Florian Egerer (am Ball, VfB Lübeck), hier gegen Marco Wörner (Freiburg II), musste nach dem Platzverweis auf der Sechs viel mehr Arbeit erledigen. © 2023 Olaf Wegerich
(Quelle: VfB Lübeck/ Christian Jessen) Einen bitteren Abend erlebte unser VfB am Sonntag in Verl: Einen Platzverweis, drei Gegentore in den letzten fünf Minuten und somit eine am Ende klare 0:4 (0:1)-Niederlage musste unsere Mannschaft beim SC Verl hinnehmen. Vor 2.261 Zuschauern, darunter 526 lautstarke VfB-Anhänger, war die Niederlage insgesamt sicher verdient, fiel jedoch deutlich zu hoch aus.
Kein Wechsel in der Startformation
VfB-Cheftrainer Lukas Pfeiffer hatte die gleiche Startelf aufgeboten, die in der Vorwoche beim 3:2-Heimerfolg gegen Viktoria Köln begonnen hatte. Kurzfristig war der eigentlich für die Anfangsformation vorgesehene Janek Sternberg mit muskulären Beschwerden im Rücken ausgefallen.
Spielanteile für Verl – Offensivaktionen verteilt
Nicht unerwartet hatten die auf Ballbesitzfußball ausgerichteten Ostwestfalen von Beginn an mehr Spielanteile. Die Offensivaktionen waren jedoch verteilt, und klare Torchancen gab es auf beiden Seiten zunächst nicht zu sehen. Für den VfB verpasste Robin Velasco eine Hauprtmann-Hereingabe nur knapp (4.) und Tarik Gözüsirin vergab einen Freistoß (9.), bessere Aktionen hatten auch die Gastgeber im ersten Teil der ersten Hälfte nicht.
1:0 für Verl durch Nicolas Sessa – Gelb-Rot für Morten Rüdiger
Wirklich gefährlich wurde Verl nach 23 Minuten erstmals, als Mael Corboz mit einem Schuss aus 20 Metern Philipp Klewin zu einer Glanzparade zwang. Nun war Verl etwas besser in der Partie. Das Tor fiel aber nicht aus einer herausgespielten Aktion. Nicolas Sessa schlenzte einen Freistoß aus knapp 20 Metern über die VfB-Mauer hinweg zum 1:0 ins Netz (27.). In dieser Phase hatte der VfB weniger Offensivszenen, aber durch einen Kopfball von Pascal Breier nach einer Velasco-Hereingabe die gefährlichste Torszene der ersten Hälfte (34.). Unglücklich ging es für den VfB weiter: Nach einem Foul an Nico Ochojski sah der bereits verwarnte Morten Rüdiger Gelb-Rot (39.). Mit zehn gegen elf passierte bis zur Pause nichts mehr, Verl brachte die nicht unverdiente Führung in die Halbzeit.
VfB Lübeck in Unterzahl und mit Dreierkette besser im Spiel
Der VfB stellte mit der Hereinnahme von Jannik Löhden für Mattis Daube nun in der Abwehr auf eine Dreierkette um und war fortan trotz Unterzahl wieder deutlich besser in der Partie. Der VfB stand phasenweise tiefer, attackierte aber situativ auch mal vorne energisch, sodass Verl nicht mehr seine spielerische Überlegenheit auf den Platz brachte. Allerdings gelang es zu zehnt nur selten, aus den guten Ansätzen auch Torchancen zu erspielen, jedenfalls keine so klaren, dass daraus ein Tor fallen musste. Ein Steilpass von Breier, den Verls Keeper Luca Unbehaun gerade noch vor Hauptmann erwischte (57.), und einige ruhende Bälle waren die gefährlichsten Aktionen.
3 Gegentore innerhalb von 5 Minuten
Mit zunehmender Spieldauer bekamen die Gastgeber aber natürlich mehr Räume. Klewin hielt den VfB bei einer Schusschance für Lars Lokotsch mit einer guten Parade im Spiel und sicherte auch den Nachschuss des eingewechselten Maximilian Wolfram (72.). Gerade in dem Moment, als der VfB das Risiko durch einen letzten offensiven Wechsel noch einmal erhöhte, schlugen die Ostwestfalen zu. Nach einer Vorlage des ansonsten weniger auffälligen Top-Scorers Oliver Batista Meier traf Mael Corboz zum 2:0 (86.). Und damit nicht genug: Yari Ottos Ablage verwandelte Wolfram zum 3:0 (89.). Und als Klewin gegen einen Schuss von Patrick Kammerbauer noch Schlimmeres verhindert hatte, setzte Marcel Benger den Nachschuss aus über 20 Metern genau in den Winkel zum 4:0-Endstand (90.).
SC Verl: Unbehaun – Ochojski (77. Mehlem), Pernot, Paetow, Stöcker (88. Gruber) – Benger – Corboz, Baack – Sessa (63. Wolfram) – Lokotsch (88. Otto), Batista Meier (88. Kammerbauer).
VfB Lübeck: Klewin – Daube (46. Löhden), Grupe, Reddemann, Rüdiger – Egerer (84. Taffertshofer), Boland – Hauptmann, Gözüsirin (84. Schneider), Velasco (77. Farrona Pulido) – Breier (68. Akono).
SR: Konrad Oldhafer (SC Poppenbüttel).
Zuschauer: 2.261.
Tore: 1:0 Sessa (27.), 2:0 Corboz (86.), 3:0 Wolfram (89.), 4:0 Benger (90.).
Gelbe Karten: Paetow – Löhden.
Gelb-Rote Karte: Rüdiger (39.).