Am kommenden Samstag (14 Uhr) geht es für unsere Mannschaft auf der heimischen Lohmühle gegen Borussia Dortmund II weiter.
Statistik
SpVgg Unterhaching: Vollath – Schwabl (82. M. Welzmüller), Schifferl, Stiefler, Lamby (82. Zentrich) – Skarlatidis (68. Westermeier), Waidner, Krattenmacher, Keller (88. Leuthard) – Fetsch, Hobsch (68. Adu).
VfB Lübeck: Stein – Sommer, Löhden, Reddemann, Thiel (46. Sternberg) – Taffertshofer (74. Egerer), Boland – Velasco (46. Gözüsirin), Schneider (74. Westphal), Hauptmann – Akono (60. Farrona Pulido).
SR: Daniel Bartnitzki (Erfurt).
Zuschauer: 5.250.
Tore: 1:0 Keller (32.), 2:0 Fetsch (35.), 3:0 Keller (43.), 4:0 Adu (72.), 4:1 Schneider (74.).
Gelbe Karten: Boland, Sommer, Löhden.