Tarik Gözüsirin (mitte, VfB Lübeck) gelingt das 2:0 gegen Sandhausen (Szene aus dem Spiel gegen Bielefeld). © 2023 Olaf Wegerich
Mit einem guten Gefühl und drei Punkte geht der VfB Lübeck in der 3. Liga in die Winterpause. Der 2:1-Sieg des VfB beim SV Sandhausen strahlt positive Energie für die Restsaison 2024 aus.
Wichtiger Erfolg zum Jahresabschluss: VfB siegt 2:1 in Sandhausen
(Quelle VfB Lübeck/ Christian Jessen) Das waren mehr als nur drei wichtige Punkte für unseren VfB! Der 2:1 (2:0)-Auswärtserfolg zum Jahresabschluss beim favorisierten Zweitliga-Absteiger SV Sandhausen bringt unseren Grün-Weißen nicht nur den Anschluss an die Nichtabstiegsplätze und enorme Erleichterung nach sieben Spielen ohne Sieg. Vor allem war dieser verdiente Erfolg vor 3.862 Zuschauern auch eine Belohnung für die durchweg harte Arbeit der Mannschaft und bringt allen wieder die volle Überzeugung, dass die benötigte gute Rückserie absolut möglich ist.
Drei Positionsveränderungen beim VfB
Drei Positionen hatte Interimstrainer Bastian Reinhardt in seinem zweiten Spiel in dieser Rolle verändert: Der gesperrte Mirko Boland wurde durch Tarik Gözüsirin ersetzt, zudem rotierten Cyrill Akono und Manuel Farrona Pulido für Mats Facklam und Robin Velasco in die Startelf. An der taktischen Ausrichtung hatte Reinhardt nichts verändert: die Grundeinstellung blieb defensiv, nach vorne sollten die Umschaltmomente besser genutzt werden.
Elf von Bastian Reihardt hält Sandhausen von der eigenen Box fern
Dieser Plan ging sehr gut auf. Die Gastgeber hatten sehr deutliche Ballbesitzvorteile, aber weitgehend nur deutlich außerhalb des Strafraums unserer Grün-Weißen. Der VfB setzte seine Marschroute um. Zwar kamen die langen Bälle zunächst noch nicht optimal. Doch die ersten beiden Torchancen gehörten der Reinhardt-Elf – und beide waren drin. Dem 0:1 nach 16 Minuten ging ein guter Angriff über die rechte Seite voraus. Leon Sommers Flanke landete am langen Pfosten, wo Farrona Pulido sofort abzog und der scharfe Schuss von Christoph Ehlich noch unhaltbar ins eigene Netz abgefälscht wurde. Keine vier Minuten später fiel Treffer Nummer zwei: Wieder bereitete der gute Sommer mit einer Flanke von der rechten Seite vor, diesmal lenkte Tarik Gözüsirin den Ball zum 0:2 in die lange Ecke (20.).
2:0 stärkt Lübecker Selbstvertrauen und Defensive
Mit der 2:0-Führung im Rücken war das Spiel für den VfB noch etwas einfacher. Die Kurpfälzer mussten anrennen, taten dies auch, fanden aber nur selten Mittel, um auch zu klaren Torchancen zu kommen. Als Alexander Mühling eine Evina-Flanke per Hacke verlängerte und David Otto knapp verpasste (22.), war dies schon die gefährlichste Szene der gesamten ersten Hälfte. Aus den Standards rund um den VfB-Strafraum kam SVS-Abwehrchef Tim Knipping zwar immer mal wieder mit dem Kopf an den Ball, war aber immer so bedrängt, dass er die Bälle nicht platzieren konnte. Der VfB hatte bei seinen Kontern auch im weiteren Verlauf der ersten Hälfte einige gute Ansätze, ohne dass daraus noch klare Chancen entsprangen.
Akono, Hauptmann und Facklam vor dem 3:0
Eine solche gab es kurz nach der Pause: Eine Linksflanke von Farrona Pulido überraschte den Adressaten Akono, sodass er – zunächst mit dem Rücken zum Tor stehend, aber völlig frei – den Ball nicht mehr platziert in Richtung Tor lenken konnte (46.). Das dritte VfB-Tor wäre hier möglich gewesen, aber auch bei Möglichkeiten durch Marius Hauptmann (55.) oder den gerade eingewechselten Mats Facklam, der Rehnen zu einer guten Reaktion zwang (67.).
VfB-Bollwerk hält Sieg fest
Auf der anderen Seite war der Druck der Gastgeber zwar nun noch höher, auch weil ihnen weniger einfache Fehler unterliefen. Doch das VfB-Bollwerk stand. Einzig als Mühling nach einem ruhenden Ball wenige Meter vor dem Tor an den Ball kam, aber an Philipp Klewin scheiterte (70.), und bei einem Gewühl im Strafraum, an dessen Ende nur ein abgeblockter Schuss von Alexander Fuchs stand (76.), musste der VfB zwischenzeitlich mal durchatmen. So fiel selbst das späte Anschlusstor überraschend: Livan Burcu traf nach einer Ecke mit einem strammen Schuss aus rund 15 Metern (89.).
Wilde Schlussphase mit Dramatik
In der wilden Schlussphase, die der Partie noch Dramatik verlieh, hätte der VfB bei großen Konterchancen durch Velasco (90.) und Hauptmann (90./+2) den Sack zumachen müssen. Auf der anderen Seite segelten aber auch noch zwei Flanken und eine weitere Ecke in den VfB-Strafraum, die jedoch mit dem Kampfgeist und der Entschlossenheit verteidigten. So stand am Ende der zweite Auswärtssieg der Saison, der mit den rund 100 mitgereisten Fans, die mit ihrer Lautstärke der Partie über weite Strecken mit Heimspiel-Atmosphäre gaben, ausgelassen gefeiert wurde.
Unsere Mannschaft geht nun für einige Tage in die Weihnachtspause. Im neuen Jahr geht es dann mit neuem Mut, zu dem dieser Abend beigetragen haben wird, und großer Überzeugung in den Abstiegskampf, den im neuen Jahr gleich ein Heimspiel gegen Mitkonkurrent Waldhof Mannheim (Sa., 20.1., 14 Uhr) fortsetzen wird.
SV Sandhausen: Rehnen – Ehlich, Göttlicher (46. Fuchs), Knipping (72. Diekmeier), Weik (46. Zander) – Mühling, Ben Balla – Evina (35. Stolze), El-Zein, Burcu – Otto (28. Meier).
VfB Lübeck: Klewin – Sommer, Kastenhofer, Löhden, Sternberg – Egerer (83. Grupe), Taffertshofer – Hauptmann, Gözüsirin (90./+5 Reddemann), Farrona Pulido (65. Velasco) – Akono (65. Facklam).
SR: Tobias Wittmann (Wendelskirchen).
Zuschauer: 3.862.
Tore: 0:1 Farrona Pulido (16.), 0:2 Gözüsirin (20.), 1:2 Burcu (89.).
Gelbe Karten: Zander, Diekmeier – Egerer, Kastenhofer, Gözüsirin.